Der neue Modulraum im Gasometer auf der Kokerei Zollverein (Foto: Georg Lukas)
Anzeige

Essen. Variabel einsetzbar wie ein Lego-Baustein – so die Idee hinter dem „Gebäudeblock Nr. 1“, einem nachhaltigen Modulraum in Korkoptik mit großen, bodentiefen Fenstern. Dieser quaderförmige Prototyp hat auf der Kokerei des UNESCO-Welterbes Zollverein einen neuen Platz gefunden. Inmitten ihres grünen Klassenzimmers für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wird vorwiegend die gemeinnützige Organisation „Ackerhelden machen Schule“ den Arbeitsplatz für ihr Bildungsprogramm nutzen. Probeweise können sich künftig Unternehmen und Organisationen in den Modulraum einbuchen und für Neugierige ist er im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungsterminen im Ackerhelden Urban Gardening Lab geöffnet. „Zollverein war schon immer ein Ort des Wandels. Mit den Ackerhelden im Gasometer haben wir bereits ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wir nachhaltige Projekte auf dem Standort umsetzen können. Nun veranschaulicht der ausgezeichnete Modulraum zusätzlich die Chancen von zirkulärer Wertschöpfung. Ich freue mich, dass wir das Thema Nachhaltigkeit auf dem Standort erlebbar machen können und das zukunftsfähige Modul als Arbeitsplatz zur Verfügung steht“, so Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein. Entwickelt wurde der Modul-Prototyp vom Essener Start-up Futur2K GmbH (F2K) in Kooperation mit der Arup Deutschland GmbH und ist der Probe-Baustein für ein wiederverwendbares Gebäudesystem („ADPT“), das einen Beitrag zum kreislaufbasierten Bauen leisten soll. Die E.ON Stiftung hat das F2K-Projekt im Rahmen eines Wettbewerbs für zukunftsfähige Stadtprojekte ausgezeichnet und fördert die Nutzung des Moduls auf Zollverein. Interessierte Unternehmen und Organisationen, die den zukunftsfähigen Raum ausprobieren und den Gasometer als Ort der Nachhaltigkeit kennenlernen möchten, nehmen Kontakt mit dem Immobilienmanagement der Stiftung Zollverein per E-Mail unter simon.bellenbaum@zollverein.de auf.

Das Besondere an dem wiederwendbaren Modul: Mit ihm lassen sich Gebäude zusammensetzen und verkleinern, um sich den Platzbedürfnissen seiner Nutzerinnen und Nutzer anpassen zu können. Somit soll das Modulhaus über viele Jahre hinweg flexibel einsetzbar sein und bindet mehr Kohlenstoff als im gesamten Produktionsprozess ausgestoßen wird. Der Modul-Prototyp auf Zollverein war Teil der Ausstellung zum 100-jährigen Jubiläum des Museums Folkwang „Folkwang und die Stadt“ und stand zuvor auf dem Kreisverkehr am Limbecker Platz.

 

  • Bastian Michael, Geschäftsführer der Futur2K GmbH:

„Im Bausektor liegt ein gewaltiger Hebel zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele, Mit unserer Gebäudesystemlösung zeigen wir einen konkreten Pfad auf, wie CO2 Emissionen und Abfallaufkommen massiv reduziert und zugleich hochgradig attraktiver Arbeitsraum geschaffen werden kann. Einen ersten Geschmack davon kann man in den kommenden Monaten anhand unseres kreislaufbasierten Prototypmoduls ‚Baustein Nr. 1‘ im wunderschönen Setting der Ackerhelden auf Zeche Zollverein bekommen.“

  • Dr. Stephan Muschick, Geschäftsführer der E.ON Stiftung:

„Vor zwei Jahren haben wir mit den Planungen unseres Projekts Lösung ᐧ Stadt ᐧ Vision begonnen und sind auf die Suche nach Lösungen für die Stadt der Zukunft gegangen. Wir freuen uns, mit dem Team Adaptives Bauen eine Initiative gefunden zu haben, die wie kaum eine andere für die Vision von nachhaltigem Bauen steht. Klimapositiv, kreislauffähig und auf die Bedürfnisse der Bewohner adaptierbar kann das Modul eine echte Lösung für die Stadt der Zukunft sein. Wir freuen uns, mit unserer Förderung auch gemeinnützigen Organisationen und der Allgemeinheit die Möglichkeit zu geben, den Raum zu nutzen und sich inspirieren zu lassen, wie das Bauen von Morgen aussehen könnte.“

  • Tobias Paulert, Geschäftsführer der Ackerhelden GmbH:

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Kooperation mit F2K und dem Modul unsere Infrastruktur im Ackerhelden Urban Gardening Lab noch nachhaltiger gestalten können und dem biodiversen Lern- und Erlebnisort um eine qualitativ ebenso hochwertige Meeting- und Arbeitswelt erweitern können.“

  • Lena Raizberg, Leitung Architektur der Arup Deutschland GmbH in Berlin:

„Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, müssen Gebäude künftig anders geplant, realisiert und betrieben werden. Unser Prototyp zeigt, wie die zirkuläre Gebäudezukunft aussieht – multifunktional nutzbar, konfigurierbar, optimiert für menschliche Gesundheit und Wohlbefinden, transportierbar und recyclebar.“

Beitrag drucken
Anzeige