(Foto: Stadt Oberhausen/Tom Thöne)
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Oberhausen. Die Entwicklung des Arbeitsmarkts in Oberhausen kennt in den letzten Jahren nur eine Richtung – nach oben. In den vergangenen fünf Jahren sind fast 5.800 neue Arbeitsplätze in der Ruhrgebietsstadt entstanden. Allein von 2021 nach 2022 weisen die Statistiken der Arbeitsagentur einen Zuwachs von über 3.000 Jobs aus. Entsprechend zog Oberbürgermeister Daniel Schranz zur Eröffnung der 2. Oberhausener Arbeitsmarktkonferenz im Zentrum Altenberg vor über 100 Gästen zunächst eine positive Bilanz. Er verwies dabei auf den spürbaren Effekt von Neuansiedlungen – wie EDEKA, PicNic oder Segro – und die Notwendigkeit, auch in Zukunft weiter Wirtschaftsflächen zu entwickeln. So hat sich Oberhausen das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2032 gemeinsam mit Eigentümern und Investoren 60 Hektar zu entwickeln. Es gäbe dennoch neben den Krisen noch die paradoxe Herausforderung aus Langzeitarbeitslosigkeit und Fachkräftemangel. Dem müsse und wolle man sich stellen, unterstrich der Oberbürgermeister.

Gerade im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit zeigen die Statistiken Erfolge auf: Über 600 Menschen haben über das Teilhabechancengesetz einen Job bekommen. Allein die Stadtverwaltung und ihre Töchter haben 95 Stellen eingerichtet – und damit Menschen eine Perspektive gegeben. Dass dies ein Erfolg ist, würdigte auch der NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann. Er betonte, dass die Idee des Gesetzes von Anfang an war, Langzeitarbeitslosen keine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zu vermitteln, sondern einen dauerhaften Job. Das sei mit einem vergleichsweise hohen „Klebeeffekt“ in Oberhausen gelungen. Eine Vielzahl von Menschen hätten nicht nur den Einstieg geschafft, sondern einen festen Arbeitsplatz bekommen. Für Laumann sind die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit und die Fachkräftegewinnung zwei Seiten einer Medaille.

Beim Thema Fachkräftegewinnung stand neben der Stärkung von Berufsorientierung und Ausbildung auch die Integration internationaler Fachkräfte im Fokus. Mit einem leidenschaftlichen Appell auch an die Kammern und Verbände unterstrich der Arbeitsminister die Notwendigkeit, die Abschlüsse und Qualifizierung von Zugewanderten schneller und unbürokratischer anzuerkennen. Das, was oft schon gut im Bereich Pflege und Gesundheit gelänge, müssen auch in Handwerk und Industrie gelingen. „Mittlerweile ist allen klar, dass wir ohne Fachkräftesicherung und Fachkräftezuwanderung nicht nur unseren Wohlstand gefährden, sondern auch die Transformation zu einer nachhaltigen Industrie“, unterstrich Oberbürgermeister Daniel Schranz.

Vorgestellt wurde im Rahmen der Konferenz das Eckpunktepapier „Fachkräfte sichern. Beschäftigung schaffen. Teilhabe fördern“”. Dieses skizziert neben den Handlungsbedarfen am Standort Oberhausen auch konkrete Maßnahmen, die nach Beratung und Beschlussfassung durch die Oberhausener Politik umgesetzt werden sollen. Die Bedeutung kommunaler Maßnahmen betonte auch noch einmal Minister Laumann. Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung sei immer, dass die verschiedenen Akteure gemeinsam agierten. Der Fachkräftemangel lasse sich nicht durch den Staat allein auflösen. Das unterstrichen auch die über 100 Fachleute in den folgenden Diskussionen und Gesprächen. Es sei eine Gemeinschaftsaufgabe, betonte eine Teilnehmerin.

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