Über 300 Menschen nahmen an der gelungenen Veranstaltung auf der attraktiven Radtrasse teil (Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph)
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Schwelm/Gevelsberg. „Radmobilität ist in Mitte der Gesellschaft angekommen“

Bei schönstem Märzwetter wurde gestern der Radweg unter dem Karst eröffnet – ein in vielfacher Hinsicht partnerschaftliches Projekt, wie man an der Vielzahl der Gäste sah, die Schwelms Bürgermeister Stephan Langhard, sein Gevelsberger Amtskollege Claus Jacobi, Stefan Voigt als Besitzer des Schwelmer Tunnels und Landrat Olaf Schade begrüßen konnten.

Neben Ulrich Malburg, Leiter der Referate Radverkehr und Verkehrssicherheit vom NRW-Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, und Stefan Kuczera, Beigeordneter des Regionalverbandes Ruhr, waren Stadträte aus Gevelsberg und Schwelm, Fachleute aus verschiedenen Ämtern und Vertreter der bauausführenden Firmen zur Eröffnung gekommen. Auch Repräsentanten der Städte Wuppertal und Hagen waren vor Ort und natürlich Vertreter des Geologischen Dienstes und des GEO-Parks Ruhrgebiet.

Begrüßt werden konnte auch Ralph Peter Stöhr, Prokurist der traditionsreichen Schwelmer Firma Schrott Eckhardt, die durch Grundflächenabtretung die Trasse erst mitermöglicht hatte. Dazu waren auch Mitglieder der Schwelmer Radwegekommission und des Beirates für Menschen mit Behinderungen gekommen.

Überwältigend aber war die Zahl von gut 300 Radfahrerinnen und Radfahrern, die durch ihre Teilnahme an der offiziellen Freigabe der drei Kilometer langen Radtrasse ein überwältigendes Zeichen für das Radfahren als Ausdruck moderner und klimagerechter Mobilität setzten.

In den Grußworten wurde immer wieder hervorgehoben, dass der Radweg unter dem Karst zwar nun Schwelm und Gevelsberg auf kurzem Wege miteinander verbinde, es gleichwohl aber noch einiger Anstrengungen bedürfe, um den Anschluss dieses gelungenen Teilstückes an das Bergische Land und zur Ruhr hin zu ermöglichen.

Auf Schwelmer Seite betonte Bürgermeister Stephan Langhard die Aufgabe, nun an der Fortsetzung des Radweges von der Haßlinghauser Straße an nach Wuppertal zu arbeiten, wobei „wir Bedenken von Anwohnern der Gustav-Heinemann-Straße nicht nur ernst nehmen, sondern auch in unsere Überlegungen einfließen lassen“.

Richtung Wetter braucht es den Durchstich durch den Silscheder Tunnel, der auch ein wichtiges Fledermausquartier ist. Gevelsbergs Stadtoberhaupt und sein Wetteraner Amtskollege Frank Hasenberg versprachen, sich mit allen Kräften dafür einzusetzen. Und auch der Landrat betonte, dass der Kreis diesen seinen Silscheder Tunnel für eine naturschutzgerechte Lösung zur Verfügung stellen würde.

Für Schwelms Stadtoberhaupt steht fest, dass man stolz sein dürfe auf das, was Generationen vor einem geschafft hätten, aber auch auf das, was den Menschen dieser Generation gelingen würde, und dazu gehöre eben auch die sehr attraktive Radtrasse. Für Stephan Langhard beweist dieser Tag einmal mehr, „dass Radmobilität keine spinnerte Idee einzelner Menschen ist, sondern eine Bewegung in der Mitte der Gesellschaft“. Sein Dank galt allen Beteiligten und auch den Anwohnern der Haßlinghauser Straße, die während der Bauzeit Lärm und Schmutz ertragen haben.

Mit den Worten „Der Schwelmer Tunnel hat immer schon Geschichte geschrieben“ führte sein Besitzer Stefan Voigt in die Geschichte dieses Bauwerks ein, das „eine klassische Meile der Geologie und ein Fenster in die Erdgeschichte ist“. Der Tunnel sei für den Naturschutz gekauft worden, denn Unternehmer hätten auch dafür eine Verantwortung. Er rief dazu auf, beim Umsetzen von Projekten über unterschiedliche Meinungen hinweg mehr das Gemeinsame zu betonen und an einem Strang zu ziehen – dann würden sich im Verlaufe der Zeit auch Dinge umsetzen lassen, an die man früher nicht zu denken gewagt habe.

Unter dem Beifall der Anwesenden wurde schließlich das weiße Band vor dem Tunneleingang am Nordportal durchschnitten!

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