Das Aufgabenspektrum des Fachbereichs Medizinischer Dienst (im Bild ein Teil des Teams) ist breit gefächert. Die Bekämpfung von Pandemien wie Corona ist nur eine von zahlreichen Aufgaben (Foto: © Stadt Leverkusen)
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Leverkusen. Am 19. März findet der vom Robert-Koch-Institut (RKI) ausgerufene „Tag des Gesundheitsamtes“ statt, mit den Schwerpunkten Prävention und Gesundheitsförderung. An diesem Tag soll die Bedeutung der kommunalen Gesundheitsbehörden gewürdigt werden, die weltweit eine wichtige Säule für die Gesundheit der Bevölkerung darstellen. Gleichzeitig dient der Tag der Aufklärung und Information: Was genau macht eigentlich ein Gesundheitsamt?

In der Corona-Pandemie sind die Gesundheitsämter stark in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, doch die Bekämpfung und Begrenzung von Ausbrüchen wie Corona oder Masern ist nur eine von zahlreichen Aufgaben der rund 400 Gesundheitsämter in Deutschland.

Multiprofessionelles Team in Leverkusen im Einsatz

Auch wenn in Leverkusen das Amt seit einer Umbenennung offiziell „Fachbereich Medizinischer Dienst“ heißt – für die meisten Bürgerinnen und Bürger bleibt es im Sprachgebrauch das Gesundheitsamt.

Dessen Aufgabenspektrum ist in Leverkusen breit gefächert und umfasst neben den klassischen Überwachungsaufgaben auch beratende, koordinierende und präventive Funktionen. Der Fachbereich „Medizinischer Dienst“ besteht aus einem multiprofessionellen Team verschiedener beruflicher Fachrichtungen – darunter Ärztinnen und Ärzte, Hygienekontrolleurinnen und -kontrolleure sowie Verwaltungsfachleute – um der Vielfalt der Aufgabenstellung gerecht zu werden.

Sozialmedizinischer Dienst

Der Sozialmedizinische Dienst ist nicht nur zuständig für sämtliche amtsärztliche Fragestellungen wie das Erstellen von Gutachten, sondern beispielsweise auch für die medizinische Erstversorgung von Geflüchteten und Asylsuchenden in der Stadt. Da für diese Gruppen oft unmittelbar keine Anbindung an das Gesundheitssystem besteht, gehören auch niederschwellige Informations-, Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten zum Angebot, insbesondere die Schutzimpfungen.

Wenig bekannt ist, dass der Sozialmedizinische Dienst kostenlos Beratungen und Tests zum Thema sexuell übertragbare Infektionen – einschließlich HIV – anbietet, selbstverständlich vollständig anonym. Dieses Angebot richtet sich an alle Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Leverkusen. Eine Krankenversicherung ist hierfür nicht nötig.

Infektionsschutz und Umwelthygiene

Im Rahmen des Meldewesens übertragbarer Infektionskrankheiten erfassen die Gesundheitsämter die Daten, auf denen im Wesentlichen die epidemiologische Überwachung von Infektionskrankheiten in Deutschland basiert. Neben der Datenerfassung gehören hierzu auch die Beratung Betroffener und die Einleitung von Schutzmaßnahmen, zum Beispiel auf dem Gebiet der Tuberkuloseüberwachung.

In den Aufgabenfeldern der Trink- und Badewasserüberwachung, der Krankenhaushygiene, der Hygiene in Kitas, Schulen, Pflegeheimen und weiteren Einrichtungen leisten die Gesundheitsämter einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Daseinsvorsorge. Die Beschäftigung mit umwelthygienischen Themen schließlich leistet einen Beitrag zur Aufrechterhaltung gesunder Lebensverhältnisse.

Kinder- und Jugendärztliche Dienst

Die Schuleingangsuntersuchungen, die der Kinder-und Jugendärztliche Dienst der Stadt Leverkusen (KJGD) bei allen im Sommer schulpflichtig werdenden Kindern durchführt, sind ein wichtiger Baustein in der Gesundheitsförderung von Kindern.

Der KJGD begleitet die Kinder während ihrer gesamten Schullaufbahn und kann bei Schulschwierigkeiten von Schulbehörden für eine Begutachtung eingeschaltet werden. Für Kinder, die nach Deutschland geflüchtet sind und hier zur Schule gehen möchten, wird eine Seiteneinsteiger-Untersuchung angeboten.

Zahnmedizinischer Dienst

Der Zahnmedizinische Dienst der Stadt Leverkusen hat es sich gemeinsam mit dem Arbeitskreis Zahngesundheit zur Aufgabe gemacht, die Zahngesundheit bei Kindern und Jugendlichen in Leverkusen zu fördern. Ziel des Betreuungskonzeptes ist es, Zahnschäden durch vorbeugende Maßnahmen zu vermeiden und – sollte es doch dazu gekommen sein – diese frühzeitig zu erkennen.

Vor Ort in Kitas und Schulen vermittelt das Team altersentsprechend, wie Karies entsteht, was Kinder und Jugendliche für ihre Zahngesundheit tun können und wie man sich richtig die Zähne putzt. Die zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen finden flächendeckend in allen Kindertageseinrichtungen, Grund- und Förderschulen statt. In Kürze steht in einem Neubau auf dem Gelände des Klinikums ein modern eingerichtetes Mundhygienezentrum zur Verfügung, das weitere Prophylaxe-Angebote ermöglicht.

Weitere Informationen zum Beratungsangebot des Fachbereichs Medizinischer Dienst gibt es telefonisch unter Tel. 0214/406-5301.

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