(Foto: Stadt Gelsenkirchen)
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Gelsenkirchen. Die Stadterneuerung in Gelsenkirchen stand am Donnerstag der vergangenen Woche im Mittelpunkt eines Besuchs von Regierungspräsident Andreas Bothe. Bei einer Rundfahrt zu verschiedenen Stadterneuerungsgebieten standen das Haus Reichstein an der Bochumer Straße 114, Möntingplatz in Schalke, die Glückauf Kampfbahn in Schalke Nord, die Entwicklung der Neuen Zeche Westerholt, der Sportpark Lüttinghof und Einblicke in die Zukunftspartnerschaft im Mittelpunkt.

Bürgermeisterin Martina Rudowitz und Stadtbaurat Christoph Heidenreich begleiteten den Regierungspräsidenten und erläuterten die die jeweiligen Vorhaben.

Bochumer Straße

An der Bochumer Straße wurde der „Dreiklang“ aus der Städtebauförderung, der Stadterneuerungsgesellschaft SEG und dem Einsatz des Sanierungsrechts vorgestellt, der wesentlich zum Erfolg an der Bochumer Straße beigetragen hat. Als herausragendes Projekt wurde das Haus Reichstein als Modellhaus zur Sanierung von Gründerzeitgebäuden vorgestellt. Daneben gibt es zahlreiche Beispiele von Gewerbeansiedlungen, Sanierungen, Modernisierungen und Instandsetzungen bis hin zum Neubau.

Möntingplatz

Anschließend führte der Besuch den Regierungspräsidenten in das Stadterneuerungsgebiet Schalke. Hier konnte sich Andreas Bothe die Umgestaltung des Möntingplatzes anschauen, der als eine der letzten, großen Baumaßnahmen aktuell fertiggestellt worden ist. Während der Möntingplatz zuvor ein reiner Spielplatz mit weitläufigen, in die Jahre gekommenen Grün- und Wegeflächen war, wird mit der Neugestaltung nun ein neues Konzept verfolgt: Der Platz wird mit Angeboten für unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen weiterentwickelt. Die Idee des Mehrgenerationenplatzes wurde in Gelsenkirchen bisher noch nicht erprobt, sodass der Möntingplatz als Modellprojekt dienen wird. Die offizielle Eröffnung und Einweihung des neugestalteten Platzes ist für August 2023, nach dem Ende der Sommerferien, vorgesehen.

Sportgarten an der Glückauf Kampfbahn

Anschließend wurde das Stadterneuerungsgebiet Schalke-Nord besucht. Hier wird an der Kurt-Schumacher-Straße im Bereich der Glückauf Kampfbahn ein Sportgarten entstehen. Der Entwurf sieht die Schaffung einer qualitativ hochwertigen Grünfläche mit Bewegungsangeboten vor. So soll eine grüne Promenade entlang der Kurt-Schumacher-Straße entstehen, die vor dem restaurierten Eingangsportal und der Gaststätte Bosch in einen Eingangsplatz – den Ernst-Kuzorra-Platz – an der Straße mündet. Dazu kommt eine Multifunktionsfläche, die sich zwischen Eingangstor und Ehrenmal erstreckt, der nördlich angrenzende Sportgarten und der südlich angrenzende Kinderspielbereich. Ein erster Bereich soll bereits zur Fußball-Europameisterschaft 2024 fertiggestellt werden.

Zukunftspartnerschaft

Auf der anschließenden Fahrt nach Hassel erläuterte Stadtbaurat Christoph Heidenreich die mit dem Land vereinbarte Zukunftspartnerschaft, die im November 2022 verbunden mit der Einrichtung eines Sonderfördergebietes Gelsenkirchen zur Beseitigung von Wohnungsüberhängen und Problemimmobilien in der Stadt Gelsenkirchen unterzeichnet wurde. Ziele der Vereinbarung sind die Bereinigung des Wohnungsmarktes, die Beseitigung von Problemimmobilien, die Schaffung von Wohnqualität und das Angehen einer strategischen Stadtentwicklung. In einem ersten Schritt wurden insgesamt 10 Mio. Euro Städtebaufördermittel für die Jahre 2023 und 2024 mit einem Fördersatz von 90 Prozent zugesagt. Diese können in dem Sonderfördergebiet „Gelsenkirchen-Süd, -Horst und -Scholven“ eingesetzt werden.

Neue Zeche Westerholt

Zum Abschluss der Rundfahrt wurde das interkommunale Stadterneuerungsgebiet Hassel.Westerholt.Bertlich besucht. Seit 2015 arbeiten die Städte Gelsenkirchen und Herten für das auf der Stadtgrenze gelegene Areal gemeinsam mit der RAG Montan Immobilien an der Revitalisierung der ehemaligen Zeche. Das Gesamtprojekt soll in zehn bis zwölf Jahren umgesetzt werden. Die Hauptherrichtung und Erschließung der Fläche wird in zwei Bauphasen zu je vier Jahren ab 2025 erfolgen.

Eine zukunfts- und klimagerechte Wirtschaftsflächenentwicklung ermöglicht Projekte im Bereich Wirtschaft und Produktion, aber auch Dienstleistungen, Bildung und Wohnprojekte. Rund 1.300 zukunftssichere Arbeitsplätze auf dem Areal haben sich die Verantwortlichen als Zielmarke gesetzt.

Die Neue Zeche Westerholt, der 15-Minuten-Standort, ist das neue interkommunale Quartier für Arbeiten und Wohnen, klimagerecht und nachhaltig, mit viel regenerativer Energie und Innovation, mit guter Anbindung und kurzen Wegen, der in den kommenden Jahren auf dem Areal des ehemaligen Bergwerks in Gelsenkirchen und Herten Zug um Zug entstehen wird.

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf etwa 100 Mio. €, wovon voraussichtlich die Hälfte von Mitteln aus dem 5-Standorte-Programm getragen wird.

Sportpark Lüttinghof

Ebenfalls zum interkommunalen Stadterneuerungsgebiet Hassel.Westerholt.Bertlich gehört das Projekt „Bewegungshaus im Multisportpark Lüttinghof“, das dem Regierungspräsidenten vorgestellt wurde. Es steht im Zusammenhang mit dem Umbau der Sportanlage zu einem offenen Multisportpark, der eine breite Nutzung der Anlage durch Sportinteressierte und Gruppen im Stadtteil ermöglicht.

Das Gesamtprojekt zeichnet sich durch die niederschwellige Zugänglichkeit zu Sport- und Bewegungsangeboten und seine integrative Wirkung aus und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.

Die Planungen wurden in enger Abstimmung mit den Vereinen und der breiten Öffentlichkeit entwickelt; der Multisportpark wird nach Abschluss der Umbaumaßnahmen täglich frei zugänglich sein. Das Gebäude verbleibt in Trägerschaft von Gelsensport, der ebenfalls die Koordination der öffentlichen Nutzungen übernimmt.

Die Baufertigstellung des Bewegungshauses ist für 2026 vorgesehen. Die Gesamtkosten des Projekts inkl. nicht zuwendungsfähiger Anteile werden voraussichtlich rd. 8,7 Mio. € betragen.

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