Fabian Sneider am Tagebau (Fotos: privat)
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Erkelenz/Mönchengladbach. Der Tagebau Garzweiler II liegt direkt am Rande von Mönchengladbach und das ist auch der ansässigen Ortsgruppe der Grünen Jugend in Mönchengladbach ein Dorn im Auge.

Fabian Sneider, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Mönchengladbach (Foto: privat)

Da Lützerath sich mittlerweile in der Räumung befindet, werden auch die Jungen Grünen vor Ort aktiv und unterstützen den friedlichen Teil der Klimaaktivist:innen in und um das Dorf bei ihrem zivilen Ungehorsam. „RWE im Weg zu stehen und für Klimaschutz zu kämpfen ist kein Verbrechen. Wir bleiben bis zum Ende und unterstützen die Menschen in Lützerath und dem Umland die friedlich gegen die Entscheidung der Bundes- und Landesregierung und RWE demonstrieren“, äußert sich Fabian Sneider, der Sprecher der Grünen Jugend Mönchengladbach.

Am vergangenen Sonntag, 08.01.2023 fand in Lützerath ein Dorfspaziergang statt. Dort haben über 5000 Menschen ihre Solidarität bekundet. Spontan hatte auch die Kölner Band AnnenMayKantereit zugesagt und bei einem kleinen Konzert ihre Unterstützung ausgesprochen. Jedoch gab es auch während des Spaziergangs immer wieder Konfliktsituationen zwischen den nicht friedlichen Teil der Klimaaktivist:innen und der Polizei. In den vergangenen Tagen waren vor Ort auch regelmäßig Situationen zu beobachten, die einem friedlichen Protest im Weg stehen. „Über einzelne Handlungen lässt sich natürlich streiten“, antwortete Sneider auf diese Situationen und wünscht keine Pauschalverurteilung.

Für diesen Samstag, 14.01.2023 ist eine Großdemo von verschiedenen Nichtregierungsorganisationen angekündigt worden. „Starten wird der Demonstrationszug um 12 Uhr in Keyenberg. Die Kundgebung wird um 13 Uhr in der Nähe Lützeraths stattfinden, da das Betreten des Dorfes seit dem 10.01.2023 verboten ist“, kündigt Sneider an.

(Fotos: privat)

Erst vor einigen Tagen sind die Mönchengladbacher Grünen selbst zum Opfer von Klimaaktivist:innen geworden. Unbekannte beschmierten die Parteizentrale mit Parolen, die dem linkeren Spektrum angehören wie z.B. „Antifa“, „Afa“ oder „161“. „Lützi lebt“ steht an der Natursteinfassade der Parteizentrale und verdeutlicht das Interesse der Unbekannten. Der Staatsschutz der Mönchengladbacher Polizei hat die Ermittlungen dazu aufgenommen und sucht nach Zeugen, die Informationen zur Tat geben können.

„Vandalismus und Sachbeschädigung dulden wir nicht. Das hat nichts mehr mit Klimaaktivismus oder wirklichem Interesse für den Erhalt des Dorfes zu tun. Das einige mit der Entscheidung der Bundes- und Landesregierung unzufrieden sind, ist kein Geheimnis. Diese Art des Ausdrucks ist jedoch der falsche Weg“, so der Sprecher der Grünen Jugend Mönchengladbach.

Doch die Grüne Jugend macht kein Hehl daraus, dass sie nicht mit der Entscheidung ihrer Mutterpartei einverstanden sind. „Ein früherer Kohleausstieg ist richtig allerdings gehört hierzu auch der Erhalt aller Dörfer und dazu gehört ebenso Lützerath. Wenn wir unsere Klimaziele einhalten wollen, darf Lützerath nicht geräumt und die darunterliegende Kohle verfeuert werden.“

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