Erik Lierenfeld (Foto: Stadt Dormagen)
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Dormagen. Update 6. April 2023: Heute erhielt die LokalKlick-Redaktion eine Stellungnahme der CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Anissa Saysay zum Artikel Bürgermeister fordert konstruktive Diskussion um Rachel-Carson-Schule – CDU-Fraktion ‘lädt’ Saysay allgemein zur Sachdiskussion ein mit der Bitte um Veröffentlichung.

Stellungnahme der CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Anissa Saysay zum Verfahren “Umwandlung der Sekundarschule in eine Gesamtschule”:

“Mein Vorschlag die Sekundarschule in eine Gesamtschule umzuwandeln scheint nun auch innerhalb der Verwaltung die Verfahren in Gang zu bringen. Das eine Umwandlung nicht mit einem Federstrich möglich ist, ist auch mir klar. Wichtig ist mir aber, den Wunsch vieler Eltern Gehör zu verschaffen. Die Aufgabe der Verwaltung ist klar: Nicht mit langen Verfahren Zeit gewinnen, sondern auf ein klares Ziel hinarbeiten. Dieses Ziel kann nicht erreicht werden, wenn denen, die ein konkretes Ziel benennen und sich dafür einsetzen, die Glaubwürdigkeit abgesprochen wird.”

“Mich erreichen seit meinem Vorschlag viele Stimmen der Zustimmung von Eltern, die in der Sekundarschule in ihrer jetzigen Form keine Zukunft sehen. Einer zweiten Gesamtschule hingegen wird viel Sympathie entgegengebracht, eben weil alle Chancen für alle Schülerinnen und Schüler offengehalten werden.”

“Es gibt Kinder auf den Dormagener Gymnasien, die lieber ein Jahr wiederholen, als sich an die Sekundarschule versetzen zu lassen. Die Schulform an sich hat unter der Elternschaft leider nicht ausreichend Akzeptanz, was sich in den Anmeldezahlen wiederspiegelt. Mir persönlich tut es vor allem für den Einsatz der Lehrerinnen und Lehrer leid, die an der Sekundarschule sehr gute Arbeit leisten und leider nicht die Wertschätzung aus der Elternschaft erhalten, die ihnen eigentlich zusteht.”

“Es ist nicht alleine Aufgabe von Fraktionen oder einzelnen Ratsmitgliedern sich in politische Diskussionen einzubringen. Wir als CDU stehen dafür die Beteiligung breiter aufzustellen und sich einbringen zu können. Auch wenn dies beim Bürgermeister Erik Lierenfeld und weitere politische Fraktionen anders gesehen werden sollte, wir als Partei der Mitte werden auch weiterhin die notwendigen politischen und inhaltlichen Diskussionen anstoßen und mit konkreten Ideen, Zielen und Vorschlägen untermauern.”


Artikel vom 3. April 2023: Bürgermeister fordert konstruktive Diskussion um Rachel-Carson-Schule – CDU-Fraktion ‘lädt’ Saysay allgemein zur Sachdiskussion ein

Mit großer Verwunderung hat Bürgermeister Erik Lierenfeld die öffentliche Diskussion zur Zukunft der Rachel-Carson-Schule zur Kenntnis genommen. Die CDU-Stadtverbandsvorsitzende Anissa Saysay hatte Ende der vergangenen Woche in einer Pressemitteilung gefordert, die Rachel-Carson-Schule in eine Gesamtschule umzuwandeln. Dormagens Verwaltungschef kritisiert das Vorgehen der Kommunalpolitikerin deutlich.

Anissa Saysay (Foto: privat)

„Die Mitteilung von Frau Saysay hat in der Schulgemeinde große Ängste, Sorgen und Verärgerung ausgelöst. Ich finde es absolut respektlos gegenüber Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern, die Schule als ‚glücklos‘ abzustempeln. Leider hat Frau Saysay hier jegliches kommunalpolitische Gespür und Handwerkszeug vermissen lassen.“

Der Bürgermeister wünscht sich eine konstruktive Diskussion zur Weiterentwicklung der Schule und der gesamten Schullandschaft in Dormagen, in die alle Beteiligten eng einbezogen werden. Es sei wichtig, mit dem Schulleitungsteam und den Elternvertretern der Rachel-Carson-Schule, den Schulleitungen der anderen weiterführenden Schulen, der Schulverwaltung und der Politik ergebnisoffen in die Diskussion einzusteigen, um gemeinsam die beste Lösung zu finden. „Dieses Thema gehört in den Arbeitskreis Schulentwicklung, aber nicht als herausposaunte Forderung in die Presse, ohne vorher mit den handelnden Personen das Gespräch gesucht zu haben“, sagt Lierenfeld.

Der Bürgermeister weist auf die Komplexität des Verfahrens hin. Eine neue Schule hätte weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Schullandschaft in Dormagen. „Daher sollten wir gemeinsam überlegen, diesen Prozess auch durch externen Sachverstand begleiten zu lassen. Denn eine Lösung ist nicht so trivial, wie sich das die CDU-Parteichefin vielleicht vorstellt“, so Lierenfeld abschließend.

CDU-Fraktion lädt Parteivorsitzende Saysay zur Rückkehr zur Sachdiskussion ein

In der Tagespresse wurde Parteivorsitzende Anissa Saysay mehrfach zitiert, die CDU-Fraktion habe gegen ihren Willen entschieden, dass sie keine Schulpolitik mehr machen solle.

Cordula Krücken (Foto: Sebastian Pototzki www.sepo-design.de)

Dem widerspricht jetzt Cordula Krücken, eine der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden: „Es mag sich dabei bedauerlicherweise um die subjektive Sichtweise der Kollegin handeln, die jedoch nicht den Tatsachen entspricht. Fakt ist, dass nach dem beruflich bedingten Ausscheiden von Andrea Lenden der Vorsitz im Schulausschuss frei wurde. Dafür gab es zwei Bewerberinnen und folglich eine demokratische Wahl. Da wir als zwölfköpfiges Ratsteam der CDU 15 wichtige Fachausschüsse und Gremien zu besetzen haben, können persönliche Präferenzen nicht immer zu 100 % berücksichtigt werden. Für die im Kulturausschuss und im Aufsichtsrat der Dormagener Sozialdienst von Anissa Saysay gute geleistete Arbeit, bedanken wir uns ausdrücklich.“

René Schneider (Foto: Sebastian Pototzki www.sepo-design.de)

„Wir bedauern es außerordentlich, dass sich die Kollegin offenbar als Opfer nicht existierender Verschwörungen sieht. Wir laden Sie stattdessen herzlich ein, sich in den Fachdiskussionen in unseren Fraktions- und Arbeitskreissitzungen weiterhin kritisch-konstruktiv einzubringen und zu einer sachlichen Diskussion zurück zu kehren“, so CDU-Ratsherr und stellvertretender Bürgermeister René Schneider. „Schließlich gibt es außerhalb der CDU so viel wichtigere Themen, wie beispielsweise die soeben von der rot-grünen Ratsmehrheit einfach so beschlossene Erhöhung der Grundsteuer B um 37 % auf 595 Punkte und der Gewerbesteuer um 12 % auf 500 Punkte. Sicherlich sind wir uns mit der Fraktionskollegin darin einig, dass dies die Themen sind, die die Menschen interessieren.“

Siehe auch: FDP für Beibehalt der Sekundarschule – aber dafür endlich mit modernem Themen-Konzept

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