LPD Detlef Köbbel (Foto: Polizei)
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Essen. Tief beeindruckt und emotional bewegt nimmt aktuell der Vertreter des Polizeipräsidenten Detlef Köbbel (Leitender Polizeidirektor) die riesige Solidarität wahr, die dem Polizeipräsidium Essen und deren Beschäftigten derzeit aus allen Teilen der Bevölkerung zuteil wird.

“Die feige Tat des PKW-Fahrers, der offenbar mit Vorsatz unseren Kollegen lebensgefährlich verletzt hat, hinterlässt bei meinen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und mir tiefe Spuren”, erklärte der erfahrene Polizist heute in Essen und fügte hinzu: “Wir alle sind in Gedanken bei Marcel, der immer noch um sein Leben kämpft”.

Seit dem Vorfall am Montagnachmittag erfährt das Polizeipräsidium Essen auf unterschiedlichsten Wegen tausende Bekundungen von Solidarität, Anteilnahme, Mitgefühl und besten Wünschen für den so schwer verletzten Beamten.


39-Jähriger entzieht sich Kontrolle, fährt Polizisten an und flüchtet

Borbeck: Am Montagnachmittag (26. Juni) flüchtete ein 39-Jähriger mit einem Renault Megane vor einer Verkehrskontrolle. Nachdem er in eine Sackgasse abgebogen war, wendete er, fuhr einen Polizeibeamten an, schleifte diesen mehrere Meter mit sich und flüchtete. Ein Notarzt brachte den lebensgefährlich verletzten Polizisten in ein Krankenhaus. Der 39-Jährige konnte kurz darauf festgenommen werden.
Gegen 16:20 Uhr beabsichtigte eine Streifenwagenbesatzung einen Renault Megane nach einem Verkehrsverstoß anzuhalten. Der Fahrer des grauen Renault hielt jedoch nicht an und flüchtete vor den Beamten.
An der Flurstraße bog der Mann in eine Sackgasse ab und wendete. Zeitgleich stieg ein Polizeibeamter aus dem Streifenwagen. Plötzlich beschleunigte der Fahrer und fuhr auf den Polizisten zu. Er erfasste den Beamten und schleifte ihn mehrere Meter mit sich.
Nachdem der Verletzte zu Boden gefallen war, flüchtete der Unbekannte mir seinem Fahrzeug in Richtung Borbeck.
Ein Notarzt übernahm die Erstversorgung des Polizisten und brachte ihn in ein Krankenhaus. Dort wird der Verletzte derzeit intensiv aufgrund schwerer Verletzungen behandelt.
Sofort wurden umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet. Hierbei unterstützte unter anderem auch ein Polizeihubschrauber die Einsatzkräfte aus Essen und den umgebenen Polizeibehörden Bochum, Gelsenkirchen, Oberhausen und Recklinghausen aus der Luft.
Noch am Nachmittag konnte der flüchtige Fahrer ermittelt und in Essen-Dellwig festgenommen werden. Es handelt sich um einen 39-jährigen Essener mit deutscher Staatsangehörigkeit. Er ist bereits zuvor polizeilich in Erscheinung getreten.
Eine Mordkommission übernahm die weiteren Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdelikts.

“Ich möchte mich aus tiefstem Herzen für diese Unterstützung bedanken. Jede einzelne Nachricht gibt uns allen Kraft für die kommenden Aufgaben und macht deutlich, dass die Bevölkerung hinter ihrer Polizei in Essen steht”, zeigte sich Detlef Köbbel bewegt vom außergewöhnlichen Rückhalt in allen Teilen der Bevölkerung.

Allein am ersten Tag erreichten die Posts der Behörde in den sozialen Medien über 200.000 User, 40.000 davon haben die Posts geliket, geteilt oder weitergeleitet. Unzählige Mails und Telefonate aus der gesamten Bundesrepublik gingen im Präsidium ein.

“Viele Aufgaben sind nun zu bewältigen”, erklärte der stellvertretende Behördenleiter weiter und fügte hinzu: “Die Betreuung von Marcel und seiner Familie, aber auch der beteiligten Beamten an dem Einsatz, erfordert ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl und Empathie. Dafür haben wir eine Reihe von Hilfsangeboten von anderen Institutionen erhalten. Aber auch die Strafverfolgung wird mit aller Akribie betrieben, um die Tat im Detail aufzuklären und die Ermittlungen so abzuschließen, dass eine Anklage des Täters folgt. Gerade aus diesen Gründen ist es außerordentlich wichtig, dass alle hinter uns stehen und wir jeden Tag spüren, dass wir ein fester Teil der Stadtgesellschaft sind. Doch über allem steht unser tiefer Wunsch, dass Marcel es schafft und wieder gesund zu uns zurückkehren kann”. (ots)

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