In den Gesellenstand erhob Obermeister Dirk Kosanke von der Tischler-Innung Krefeld (oben links) die jungen Tischlerinnen und Tischler (Foto: Kreishandwerkerschaft)
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Krefeld/Kreis Viersen/Rhein-Kreis Neuss. 22 bisherige Auszubildende konnte die Tischler-Innung Krefeld jetzt lossprechen. Zeitgleich wurden die Gewinner des Wettbewerbs „Die gute Form“ ausgezeichnet.

„Tischler ist der beste Job der Welt. Sie können gestalten. Ich möchte meine Wertschätzung darüber, dass Sie sich alle für das Tischlerhandwerk entschieden haben, mit einer Pflanzaktion zum Ausdruck bringen. Ich werde für jeden von Ihnen im kommenden Jahr einen Baum pflanzen. Es werden also 22 Bäume werden“, mit diesen Worten eröffnete Dirk Kosanke, Obermeister der Tischler-Innung Krefeld, die Lossprechungsfeier in der Krefelder Gaststätte Kleinlosen.

Seine Wertschätzung gegenüber den neuen Gesellen brachte Festredner Dr. Axel Fuhrmann direkt danach zum Ausdruck. „Es gibt in Deutschland 1091 Bachelor-Studiengänge, von Live-Coaching bis Fashionmanagement. Was kann man damit machen? Gar nichts! Mit den 360 Ausbildungsberufen hingegen kann man alles machen. Der Gesellenbrief wird überall wertgeschätzt. Zudem können Sie den Meister oder den Techniker folgen lassen. Sie können im Bereich Holz studieren oder ins Ausland gehen“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf. Er betonte, dass die Gesellen vor drei Jahren alles richtig gemacht hätten, als sie sich für den Beruf entschieden. Fuhrmann lobte das Durchhaltevermögen der ehemaligen Lehrlinge und gab ihnen mit auf den Weg, dass sie neugierig bleiben und Veränderungen nicht als Bedrohung, sondern vielmehr als Chance sehen sollten.

„Sie können durchstarten“, brachte es Berufsschullehrer und Vorsitzender des Prüfungsausschusses, Fritz Körber, auf den Punkt. Das hat der Jahrgangsbeste Sören Theiler schon beherzigt: „Ich habe mich bereits zum Meister in Vollzeit angemeldet“, sagte der 18-jährige Meerbuscher, der seine Ausbildung beim Krefelder Unternehmen Flümann GmbH &Co.KG absolvierte. Für ihn sei das Tischlerhandwerk schon immer der absolute Traumberuf gewesen. Aus dem Werkstoff Holz Gegenstände entstehen zu lassen, sei genau sein Ding, erzählte Sören Theiler. Nur ganz knapp hinter dem Jahrgangsbesten lag die Krefelderin Viktoria Josten mit ihrem Prüfungsergebnis. Die junge Frau hat bei Hans Schleupen in Kempen ihren Beruf erlernt.

Wie immer bei der Lossprechung wurde auch die Siegerehrung für den Wettbewerb „Die gute Form“, bei dem vor allem die Gestaltung der Gesellenstücke gewürdigt wird, mit Spannung erwartet. Hier konnte sich Emil Ponzelar aus Willich, der bei der Krefelder Tischlerei Thomas Meier und Holger Wüste GbR seine Ausbildungsjahre verbrachte, als Sieger hervortun. Er hatte einen formschönen Hängeschrank entworfen und getischlert. Mit der außergewöhnlichen Form eines Couchtisches landete Seyedeh Aida Behboudi Lati auf dem zweiten Platz. Ihre Ausbildung zur Tischlerin hat sie bei Markus Scholz in Meerbusch-Lank absolviert. „Das Erlernte jetzt umsetzen zu können, selber ein Design zu entwerfen und es zu realisieren, macht diesen Beruf aus und es macht ihn so einmalig“, hob die 30-jährige Meerbuscherin hervor, die nun noch eine Weiterbildung zur Bautechnikerin folgen lässt. Platz Nummer drei belegte Viktoria Josten mit einem Schreibtisch, der sich durch klare Linien auszeichnet.

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