Bei der Mai-Kundgebung
Uwe Schummer (Foto: privat)
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Willich/Mittlerer Niederrhein. Scharf kritisiert die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Mittlerer Niederrhein im Bistum Aachen den Vorschlag der Mindestlohnkommission für eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns von 12 auf 12.41€. Die KAB bezeichnet den Vorschlag „als Farce, die völlig an der Realität vorbei“ gehe. Die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission habe weder die Inflation noch die Tarifentwicklung und auch nicht den Arbeitskräftemangel berücksichtigt. Die Empfehlung kam gegen den Protest der Arbeitnehmerseite zustande. Dazu der Vorsitzende Uwe Schummer: „Sie wird die Armut in Deutschland verstärken.“

Der katholische Sozialverband fordert eine Korrektur durch die Kommission. Der Bundesarbeitsminister müsse auf eine solche Korrektur drängen. Bei den lebensnotwendigen Gütern liege die Inflation bei 10%, die Tarifabschlüsse sind in ähnlicher Höhe; beim Mindestlohn erreiche die Steigerung etwas über drei Prozent. Die KAB verweist auf ihren „Krefelder Appell“, der bundesweit mit über 10.000 Protestkarten gegen prekäre Arbeit rege verbreitet werde und an Bundeskanzler Olaf Scholz gerichtet ist. Prekär sei auch, wer „trotz Vollzeitarbeit in die Altersarmut rutsche.“

Nach Beschluss der Europäischen Union müsse der gesetzliche Mindestlohn bei 60% des durchschnittlichen Bruttoverdienstes liegen. Das seien mehr als 14€. Außerdem solle die Tarifbindung von derzeit 50% der Beschäftigten auf 80% angehoben werden. Hier müsse die Bundesregierung endlich aktiv werden. „Tariflohn ist Mindestlohn“, so Uwe Schummer. Im Rahmen ihrer Aktion „Meine Stimme gegen prekäre Arbeit“ hat die KAB alle Bundestagsabgeordneten am mittleren Niederrhein angeschrieben und um Unterstützung geworben.

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