(Foto: Caritasverband Kleve e.V.)
Anzeige

Kreis Kleve. 15 Kinder der Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfeeinrichtung “Die Münze” haben sich an zwei Tagen kreativ mit dem Thema Kinderrechte auseinandergesetzt. Entstanden ist ein zweimal drei Meter großes Kunstwerk, das an das Recht auf ein sicheres Zuhause erinnern soll.

Es gibt ein Recht, das den Kindern der Münze, der Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfeeinrichtung des Caritasverbandes Kleve, besonders wichtig ist – das Recht auf ein sicheres Zuhause. „Das ist im Laufe des Jahres, seitdem wir das Thema Kinderrechte auf die Agenda gesetzt haben, besonders deutlich geworden“, sagt Annette Groenewald, pädagogische Leiterin der Münze, und ergänzt: „Und damit sich die Kinder noch intensiver damit auseinandersetzen können, haben wir ein Kunstprojekt ins Leben gerufen.“ „Kinderrechte als eine alles durchwebende Gestalt“ war dieses überschrieben. Konzipiert, begleitet und unterstützt wurde es von Kunsttherapeutin Mareike van Elsbergen aus Kalkar.

Genauer gesagt setzten sich 15 Kinder aus den Wohngruppen Peiter-, Roland- und Triftstraße sowie Knobbenhof und Königsgarten an zwei Tagen kreativ mit dem Thema auseinander. „Zuerst haben sie Bettlaken mit ihrer Lieblingsfarbe grundiert und geknotet. Nachdem diese wieder getrocknet waren, wurden die Stoffe in Streifen geschnitten und zerrissen. Das war für viele Kinder ein großer Spaßfaktor. Manche haben aber auch ihre Wut daran ausgelassen“, berichtet Celina Mutlak. Die 22-Jährige arbeitet als Kindheitspädagogin in der Wohngruppe Königsgarten, auch sie weiß: „Das Recht auf ein sicheres Zuhause ist für die Kinder immens wichtig.“

Das „sichere Zuhause“ waren an diesen beiden Tagen Laken – acht große Tücher an der Zahl. „Die Bettlaken stehen symbolisch für das Bett, das in der Regel ein sicherer Ort ist“, erklärt Celina Mutlak den künstlerischen Projektgedanken. Wie schnell sich dieser Ort verändern und wie man diesen selbst schaffen kann – das erlebten die Kinder hautnah. Mit Knot-, Web- und Flechttechniken gestalteten sie aus den ehemaligen Bettlaken ein zweimal drei Meter großes Kunstwerk, das sie abschließend noch mit Perlen, Holzringen und Fäden verzierten. Im Mittelpunkt stand dabei ein Ring, an dem viele Stränge zusammenlaufen. „Er symbolisiert das Team, die Einheit und Gemeinschaft. Denn die Kinder setzten sich nicht nur mit dem Thema auseinander, sie trafen beim Kunstprojekt auch Gleichgesinnte, andere Kinder aus den Wohngruppen“, berichtet Celina Mutlak.

Auch für Mareike van Elsbergen, die sich schon seit einiger Zeit mit dem Thema Kinderrechte künstlerisch auseinandersetzt, war das Projekt sehr spannend. „Die Gruppe war groß, alle Kinder verschieden und trotzdem haben sie gemeinsam und mit viel Freude für ihre eigenen Ideen gearbeitet.“ Für die Kunsttherapeutin war es nicht nur schön zu sehen, wie sich die 15 Kinder auf ihre eigene Art und Weise mit dem Thema auseinandersetzten, sondern auch dass das Projekt von Anfang an nachhaltig konzipiert wurde.

So hängt das Kunstwerk nun im Eingangsbereich der zentralen Verwaltung der Münze an der Peiterstraße. „Jeder, der zu uns kommt, wird direkt mit den Kinderrechten konfrontiert“, berichtet Annette Groenewald. Zudem wurde das Kunstwerk fotografiert. Das Motiv dient fortan als Vorlage für ein Plakat zum Thema Kinderrechte, das künftig in allen Wohngruppen der Münze platziert werden soll. „So bekommt das Ergebnis eine Wertschätzung für einen längeren Zeitraum“, sagt auch Mareike van Elsbergen und ergänzt: „Es ist zudem greifbar. Jeder, der mag, kann eine im Gesamtkunstwerk verwendete Technik der Kinder nachmachen.“

 

Info – Thema Kinderrechte in der Münze

Seit November 2022 setzt sich „Die Münze“, die Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfeeinrichtung des Caritasverbandes Kleve, mit dem Thema Kinderrechte auseinander. Gestartet ist das Ganze mit einem Lichterlauf mit zehn Kinderrechts-Stationen. An diesem Tag haben auch alle Kinder und Jugendliche die neue Kinderrechtsbroschüre der Münze erhalten. Die Tagesgruppe der Münze hat sich dann noch einmal intensiver mit den verschiedenen Rechten auseinandergesetzt. Nach dem Kunstprojekt soll nun noch ein Plakat für alle Wohngruppen folgen. „Auf diesem sollen die Möglichkeiten der Beschwerde deutlich gemacht werden“, erklärt Annette Groenewald.

Beitrag drucken
Anzeige