Reihe unten: OB Felix Heinrichs, Brigitte Dobrzanski (MGMG), Mickey Hilgers (GF SparkassenPark), Sabine Pesch (Präventionsstelle Polizei MG), Susanne Büdenhölzer-Boms (Frauenberatungsstelle MG), Jacqueline Bourgeois (MGMG), Hauke Jakob (Club der Wirte Altstadt MG) und Reihe oben: Bruno Dreßen Sven Tusch, Sinan Heesen, Dirk Weise (MKV), Friedhelm Lange (GF MGMG), Marius Spürkmann (Veranstalter) und Ugur Bilgic (Club der Wirte Altstadt MG) (Foto: Andreas Baum)
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Mönchengladbach. Mönchengladbacher Clubbesitzer und Veranstalter schließen sich einem niedrigschwelligen Hilfsangebot für Frauen* und Mädchen an, die sich belästigt oder bedroht fühlen.

Es ist eine einfache Frage, schnell und ohne ein Gefühl des Beschämt Seins gestellt: „Ist Luisa hier?“ So lässt sich rasch und unauffällig eine unangenehme, bedrohliche oder beängstigende Situation beenden. Das geschulte Personal bei einer Veranstaltung, einer Party oder in einer Bar hilft der Fragestellerin, ruft ein Taxi, holt Sachen vom Platz, begleitet zum Auto oder informiert die Polizei.

„Ist Luisa hier?“ ist ein Hilfsangebot für Mädchen und Frauen*, das von der Beratungsstelle Frauen-Notruf Münster e.V. initiiert wurde und dem sich auch die Frauenberatungsstelle Mönchengladbach vor 6 Jahren angeschlossen hat. Die Marketing Gesellschaft Mönchengladbach (MGMG) und der Mönchengladbacher Karnevals-Verband (MKV) haben „Luisa“ erstmalig beim vergangenen Veilchendienstagszug eingesetzt und nun ein Branchennetzwerk ins Leben gerufen, dem sich viele namhafte Mönchengladbacher Veranstalter angeschlossen haben. Das Ziel: „Luisa“ soll Mädchen und Frauen* präventiv einen Ausweg aus Notsituationen bieten und somit weiterhin ein sicheres und unbeschwertes Feiern und Ausgehen in Mönchengladbach ermöglichen.

„Ist Luisa hier?“ ist eine Code-Frage, mit der lange Erklärungen vermieden werden. „So wird es bei einem Club-Besuch oder bei Veranstaltungen einfacher, um Hilfe nachzufragen“, erklärt Susanne Büdenhölzer-Boms von der Frauenberatungsstelle Mönchengladbach. An einem ruhigen Rückzugsort könne dann die benötigte Hilfe präzisiert werden. Auf die Kampagne „Ist Luisa hier?“ wird mit Plakaten und Aufklebern auf Spiegeln und Türen der Toilettenräume vor allem der weiblichen Gäste hingewiesen. Obwohl für Frauen konzipiert können natürlich auch alle Geschlechtsidentitäten auf diese Art und Weise Hilfe suchen und finden.

„Wir haben beim Veilchendienstagszug sehr gute Erfahrungen mit der Aktion gemacht“, erklärt Friedhelm Lange, Geschäftsführer von MGMG. „Als Veranstalter beziehen wir damit eindeutig Stellung gegen sexualisierte Gewalt und schaffen präventiv Hilfsangebote in Notsituationen“ erklärt Friedhelm Lange, Geschäftsführer von MGMG. Die Erfahrungen, die wir beim Veilchendienstagszug mit der Aktion gemacht haben, helfen uns nun, das Konzept bei weiteren Veranstaltungen anzuwenden“, In diesem Jahr wird „Luisa“ bei allen Veranstaltungen, die von MGMG organisiert werden, eingesetzt. Auch viele andere wichtige Veranstalter in Mönchengladbach sind von der Aktion überzeugt und setzen ein Zeichen gegen Gewalt. „Uns ist es wichtig, dass unsere Veranstaltungen von Frauen* und Mädchen als sicher erlebt werden“, betont Michael Hilgers, renommierter Konzertveranstalter und Geschäftsführer des Sparkassenparks.

Alle teilnehmenden Kooperationspartner*innen lassen ihr Personal durch die Frauenberatungsstelle schulen, erklären sich bereit, nach einem Handlungsleitfaden zu arbeiten und, wenn nötig, an die Frauenberatungsstelle zu verweisen.

Neben MGMG und dem Sparkassenpark haben sich der Club der Wirte (Altstadt Mönchengladbach), die Mönchengladbacher Schausteller Dressen und Sven Tusch, Eberhard Böker (Bezirksbruderschaft Schützen MG u. Ko und Stadtschützenfest), Miriam Topel (Greta- und Claus -Markt) Sven Kopp (EineStadtfest), Sinan Heesen (u.a. KFH und Kunstwerk), Marius Spürkmann (Sound of Suburbia) und die Präventionsstelle der Polizei der Kampagne „Ist Luisa hier?“ angeschlossen. Als eindeutiges Statement, dass Gewalt gegen Frauen* in keiner Form geduldet wird und die Mönchengladbacher bei der Schaffung von Hilfsangeboten eng zusammenstehen.

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