Luftkampf: Tim Koch #66 attackiert den späteren Gesamtfünften Toni Hoffann #834 (Foto: Roland Beyer)
Anzeigen

Kamp-Lintfort. Bei der 70. Auflage des Motocross am 1. Mai in Kamp-Lintfort hielt sich das Wetter exakt an die Vorgaben des Wetterberichts: Ideale Bedingungen für das Racing. So wurden über 3000 Motosportfreunden spannende Rennen um die Deutsche Meisterschaft der Seitenwagen und der Open-DM geboten.

Zum Saisonstart sah es bei den „Big Boys“ in der Open-DM nach einem Dreikampf aus: Stefan Ekerold (Husqvarna), Tim Koch (Husqvarna) und Boris Maillard (Suzuki) waren die heißesten Anwärter. Doch nachdem sich der amtierende Meister Ekerold vorzeitig aus dem Titelrennen verabschiedet hatte, ist Nico Koch (GasGas) der Mann der Stunde, der das Trio komplettiert. Der Braunschweiger hat durch seinen Doppelsieg auf dem Eyller-Berg-Kurs das Red-Plate von Tim Koch erobert.

Im ersten Wertungsrennen zog Justin Trache (Yamaha) den Holeshot, übernahm für drei Runden das Kommando, bis ein Sturz eine Beinfraktur bescherte. So konnte der Chemnitzer nicht einmal die 150 Euro Prämie selbst entgegennehmen. Jetzt entwicklete sich zwischen Nico Koch und Tim Koch über die restlichen Runden ein spannendes Duell.

Mit Abstand kam Noah Ludwig (KTM) auf Rang drei ins Ziel, musste allerdings aus dem Mittelfeld nach vorn kämpfen. Boris Maillard, der seine Ambitionen durch die Trainingsbestzeit unterstrich, flog in der Anfangsphase aus der Spitzengruppe bis ans Ende des Feldes. Auf seiner Suzuki rang er die Gegner der Reihe nach nieder und begrenzte mit Platz 4 den Schaden.

Die Prämie für den zweiten Holeshot sicherte sich Lokalmatador Vinni Gallwitz, wurde aber gleich von Noah Ludwig überholt. Auf seiner KTM enteilte er rasch den Wettbewerbern und sah schon wie der sichere Sieger aus. Doch der Zweikampf von Nico und Tim Koch beflügelte die Beiden zu Bestleistungen, so dass Noah Ludwig in der Crunchtime noch eingefangen wurde. Das bedeutete dann auch Rang drei auf dem Podest. Tim Koch, als Gesamtzweiter, bleibt aber mit nur drei Punkten Rückstand in der Meisterschaft auf Tuchfühlung.

Boris Maillard hatte sich wohl mehr für den „Tag der Arbeit“. Die Aufholjagd im Heat 1 hatte wohl zu viele Körner gekostet, so konnte er dem Koch-Duo im Rennverlauf nicht mehr folgen und musste mit dem vierten Platz zufriedengeben.

Überragend war die Leistung von Vini Gallwitz. Nach seinem schweren Sturz am 1. Mai 2022 am Eyller Berg war der MX-Master-Fahrer nach mehreren Operationen für Monate außer Gefecht und hatte bisher fast keine Fahrpraxis.

Nach perfekten Starts und einer guten Performance im Rennen, trotzt Plastikschiene am rechten Handgelenk, reichte es zu einem 8/6 Resultat. Mit dem resultierenden sechsten Gesamtrang war der Rheinberger überaus zufrieden.

Mit Gianluca Ecca war ein weiterer lokaler Hoffnungsträger am Start. Die sechstbeste Zeit konnte der Kawasaki-Fahrer mit einem neunten Gesamtrang (12/7) aber nicht in einen Rennerfolg umsetzen.

Beitrag drucken
Anzeige