Sie freuen sich auf die Begleitung der Familien mit schwer erkrankten oder behinderten Kindern: Bei der DRK-Schwesternschaft Krefeld wurden 14 „Froschkönige/-innen“ zum Ende des Befähigungskurses verabschiedet (Foto: DRK-Schwesternschaft Krefeld / Nadia Joppen)
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Krefeld. Sie sind gut vorbereitet auf die Unterstützung von Familien mit schwer erkrankten und/oder behinderten Kindern im häuslichen Umfeld: Bei der DRK-Schwesternschaft Krefeld wurden jetzt die 14 Absolventen/-innen eines „Befähigungskurses für die ambulante Hospiz-Begleitung“ verabschiedet – die „Froschkönige/-innen“, wie sie in Anlehnung an das Logo des stups KINDERZENTRUMs genannt werden.

Die „Froschkönige/-innen“ sind nicht in der Kinderkrankenpflege tätig, sondern sie schenken den Kindern und ihren Familien Zeit, Aufmerksamkeit, ein offenes Ohr und sind für die verschiedensten Aufgaben da – je nach Bedarf. „Das kann sein, dass sie sich um das kranke oder behinderte Kind kümmern, oft geht es aber auch darum, gesunde Geschwisterkinder zu begleiten, damit deren Belange in der schwierigen Situation nicht zu kurz kommen“, erklären Anke Kamper und Julia Ritter, Koordinatorinnen des ambulanten Kinder- und Jugendhospizes. In der qualifizierten Befähigung (120 Stunden) haben sich alle Ehrenamtler/-innen mit vielen Themen auseinandergesetzt. Sie haben reflektiert, wie sie selbst mit der anspruchsvollen Aufgabe, auch in der Begleitung bis zum Tod eines Kindes, zurechtkommen. Es ging aber auch um Fachthemen wie eine Einführung in die Palliativ-Pflege wie beispielsweise die richtige Kopflage, Erleichterungen in der Lage generell oder ein Grundverständnis für häufige Symptome, Schmerzerkennung und das richtige Weitergeben von Informationen. Die Themen wurden von Pflegepädagoge/-innen, Palliativ-Fachkräften, Theologe/-innen und Trauerbegleiter/-innen vermittelt.

„Wir haben in diesem Jahr einige junge Leute im Kurs – das Durchschnittsalter ist 48. Da verändert sich im Moment etwas“, beschreibt Anke Kamper. Viele hatten bereits berufliche Erfahrung in der sozialen Arbeit, so dass sie schon in die Familienbegleitung integriert werden konnten. Es gibt aber auch ganz andere Wege zum Ehrenamt: Der Krefelder Jens Druyen (41 Jahre), der bei der Hessischen Landesbank in Düsseldorf arbeitet, ist durch seinen Arbeitgeber „angestupst“ worden: Über das Bankhaus ist er auf die Ehrenamtsplattform www.vostel.de aufmerksam geworden und am Ende im Ehrenamt an seinem Wohnort gelandet. „Durch Corona und die homeoffice-Arbeit habe ich flexible Zeitfenster und kann mich einbringen. Ich habe zwei gesunde Töchter, das ist ein Glück und ein Privileg, für das ich der Gesellschaft etwas zurückgeben wollte“, schildert er. Seine künftige Aufgabe: Er ist für die Begleitung einer Familie mit drei Kindern eingeplant, der mittlere Sohn ist betroffen. „Ich freue mich darauf, dort etwas bewirken zu können“, meint er.

Silvia Heisters (54 Jahre, aus Kempen) hat erlebt, was es bedeutet, wenn ein Kind zehn Wochen zu früh geboren wird: „Meine Tochter ist gut durchgekommen. Ich bin jetzt einmal pro Woche im stationären Kinderhospiz und gehe mit Kindern spazieren oder lese vor. Vielen tut auch eine Massage oder der Aufenthalt im Snoezelen-Raum gut“, beschreibt sie.

Künftig werden die Froschkönige/-innen die verschiedensten Hilfestellungen anbieten, werden aber auch selbst nicht allein sein: „Die Koordinatorinnen stehen immer für Fragen zur Verfügung und es gibt regelmäßig Treffen“, so Anja Claus, die Leiterin des stups KINDERZENTRUMs. Die DRK-Schwesternschaft Krefeld sucht weitere Menschen, die Familien ehrenamtlich begleiten möchten. Jeder/Jede wird im Befähigungskurs auf die Arbeit vorbereitet. Der nächste Kurs beginnt im Februar 2024, Infos oder Anmeldungen unter Tel.: 02151 / 58 97-60 oder -61 und E-Mail: koordination@drk-schwesternschaft-kr.de. Infos auch auf www.drk-schwesternschaft-kr.de

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