(Foto: Eli DeFaria/https://unsplash.com/de/fotos/vCzh1jOyre8)
Anzeige

Rhein-Ruhr. Atemnot. Die Brust fühlt sich an wie zugeschnürt und die Angst vor dem Ersticken kommt. Dieser Herausforderung sehen sich etwa 6,2 Prozent der Erwachsenen gegenüber. Bei Kindern und Jugendlichen sind gut 5 Prozent der Jungs und 3 Prozent der Mädchen betroffen. Fakt ist, Asthmaerkrankungen nehmen weltweit zu. Die meisten Menschen wissen, wie sie sich kurzfristig mit einem Spray helfen können.

Derartige Sprays helfen in Sekundenschnelle. Bei ihrer Benutzung atmet der Betroffene mehrere Stöße so tief wie möglich ein. Durch den Wirkstoff weiten sich die Bronchien und die Atmung ist wieder möglich. Dass es so schnelle Hilfe im Akutfall gibt, ist eine gute Sache, zumal im Jahr 2020 in Deutschland tausende Menschen wegen eines Asthmaanfalls gestorben sind.

Aber es gibt auch die folgenden kleinen Tipps und Tricks, mit denen man sich den Alltag als Asthmatiker erleichtern kann. Gerade bei Kindern sollte man bei Verdacht auf Asthma ein besonderes Hauptaugenmerk haben, damit eine gezielte Behandlung umgesetzt wird.

Medikamente einnehmen

Dass dies an erster Stelle steht, sollte selbsterklärend sein. Nur wer seine Behandlung ernst nimmt und regelmäßig seine Medikamente wie Salbutamol in der richtigen Dosis nimmt, verhindert Komplikationen bei der Atmung. Wichtig: Man sollte stets mit dem behandelnden Arzt kommunizieren, wenn sich die Situation verändert, damit ggf. die Medikamente anders eingestellt werden können.

Lungensport

Eine gute Maßnahme, um die Lungenfunktion spürbar zu verbessern. Mit mehr Luft lassen sich die Herausforderungen des Alltags deutlich leichter meistern. Wer nicht extra zu Kursen gehen möchte, kann sich durch Ausdauersportarten fit halten und seine Lunge trainieren.

Wer sich gerne bewegt, hat also freie Bahn. Natürlich muss man darauf achten, sich nicht zu überfordern. Immerhin kann eine Überforderung der Lunge zu einem erneuten Anfall führen und das möchte man doch vermeiden.

Atemübungen

Damit die Lunge trainiert wird, eignen sich spezielle Atemübungen. Man kann lernen, in alle Regionen der Lunge gezielt zu atmen. Vielleicht hat der ein oder andere schon mal etwas von der Lungenatmung, Bauchatmung und seitlichen Atmung gehört.

Außerdem ist ein gut trainiertes Zwerchfell ein optimaler Helfer bei Lungenkrankheiten. Diese Atemübungen für Betroffene sind eine interessante und gut erlernbare Methode, über die man sich informieren sollte. So kann die „Lippenbremse” bei einer Asthma-Attacke dazu führen, das Gefühl des Erstickens zu vermindern.

Berge und Meer

Wer als Asthmatiker reisen möchte, ist stets in großer Sorge, ob sich das Asthma verschlechtert und vielleicht dadurch der Urlaub verdorben wird. Der Ort der Wahl spielt auch eine Rolle. Ein guter Tipp ist, den Urlaub in den Bergen oder am Meer zu planen.

Das heilsame Reizklima des Meeres sorgt dafür, dass sich Entzündungen beruhigen, Schleim sich verringert und man freier und tiefer durchatmen kann. Die Berge hingegen haben den Vorteil, dass dort die Pollenbelastung im Gegensatz zum Flachland nicht gar so hoch ist.

Reinigungsmittel

Da man als Asthmatiker alle allergieauslösenden Pollen und Stäube vermeiden soll, muss man natürlich auch sein Zuhause sauber und adrett halten. Aber auch bei der Wahl des Reinigers sollte man auf alle unnötigen Duftstoffe verzichten.

Auch Raumsprays sollte man vermeiden. Stattdessen lohnt es sich, ein- bis zweimal am Tag richtig durchzulüften. Die flüchtigen organischen Verbindungen der Sprays belasten die Atem- und Schleimhäute. Diese Stoffe sind sogenannte VOC (Volatile Organic Compounds).

Grün in der Wohnung

Damit ist nicht die Farbe gemeint, obwohl diese auch eine allgemein beruhigende Ausstrahlung besitzt. Wer sich allerdings einige Grünpflanzen in seine Wohnung holt, verbessert das Raumklima erheblich.

Jede Pflanze wandelt das Kohlendioxid in der Luft in Chlorophyll, dem grünen Farbstoff der Blätter, um und gibt Sauerstoff zurück in den Raum ab. Auf diese Weise erhält man einen Raum, in dem man frei atmen kann.

Geliebtes Tier

Keine Sorge, niemand muss auf seine Haustiere verzichten. Dennoch ist hier ein großes Augenmerk gefordert. Tiere tragen Pollen und Stäube mit in die Wohnung. Dadurch können bereits bei einigen Asthmatikern starke Atembeschwerden ausgelöst werden.

Die einzige Abhilfe ist, dass man seine Wohnung rein hält und sein Tier zumindest nicht ins Schlafzimmer lässt – so schwer das auch fällt. Nachts durchatmen zu können, ist wichtig. Vielleicht hat man auch ein Tier, das gerne badet, dann entschwinden Pollen und Stäube einfach im Abfluss.

 Allergiker Staubsauger

Dieser kleine Helfer sorgt dafür, dass kein Feinstaub zurück in die Luft gelangt. Und je sauberer die Luft bleibt, umso leichter kann der Betroffene atmen. Besonders eignen sich Staubsauger mit HEPA-Filter. Der Filter sorgt dafür, dass keine Feinstäube bei der Abluft wieder mit herausströmen.

Interessant sind auch Staubsauger mit einem Wassertank. Bei diesen Modellen wird der gesamte Staub in einem Wassertank gesaugt. Das Wasser bindet die Stäube. Anschließend kann das Wasser einfach in der Toilette entsorgt werden.

Lebensmittel

Ein weiterer Punkt, den man bei Asthma selbst in der Hand hat, ist die Ernährung. Hier gibt es einige Lebensmittel, die bei einer Asthmaerkrankung eher kontraproduktiv sind. Viele Zusatzstoffe können Allergien auslösen oder verstärken.

Aber auch sehr salzige Lebensmittel wie die leckeren, knackigen Chips, Flips und was es dort sonst noch alles gibt. Salze regen die Schleimproduktion an und können dadurch die Lunge verstopfen. Am besten man ernährt sich ausgewogen und nutzt so wenig wie möglich stark verarbeitete Lebensmittel. Zudem sollte man auf einen guten Vitamin-D-Haushalt achten. Das Vitamin reduziert Entzündungsprozesse im Körper – nichts wie raus an die frische Luft und Vitamin D gesammelt. Außerdem sollte man Heilkräuter wie Thymian, Fenchel und die Blätter des Spitzwegerichs in deine Ernährung einbauen. Alle Kräuter sind schleimlösend und entkrampfend.

Akklimatisation

Der Wechsel von kalter zu warmer Luft kann Atembeschwerden auslösen. Ganz besonders schwierig ist dies in der kalten Jahreszeit, wenn man dann in die überheizten Geschäfte geht. Wichtig ist hier, dass man sich Zeit nimmt und sich akklimatisiert, bevor man sich ins Gedränge vor Ort stürzt.

Immunsystem stärken

Klingt so leicht und ist doch nicht so einfach. Für ein gesundes und starkes Immunsystem ist nicht nur die Ernährung verantwortlich, sondern auch das Stresslevel, in dem man sich im Alltag bewegt. Im Winter ist man besonders herausgefordert.

Jede Infektion und Erkrankung kann das Asthma verschlimmern. Es kann so weit gehen, dass ein Krankenhausaufenthalt unvermeidlich wird. Also besser regelmäßig schlafen, Sport treiben, sich gesund ernähren und sich nach Möglichkeit von kranken Menschen fernhalten.

Mentale Hygiene

Ein wichtiger Aspekt, den viele Menschen gerne ausblenden, ist die Psyche. Balance ist das Zauberwort. Schließlich wird sich Stress in unserer Leistungsgesellschaft nicht vermeiden lassen, deshalb ist es umso wichtiger, sich regelmäßige Auszeiten und Belohnungen zu schaffen, in denen man wirklich durchatmet.

(Bereitgestellt von ImpulsQ)
Beitrag drucken
Anzeige