Kontrolle (Foto: Polizei)
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Duisburg. Raserei, Ablenkung und das Nichteinhalten von Verkehrsregeln führen in der Hauptsache zu Unfällen – teilweise leider auch mit drastischen Folgen, bei denen innerhalb von einer Sekunde das Leben nicht mehr das ist, was es mal war. Daher hat die Polizei Duisburg am “Car-Freitag” (7. April) gemeinsam mit der Vollstreckungsstelle, der Geschwindigkeitsüberwachung und dem Sonder- und Außendienst der Stadt Duisburg sowie der Autobahnpolizei Düsseldorf verstärkt Verkehrskontrollen durchgeführt. Damit beteiligten sich die Behörden an der bundesweiten Verkehrssicherheitsaktion “Rot für Raser”.

Eins sei vorweg gesagt: Neben der Ahndung von Verkehrsverstößen sensibilisierten die Ordnungshüter die Verkehrsteilnehmer für Gefahren. Denn manchmal brauchen Menschen Denkanstöße, um das eigene Verhalten zu reflektieren. Besser bei so einer Kontrolle, als nach einem Unfall. Die Bilanz der Schwerpunktkontrollen, die an unterschiedlichen Orten im gesamten Stadtgebiet stattfanden: Bei Geschwindigkeitsüberwachungen gingen den Behörden insgesamt 7.045 Fahrer ins Netz, die zu schnell unterwegs waren. Der größte Teil mit 6.000 Verstößen fiel auf den Bereich der Autobahnpolizei. 1.045 Geschwindigkeitsüberschreitungen stellten Polizei und Stadt Duisburg auf den innerstädtischen Straßen fest. Trauriger Spitzenreiter des Abends war gegen 21:30 Uhr ein BMW-Fahrer, dessen Geschwindigkeit die Polizei im Bereich einer Diskothek an der Wanheimer Straße maß. Bei erlaubten 50 km/h fuhr der Mann 108 km/h und war somit mehr als doppelt so schnell wie erlaubt unterwegs. Ihn erwarten neben einem Bußgeld in Höhe von 560 Euro, ein zweimonatiges Fahrverbot und zwei Punkte.

Die Polizei Duisburg konnte im vergangenen Jahr 54 Unfälle identifizieren, bei denen zu hohe Geschwindigkeit die Hauptursache war. Leider bleibt es bei solchen Unfällen in vielen Fällen nicht nur beim Blechschaden: Im März 2022 starb ein 20 Jahre alter Volvo-Fahrer, weil er in Baerl im Bereich der Binsheimer Straße/Woltershofer Straße die Kontrolle über seinen Wagen verlor und vor einen Baum prallte. Bei den Untersuchungen zur Unfallursache kam heraus, dass der junge Mann zu schnell unterwegs war.

Neben der Geschwindigkeitsüberwachung nahmen die Einsatzkräfte auch den technischen Zustand der Kraftfahrzeuge genau unter die Lupe. In zwei Fällen stellten die Beamten Autos sicher.

Ein “Trio” an Verstößen entdeckten die Polizisten bei einem BMW-Fahrer: Angehalten wurde er, weil er mit 99 km/h statt der erlaubten 50 km/h unterwegs war. Die verbaute Abgasanlage im BMW M4 ist so nicht zugelassen. Dieses illegale Tuning führt zur Leistungssteigerung und ist viel zu laut. Zudem hatte er griffbereit im Wagen ein verbotenes Springmesser, dass die Beamten neben dem Wagen auch sicherstellten.

Ebenfalls am Abschlepphaken landete ein Mercedes mit Duisburger Kennzeichen, bei dem technische Veränderungen sowie abgefahrene Reifen zu dieser Maßnahme führten. Jedes Mal, wenn die Polizisten ein Fahrzeug anhalten, wird nicht nur der technische Zustand kontrolliert. Auch die Fahrzeugführer rücken in den Fokus: Haben die Kontrollierten eine entsprechende Fahrerlaubnis und sind sie überhaupt fahrtüchtig? Zwei Männer im Alter von 36 und 47 Jahren sind unter Drogeneinfluss gefahren. Ein Arzt entnahm ihnen Blutproben, die als gerichtsverwertbares Beweismittel dienen. Handy ans Ohr gehalten, bei Rot gefahren, kein Gurt angelegt – auch diese Verstöße ahndeten die Ordnungshüter: 154 Verwarnungsgelder, 23 Ordnungswidrigkeitenanzeigen und 14 Berichte kamen dabei heraus. (ots)

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