Die Adolf-Nossberger-Hütte thront idyllisch über dem Großen Gradensee und wird nachhaltig geführt (Foto: © Nationalpark Hohe Tauern)
Anzeige

Hof (Kärnten/AUT). Manche Regionen verlangen geradezu, erwandert zu werden. Vor allem, wenn sie perfekte Argumente dafür haben: Türkisblaue Seen, glasklare Gebirgsbäche, das Grün des betenden Waldes und drumherum das erhabene Grau der Berge und obendrüber der strahlend blaue Himmel. Ganz klar, die Nationalpark-Region Hohe Tauern in Kärnten hat das Wort malerisch verdient. Sie ist umrahmt von unzähligen 3000er-Gipfeln, bietet Touren vorbei an erfrischenden Bergseen und tosenden Wasserfällen, die man überall in urigen Hütten ausklingen lassen kann. In diesem Jahr sind einige sogar bis Ende Oktober geöffnet. 

Von 15 Dreitausendern umgeben: Die Gradenseen und die Adolf-Nossberger-Hütte

Eine echte Empfehlung in der Nationalpark-Region Hohe Tauern ist die Tour rauf zu den Gradenseen. Drei Bergseen auf 2.350 bis 2.488 Metern Höhe, die sich vom oberen Mölltal aus erwandern lassen. Am Großen Gradensee liegt die 1931 erbaute Adolf-Nossberger-Hütte. Von hier aus kann man in alle Richtungen starten – 15 Dreitausender umgeben die urige Hütte mit 50 Schlafmöglichkeiten, die mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet wurde. Wirt Christian tischt Kärntner und Tiroler Spezialitäten auf, bäckt täglich frische Mehlspeisen und sein Hausbrot. Dazu hat er eine erlesene Auswahl an Rot- und Weißweinen gelagert. So kann jeder Wanderer hier genüsslich Kraft tanken für den nächsten Aufstieg.

Ausgezeichnet im Hüttenguide: Der Dösener See und das Arthur-von-Schmid-Haus

Am Ufer des Dösener Sees, dem zweitgrößten Bergsee Österreichs, steht auf 2.281 Meter Höhe das Arthur-von-Schmid-Haus, eine Schutzhütte des Österreichischen Alpenvereins. Hier können Wanderer, die zum Beispiel über den Dösener Blockgletscherweg hinaufgewandert sind, einkehren und übernachten. Ein Hüttenschlafsack kann geliehen oder gekauft werden.
Mit Brettljause, hausgemachter Suppe, Käsespätzle, Bauernbratwurst oder Apfelstrudel und Kaiserschmarrn kann man sich hier bestens stärken. Das Arthur-von-Schmid-Haus wurde im falstaff Hüttenguide 2022 mit drei Edelweiss ausgezeichnet.

Der Blockgletscher ist übrigens ein Permafrost-Phänomen, also ein Schutt-Eis-Gemenge, das unter dem auftauenden Boden unsichtbar ist.

Rent a Goas: Der Stappitzer See und die Raineralm

Unberührte Natur in einem wunderschönen Hochgebirgstal findet man am Stappitzer See im Seebachtal. Startpunkt der Wanderung ist der Parkplatz bei den Ankogel Bergbahnen. Der fast ebene Naturlehrweg führt vorbei am betenden Wald (die Bäume des Waldes neigen sich wegen der Lawinen alle in eine Richtung), am Eisloch und den Schleierwasserfällen. Mit Glück sieht man auch Bartgeier, die hier ausgewildert wurden. Zur Belohnung empfiehlt sich eine Einkehr in der Jausenstation Schwussnerhütte, wo man eine reichhaltige „Frigga“ (Speck-Käse-Omelett) probieren kann oder in der Raineralm. Hier kann man sich auch eine Ziege leihen (Rent a Goas) und zwei Stunden lang mit auf die Tour nehmen.

Kinderwagentaugliche Wanderung: Der Knappensee und die Ochsnerhütte

Gold und Silber, das hier einst abgebaut wurde, wird man auf der Rundwanderung um den Knappensee (Startpunkt ist der Parkplatz Leppner Alm) wohl nicht mehr finden. Dafür aber wandert man um den idyllischen See und genießt die schöne Landschaft. Die Wanderung ist bis auf einige kurze steilere Anstiege flach und auch für Familien mit Kinderwagen geeignet. Eine Einkehr lohnt sich zum Beispiel auf der Ochnserhütte, die eine eigene Sennerei betreibt. Hier bekommen hungrige Wandersleute köstliche Milch- und Käsespezialitäten und eine gute Almjause.

Ideal für Familien: Der Winklerner Almsee und die Winklerner Hütte

Der Winklerner Almweg eignet sich besonders für Familien mit Kindern, da er nur flache Anstiege bereithält. Es geht durch grüne Wiesen zum schönen Almsee, der idyllisch in einem kleinen Hochtal liegt. Von dort steigt man hinunter zur Winklerner Viehalm. Schließlich gelangen die Wanderer über einen breiten Fahrweg zur Winklerner Hütte, in der man drinnen oder auf der schönen Terrasse gutes Essen von der Wirtin Priska genießen kann. Übernachten kann man hier ebenfalls. Alles in allem ist man rund zwei Stunden unterwegs. Start- und Zielpunkt ist der Parkplatz Roaner Alm.

InfoKlick: www.nationalpark-hohetauern.at

Beitrag drucken
Anzeige