Eröffnen die neue Anlaufstelle für Alleinerziehende (von links nach rechts): OB Marc Buchholz, Oliever Vrabec (Leitung Jobcenter), Désirée Növermann (Beraterin), Thomas Konietzka (Leitung Sozialamt), Belma Idrizi (Beraterin), Sabine Herrmann (stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte und Projektleitung), Lydia Schallwig (Leitung Jugendamt), Antje Buck (Gleichstellungsbeauftragte) (Foto: Tobias Grimm / Stadt Mülheim an der Ruhr)
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Mülheim an der Ruhr. Zwei Mitarbeiterinnen kümmern sich um Anfragen und Vernetzung in der Stadt

Plötzlich alleinerziehend zu sein, zieht eine große Umorientierung im Lebensalltag nach sich – mit vielen Fragen, manchmal auch mit Ängsten und schwierigen Problemlagen. Es ist nicht immer einfach, den Balanceakt zwischen beruflichen und finanziellen Verpflichtungen, Betreuung und Erziehung der Kinder und den alltäglichen Sorgen zu meistern. Es gibt zahlreiche Hilfe- und Beratungsmöglichkeiten, häufig sind diese aber nicht bekannt und den Alleinerziehenden fehlt es an Orientierung, gerade in der Anfangszeit. In Mülheim an der Ruhr leben mehr als 3000 Alleinerziehende, davon sind über 90 Prozent Frauen. Insgesamt betrachtet sind Alleinerziehende und ihre Kinder stark von relativer Armut betroffen und erhalten überproportional häufig Sozialhilfe oder Transferleitungen. In NRW liegt ihre Armutsgefährdungsquote bei rund 43 Prozent. Das alles sind wichtige Argumente, die zu der Initiative geführt haben, die Anlaufstelle für Alleinerziehende einzurichten.

Vor rund zwei Jahren hat der Oberbürgermeister Marc Buchholz, die Gleichstellungsstelle gebeten, ein interdisziplinäres Fachkonzept zur Verbesserung der Lebenslagen von Alleinerziehenden in Mülheim an der Ruhr zu erarbeiten. Die Gleichstellungsstelle hat in Kooperation mit dem Amt für Kinder, Jugend und Schule, dem Jobcenter und der NRW Regionalagentur MEO dazu Handlungsempfehlungen entwickelt, von denen nun, mit der Eröffnung der Anlaufstelle für Alleinerziehende, die erste konkret umgesetzt wurde.

Ab sofort bieten die beiden Mitarbeiterinnen Belma Idrizi und Désirée Növermann den alleinerziehenden Frauen und Männern eine unbürokratische Beratung und informieren sie über Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten. Neben der allgemeinen Beratung kümmern sich die Frauen auch um die Vernetzung von allen Fachbereichen und Beratungsstellen, die für und mit Alleinerziehenden arbeiten.

„Möglich gemacht wurde die dreijährige Probephase durch eine Finanzierung der Leonhard-Stinnes-Stiftung“, freut sich die Projektleitung und stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte Sabine Herrmann. „Wir sehen bereits jetzt, so kurz nach dem Start, dass die Beratungsanfragen zunehmen. Das zeigt, wie richtig wir mit unserem Angebot liegen.“

Die Anlaufstelle für Alleinerziehende befindet sich am Löhberg 72, in der 1. Etage. Beratungstermine können unter den Rufnummern 455-1547 oder 455-1548 oder per E-Mail alleinerziehend@muelheim-ruhr.de vereinbart werden. Eine offene Sprechstunde (ohne Termin) findet Dienstag und Donnerstag von 10 – 12 Uhr statt.

 

 Kontakt

Anlaufstelle für Alleinerziehende
Löhberg 72, 1. Etage
45468 Mülheim an der Ruhr
Telefon: 0208 / 455-1547 und 0208 / 455-1548
E-Mail: alleinerziehend@muelheim-ruhr.de

Beratungstermine nach telefonischer Vereinbarung!
Offene Sprechstunde (ohne Termin): Dienstag und Donnerstag von 10 – 12 Uhr

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