Teilnehmerkreis vor der LAYJET-Verlegeeinheit (Foto: medl GmbH)
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Mülheim an der Ruhr. Der Glasfaserausbau der medl GmbH, unserem Stadtwerk in Mülheim, ist in vollem Gange und setzt auch technisch neue Maßstäbe. Neben herkömmlichen Tiefbauverfahren nutzt medl bereits zum wiederholten Mal eine innovative Methode, die sog. LAYJET-Technologie. Nach erfolgreichen Einsätzen im Frühjahr in der Saarner Ruhraue und im Juni im südlichen Stadtgebiet auf der rechten Ruhrseite wird die LAYJET Deutschland GmbH im Auftrag der medl GmbH weitere 4.000 Meter Glasfaserkabel im südlichen Stadtgebiet links der Ruhr verlegen. In diesem Rahmen fand am Mittwoch, den 26.07.2023, eine exklusive Live-Demonstration dieser Technologie vor Ort statt, die auf großes Interesse in Fachkreisen stieß.

„Hinter dem Namen LAYJET verbirgt sich ein modernes Verlege-Verfahren, das speziell für den schnellen und effizienten Ausbau von Glasfasernetzen in wenig besiedelten Außenbereichen entwickelt wurde. Bei dieser Methode werden Glasfaserkabel mit einer Schlitzgrabenfräse sehr schnell und mit hoher Präzision im Bankett neben einer Fahrbahn verlegt.“, ließ Jörg Hanitz, Projektleiter Breitband, den Teilnehmerkreis wissen. Und genau davon konnten sich der Mülheimer Oberbürgermeister Marc Buchholz und Vertreter von Stadtwerken aus der Region, Fachunternehmen für Landschaftsarchitektur und Umweltgutachten sowie Tiefbauunternehmen und regionale Netzbetreiber hautnah überzeugen.

Denn nach einführenden Informationen vor ruhenden Maschinen wurden die Motoren gestartet und die Teilnehmenden konnten dabei zusehen, wie einige Meter der für den Mittwoch geplanten Tagesleistung verlegt wurden. „Beeindruckend wie einfach das aussieht, und dazu ist die Methode acht- bis zehnmal schneller als in der offenen Bauweise,“ staunt unser Oberbürgermeister und führt weiter aus: „Die Vorteile für die Mülheimerinnen und Mülheimer liegen klar auf der Hand: kein Dreck, kein Lärm, keine tagelange Einschränkung. Fährt man morgens vor der Arbeit an einer Baustelle vorbei, ist abends bei der Heimkehr nichts mehr zu sehen.“

Das Geheimnis von LAYJET liegt in seiner einzigartigen Technologie. Zunächst fährt ein Bagger voraus und bereitet den Wegesrand vor. Anschließend fräst die sog.

LAYJET-Verlegeeinheit (Fendt 939 + Anbaufräse) in einem Arbeitsgang 10 cm neben der Asphaltkante einen sogenannten Schlitzgraben, verlegt das Rohr sowie ein Warnband. Bis zum Zeitpunkt des Wiederverfüllens wird der Graben zu jedem Zeitpunkt durch eine Schleppschalung gestützt. Das beim Fräsen aufgenommene Bodenmaterial wird parallel gesiebt und in den Graben zurückgeführt, um den Straßenkörper zu rekonstruieren. Der Mobilbagger, der der Verlegeeinheit folgt, führt in dem wiederverfüllten Schlitzgraben eine statische Verdichtung durch. Wenn das erledigt ist, folgt eine Rüttelplatte, welche noch eine dynamische Verdichtung durchführt, sowie das Straßenbankett wiederherstellt. Im Zuge der Arbeiten wird darüber hinaus die Lage des verlegten Leerrohres mittels GPS–Empfänger, welcher direkt an der Maschine angebracht ist, dokumentiert.

Die LAYJET-Technologie hat sich als bahnbrechende Lösung erwiesen, um den Ausbau von Glasfasernetzen zu beschleunigen und gleichzeitig die Kosten zu optimieren. Während herkömmliche Tiefbauverfahren zumeist Tagesbauleitungen von nur wenigen Dutzend Meter ermöglichen, können unter Einsatz von LAYJET rund 200 Meter Trasse pro Stunde gebaut werden. Dazu kommt, dass das Verfahren sehr umweltschonend ist. Die erforderlichen Eingriffe in die Natur sind räumlich und zeitlich eng begrenzt, da die Aufbruchstellen schmal sind und unmittelbar nach der Verlegung wieder verschlossen werden.

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