(Foto: Gemeinde Rommerskirchen)
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Rommerskirchen. Drei Jahre lang konnte von zwischen 2019 und 2022 wegen der Anfang 2020 ausgebrochenen Corona- Pandemie kein Schützenfest gefeiert werden.

Nachdem 2022 wohl manch einer noch den Besuch des Festzelts gescheut hatte, scheint sich zur „Halbzeit“ der diesjährigen Schützenfest-Saison die Lage wieder deutlich gebessert zu haben. Wenn sie denn nicht sogar besser ist als noch 2019: Diesen Eindruck jedenfalls haben sowohl Oltar Gross, Brudermeister der St. Sebastianus-Bruderschaft Oekoven, als auch Matthias Schlömer gewonnen, der mehr als 30 Jahre lang die gleichnamige Bruderschaft in Frixheim leitete und nach wie vor Präsident der „Wilden 13“ ist, in der die Chefs der Rommerskirchener Schützenvereine und -bruderschaften über gemeinsame Angelegenheiten abstimmen.

„Man merkt den Leute an, dass sie feiern wollen“, sagt Matthias Schlömer, der insbesondere begeistert von dem Zuspruch „junger Leute und solchen mittleren Alters“ ist, den das an diesem Montag zu Ende gegangene Frixheimer Schützenfest erfahren hat.

Fast wortgleich äußert sich Lothar Gross angesichts des am letzten Juni-Wochenende gefeierten Schützenfests in Oekoven: „Man merkt den Leuten an, dass sie Lust haben“, sagt er. Auch bei seinen Besuchen bei anderen Schützenfesten, wie etwa in Ramrath-Villau, hat er vergleichsweise „sehr gute Besucherzahlen“ registriert. Sowohl was die Besucherzahlen als auch die Stimmung angehe, seien die aktuelle Situation „kein Vergleich zu 2022“, als vielfach noch eine gewisse Zurückhaltung vorherrschte, wobei damals auch eine, wenn auch weniger gefährliche, Variante des Virus ihren Tribut zollte.

Matthias Schlömer sieht sogar einen Aufschwung: „Es ist besser als zuletzt vor Corona. Die Tendenz ist sehr positiv.“ Für die starke Zugkraft des diesjährigen Fests hat nicht zuletzt das Showprogramm gesorgt, mit dem die Frixheimer Schützen gestartet sind. Kölsch-Rapper Mo-Torres gastierte zum Auftakt im Festzelt, wo die Band „Up Load“ zwei Tage lang für eine volle Tanzfläche sorgte. Zum Abschluss des Fests kamen dann mehr als 60 Kinder aus der örtlichen Kita „Pusteblume“ und der Gemeinschaftsgrundschule Frixheim ins nur wenige Meter entfernte Festzelt, wo die Jugendabteilung etliche Spiele organisiert hatte, bei denen Kinder und Schützen gemeinsam mitmachen konnten.

Bürgermeister Dr. Martin Mertens, der an jedem der zwölf Schützenfeste im Gemeindegebiet teilnimmt, hatte in Frixheim noch einen ganz besonderen Grund zum Feiern: Gemeinsam mit anderen Jubilare wurde er dort beim sonntäglichen Frühschoppen für seine zehnjährige Mitgliedschaft geehrt. „Ich freue mich schon jetzt auf die zweite Hälfte der Saison. Unsere Schützenfeste sind ein wichtiger Faktor für den Zusammenhalt in den Ortschaften und vermitteln vielen Menschen ein Heimatgefühl“, sagt der Bürgermeister.

Zu guter Letzt konnte mit Ramona Kahm in Frixheim auch eine neue Königin gefunden werden, die sogar einem „Kaiserhaus“ entstammt: Ihre Eltern Hans-Willi und Karoline waren nämlich bereits vier Mal Königspaar in Frixheim (er drei Mal und sie einmal)

Besser als im „Vor-Corona-Jahr“ 2019 seien die Besucherzahlen auch in Oekoven gewesen, sagt Lothar Gross. „Supervoll“ sei das Zelt insbesondere am Sonntag gewesen, aber auch mit Blick auf die übrigen Veranstaltungen hat Gross keine Klage. „Gebührend empfangen“ wurde nach seinen Worten Bruderschaftsmitglied Thorsten Steinmetz nach seiner Rückkehr aus Berlin: Der nämlich hatte dort soeben bei den Special Olympics mit dem deutschen Hockey –Team die Goldmedaille gewonnen.

Weniger Glück hatten die Schützen mit der Regelung der „Thronfolge“: Bewerber gab es diesmal nicht, doch vollends hat Lothar Gross die Flinte noch nicht ins Korn geworfen: „Vielleicht tut sich ja während des Jahres noch etwas.“

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