VfS-Kappes-Team 2023: Niklas Gassner, Lisa Froese, Finn Greiser, Timo Angenendt und Marius Stelzer (Foto: VfS Krefeld)
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Krefeld/Niederrhein. Trotz teilweise mäßiger Wetterbedingungen kann der Verein für Segelflug Krefeld e. V. (VfS Krefeld) schon wieder auf viele Highlights, Erfolge und wunderschöne Flugerlebnisse in der bisherigen Flugsaison verweisen. Besonders beim diesjährigen Kappes-Vergleichsfliegen schafften die Pilotinnen und Piloten des VfS Krefeld wieder sehr gute Platzierungen.

Aber schön der Reihe nach: Denn zunächst konnte die 19 Jahre junge Flugschülerin Franziska Enger (Krefeld) noch im April unter der Aufsicht ihres Fluglehrers Ansgar Heitkamp (Krefeld) ihr fliegerisches Können unter Beweis stellen. Wie nicht anders zu erwarten, gelangen ihr sehr souverän die ersten drei Alleinflüge auf dem Schulungsdoppelsitzer vom Typ „TWIN III Arco“. Dreimal im Windenstart auf rund 350 Meter Höhe geschleppt, meisterte sie ihre präzise geflogene „Platzrunden“ und zeigte drei wunderschöne Landungen auf dem heimischen Flugplatz am Egelsberg. Die ersten Alleinflüge sind für alle Pilotinnen und Piloten immer ein besonderes Ereignis. Plötzlich ganz alleine (und mit meist doch leicht erhöhtem Puls) in der Luft zu sein und unter den kritischen Augen des Lehrers die Faszination des Segelfliegens alleine zu erleben, bleibt ausnahmslos allen dauerhaft in Erinnerung.

Nicht weniger erfolgreich folgte wenige Tage später die sogenannte „C-Prüfung“ von Alissia Gillhaus Châu Anh (Moers). Mit erst 15 Jahren konnte Alissia, ebenfalls bei drei Alleinflügen ihrem Fluglehrer Klaus Spandick (Duisburg-Baerl) zeigen, dass sie ihr Schulungsflugzeug bei fortgeschrittenen Flugfiguren und im thermischen Segelflug einwandfrei beherrscht. In ihrer Flugausbildung fehlt jetzt gar nicht mehr so viel zur ersehnten Segelfluglizenz.

Das zum Segelfliegen mehr gehört, als das reine Fliegen sollte klar sein; denn Segelfliegen ist Teamsport und um in die Luft zu kommen, müssen einige Positionen besetzt sein. Eine besonders wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe ist es, die Startwinde mit ihren rund 330 PS bedienen zu können. Diese kostengünstige Startart ermöglicht es, insbesondere Start und Landung gut erlenen zu können. Aber auch zum/zur Windenfahrer/-in ist eine gründliche Ausbildung erforderlich, bevor die eleganten Gleiter alleine in die Luft geschleppt werden dürfen. Eine gute Umsicht, technisches Verständnis und ein ordentliches Fingerspitzengefühl sind notwendig, um ein Segelflugzeug mit den 330 PS sicher in den Himmel zu schleppen. Mindestens 100 Windenschlepps an mind. 10 verschiedenen Tagen sowie umfassende theoretische Kenntnisse sind erforderlich, bevor Ausbildungsleiter Hans-Theo Deckers (Kerken) die Prüfung zum Windenfahrer abnimmt. Bei Finn Greiser (St. Hubert), Leo Russbild (Krefeld) und Maximilian Wanders (Krefeld) stand kürzlich diese Prüfung an. Unter dem Motto „Drei auf einen Streich“, bestanden alle drei ihre Windenfahrerprüfung und können den Flugbetrieb nun auch auf der Winde prima unterstützen.

Nun aber zu den Erlebnissen und Erfolgen im Streckensegelflug, denn traditionell stand auf dem Egelsberg am langen Christi-Himmelfahrts-Wochenende wieder das „Kappes Vergleichsfliegen“ an. Bei diesem Segelflugwettbewerb geht es darum, eine vorgegebene Strecke um mehrere Wendepunkt im reinen Segelflug zu umrunden. Bewertet wird die schnellste Umrundung nach indexbereinigter Flugleistung der Segler. Es geht also um das geschickte Taktieren mit dem Wetter und die besten Streckenführungen, wobei die Steckenflugaufgaben durchaus mehr als 400 km betragen können. In einem starken Teilnehmer/-innenfeld setzte sich der VfS-Pilot Marius Stelzer (Cuxhaven) an beiden Wertungstagen souverän durch. Er erzielte in der gemischten Flugzeugklasse an zwei Flugtagen jeweils den Tagessieg mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h. Da wetterbedingt nur zwei Wertungstage möglich waren, stand er als Sieger in dieser Klasse fest. Auch das Nachwuchsteam Lisa Froese und Niklas Gassner (beide aus Krefeld) schlugen sich mit dem Schulungsdoppelsitzer „TWIN III Arco“ als Wettbewerbsanfänger in dieser Klasse beachtlich und kamen nach Außenlandepech am ersten Tag immerhin noch auf den 14 Platz. Direkt davon auf Platz 13 beendete Matthias Kleinenhammanns (Essen) den Wettbewerb. Nach Platz drei am ersten Tag, konnte er aus Zeitgründen leider nur einen Tag im Wettbewerb mitfliegen. In der „Großen Klasse“ gelang dem Schüler-Lehreteam Finn Greiser und Timo Angenendt (Neukirchen-Vluyn) nach einer Außenlandung am ersten Wertungstag noch eine Aufholjagd. Mit einem spektakulären Tagessieg an Tag zwei erreichten die beiden am Ende immerhin noch den 6 Platz. Nach diesen erlebnisreichen Tagen freuen sich die VfS-Pilotinnen und -Piloten nun auf hoffentlich besseres Wetter, um weitere erlebnisreiche Flüge in der Flugausbildung und im Streckenflug durchführen zu können. Außerdem werden verschiedene Saisonhightlights noch folgen – wir werden berichten.

Übrigens: Wer sich vielleicht gerade jetzt mit dem Gedanken trägt, mit dem faszinierenden Hobby Segelfliegen zu beginnen und Fliegen zu lernen, der ist natürlich beim VfS Krefeld jederzeit herzlich willkommen! Wer also selbst das Segelfliegen erlernen und die Welt von oben erleben möchte, für den ist jederzeit „der Weg in den Himmel“ offen. Sprechen Sie den VfS Krefeld einfach an, denn selber fliegen ist ganz und gar nicht der unmögliche Traum. Informationen zur Flugausbildung (die schon ab 14 Jahren oder auch noch im Rentenalter möglich ist) oder zum Vereinsleben gibt der VfS Krefeld herzlich gerne. Am besten ist es, sich telefonisch oder per E-Mail zu melden. Ansprechpartner sind Daniel Heinrichsmeyer (0176/47677441) und Philippe Held (0157/83476663). Beide geben gerne Auskunft – also keine Hemmungen und gar nicht lange warten.

 

InfoKlick: VfS-Krefeld.de

E-Mail: VfS-Krefeld@t-online.de

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