Symbolfoto (Foto: Polizei)
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Duisburg/Rheinberg. Bereits Ende letzten Monats (22. Februar) hatte der Fahrer eines Seat im verkehrsberuhigten Bereich der Brückenstraße Anhaltezeichen eines Polizisten (60) missachtet und diesen angefahren.


Meldung vom 24. Februar 2023: Bei einer Fahrzeugkontrolle in einem verkehrsberuhigten Bereich der Brückenstraße missachtete ein 23-jähriger Seat-Fahrer am Mittwochnachmittag (22. Februar, 17 Uhr) die Anhaltezeichen eines Polizisten (60). Der Verdächtige war einer Streifenwagenbesatzung aufgefallen, weil er sich mit seinem Seat Ibiza mit luxemburgischen Kennzeichen offensichtlich nicht an die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit gehalten hatte. Wegen des Anhaltesignals bremste er zunächst ab, beschleunigte kurz vor dem Polizisten jedoch so schnell, dass es diesem nicht mehr gelang, zur Seite zu springen. Der Beamte wurde vom Pkw erfasst und auf die Fahrbahn geschleudert. Er erlitt Prellungen an der Körperseite und verletzte sich am Knie. Ein Rettungswagen brachte ihn ins Krankenhaus; der Beamte war vorläufig nicht mehr dienstfähig. Der Seat-Fahrer flüchtete zunächst. Im Rahmen einer Sofortfahndung, an der auch ein Polizeihubschrauber beteiligt war, fanden Verstärkungskräfte den weißen Seat Ibiza an der Antonienstraße verlassen auf. Durch Hinweise von Anwohnern wurde der Fahrer kurz darauf in unmittelbarer Nähe angetroffen und festgenommen. Der Verdächtige stritt ab, gefahren zu sein, räumte jedoch ein, Kokain konsumiert zu haben. Die Staatsanwaltschaft Duisburg ordnete die Entnahme einer Blutprobe an. Bei der weiteren Überprüfung stellte die Polizei fest, dass das Fahrzeug gestohlen war und dass der Fahrer keine Fahrerlaubnis besaß. Die Nacht verbrachte er im Polizeigewahrsam. Der Seat wurde sichergestellt. Am Donnerstag (23. Februar) ordnete eine Haftrichterin auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg gegen den 23-Jährigen Untersuchungshaft wegen des Verdachts des versuchten Mordes an. Die Mordkommission der Duisburger Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

 

Nachdem bei den Ermittlungen zunächst ein 23-Jähriger als Fahrer in den Fokus rückte, hat der Fall nun eine Wendung genommen: Beamte der Kriminalpolizei haben am Montag (20. März) einen 20-Jährigen an seiner Arbeitsstätte in Rheinberg festgenommen, der am Steuer des Seat gesessen haben soll. Er hat keine Fahrerlaubnis. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg wurde er wegen des Verdachts des versuchten Mordes einem Haftrichter vorgeführt, der einen Haftbefehl erließ. Der 23-Jährige, der noch am Tattag festgenommen wurde, war nach derzeitigen Erkenntnissen der Beifahrer. Er sitzt wegen Beihilfe zum versuchten Mord weiterhin in Untersuchungshaft.

Mit Hilfe von Zeugenaussagen, akribischer Ermittlungen und der Auswertung technischer Daten kamen die Ermittler dem 20-Jährigen auf die Schliche. In Teilen ist die Spurenauswertung noch nicht abgeschlossen. Die Ermittlungen laufen weiter. (ots)

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