Landwirt Markus Driehsen und der Agrarberater der WFG, Theo Lenzen (r.), im Kuhstall des Driehsen-Hof in Tönisvorst (Foto: privat)
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Tönisvorst/Kreis Viersen. Nachhaltigkeit, Tierwohl, moderne Agrartechnik: Landwirtschaft der Zukunft am Beispiel Driehsen-Hof

Hochwertige Rinderzucht, innovative Energieversorgung, erfolgreiche Direktvermarktung: Für eine moderne Landwirtschaft steht der Driehsen-Hof in Tönisvorst. „Das ist ein typischer Familienbetrieb, der zukunftsorientiert arbeitet und höchste Ansprüche an Tierwohl und Lebensmittelqualität stellt“, sagt der Agrarberater der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des Kreises Viersen, Theo Lenzen, bei einem Besuch auf dem Hof in Unterweiden.

Der Kreis Viersen ist nach wie vor geprägt von einer starken Landwirtschaft. Doch die Branche befindet sich im Umbruch. Das Verbraucherverhalten ändert sich, mehr Klasse als Masse, sprich Qualität, ist gefragt, das Wohl der Tiere hat einen größeren Stellenwert erhalten. „Diesen Veränderungen müssen sich die Landwirte mit einer modernen Agrartechnik stellen, um Akzeptanz und Wertschätzung der Bevölkerung zu behalten“, sagt Theo Lenzen.

Diesen Weg beschreitet man konsequent auf dem Driehsen-Hof. Seit 1857 gibt es den Familienbetrieb, und aktuell führen Senior Heinrich und Junior Markus den Hof mit seinen fünf Mitarbeitern in eine von Nachhaltigkeit geprägte Zukunft. Den Schwerpunkt bildet dabei die Rinderzucht. Rund 250 Kühe stehen im offenen Stall mit Gummimatten, viel Platz und Auslauf. „Wir wollen die Tiere stressfrei durchs Leben führen und sie möglichst alt werden lassen“, sagt Markus Driehsen.

Der Hof ist ein Vorzeigebetrieb in Sachen Kuhkomfort, das sorgt für eine hohe Lebenserwartung der Tiere. Aber auch für eine hohe Milchleistung. Rund 30 Liter Milch gibt eine Kuh pro Tag, im sogenannten Karussell werden die Tiere gemolken. Schon früh hat der Driehsen-Hof auf die Genomanalyse gesetzt. Die Untersuchung macht deutlich, wie sich ein Kalb in der Vererbung entwickeln wird. Erkrankungen können so frühzeitig prognostiziert und gezielt behandelt, der Einsatz von Antibiotika reduziert werden.

Markus Driehsen ist nicht nur gelernter Agrarwirt, er ist auch Energiewirt. Und somit Experte für die Biogasanlage auf dem Hof. Aus Gülle und Stallmist wird Strom erzeugt, die Abwärme heizt das Wohnhaus. Driehsen macht eine interessante Rechnung auf: „Eine Kuh produziert so viel Güllemist, wie für den Stromverbrauch eines Haushalts benötigt wird.“

Wie gut die Milch direkt vom Hof schmeckt, können Besucher in der Milchtankstelle ausprobieren. 24 Stunden hat der Warenautomat im schicken Holzhaus geöffnet. Dort gibt’s auch Wurst und Käse und natürlich Eier von den freilaufenden Hühnern, die im „Hühnerhotel“ nebenan leben. Ein moderner Stall auf Rädern, der regelmäßig versetzt wird. Er ist eine Attraktion für Kinder, die sich auch über Ziegen, Schafe und Kaninchen freuen, die sie füttern dürfen. Zur Belohnung gibt’s dann noch ein Eis aus dem Automaten – produziert aus der Milch vom Driehsen-Hof.

„Auch dieser kleine Zoo und die Direktvermarktung machen die zukunftsorientierte Betriebsführung des Driehsen-Hof deutlich“, sagt WFG-Agrarberater Theo Lenzen: „Nachhaltigkeit, Tierwohl orientierte Zucht und innovative Lösungen sind die Basis für eine moderne Landwirtschaft, in deren Mittelpunkt der Familienbetrieb steht.“

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