Vor der Abfahrt versammelt sich die Jugendgruppe vor dem Mannschaftsbus der Krefeld Pinguine (rechts im Bild: Initiator und Sozialpädagoge Thomas Jansen) (Foto: privat)
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Krefeld. Am 10. Juli war es endlich so weit. Für 21 Kinder und Jugendliche begann ein großes Abenteuer: ein 6-tägiger Segeltörn mit zwei gecharterten Segelbooten auf dem Ijsselmeer. Für die meisten war es ihr erster Urlaub und ihre erste Begegnung mit dem Meer. „Monatelange Vorbereitungen, unzählige Abstimmungen und stetes Bemühen um finanzielle Mittel haben sich ausgezahlt,“ freut sich Thomas Jansen, Sozialpädagoge und Leiter von Mobifant, das vom Trägerwerk für kirchliche Jugendarbeit in der Region Krefeld im Bistum Aachen e.V. betrieben wird. „Unser Ziel ist es, Kindern aus benachteiligten Wohngegenden in Krefeld die einzigartige Möglichkeit zu geben mit dem Segeln und all seinen Herausforderungen, die Entwicklung neuer Perspektiven und Horizonte zu fördern“, erläutert Thomas Jansen das spezielle Projekt der sozialpädagogischen Gruppenarbeit. „Die gemeinsame Segelerfahrung und das Erleben des eigenen Tuns innerhalb der Naturkräfte Wind und Wasser ermöglichen es Kindern und Jugendlichen, sowohl die eigenen Kräfte als auch die Potentiale der Gruppenmitglieder zu erleben und zu erfahren.“

Kinderträume wahr werden zu lassen, ist ebenfalls die Kernaufgabe des gemeinnützigen Vereins „Kengerdruum Krieweel e.V.“, der das Projekt finanziell und organisatorisch unterstützt. „Über unser Netzwerk konnten wir zudem den Transfer zur holländische Stadt Enkhuisen am Ijsselmeer sicherstellen“, freut sich Antje Ditz vom Vorstand des Vereins, „durch gute Beziehungen konnte das Taxiunternehmen Knorrek die Krefeld Pinguine gewinnen, die ihren neuen Mannschaftsbus samt Fahrer zur Verfügung stellten. Das komfortable Reisgefährt war für die 9 bis 17-Jährigen schon etwas ganz Besonderes.“ Mit an Bord waren jede Menge Proviant-Vorräte, die allesamt von der Krefelder Tafel gestiftet wurden.

Bevor es hieß „Anker hoch und Leinen los“ mussten alle zunächst die wichtigsten Grundlagen des Segelsports kennenlernen, über Aerodynamik, Knotenlehre, wichtige Segelkommandos und Vorfahrtsregeln, Handgriffe beim Segel hissen und Segel einholen und fit sein für den Wechseldienst in der Kombüse. „Für ein gutes Miteinander ist es sehr wichtig, dass alles eine Struktur hat, jeder seine Aufgaben kennt und verantwortungsvoll wahrnimmt. Da hilft eine gute Grundstimmung“, berichtet Aylin Çolakoğlu vom vierköpfigen Betreuerteam. Das kann Siyar Tosun als Jugendlicher nur bestätigen: „Wir haben untereinander viel Spaß gehabt. Wir konnten im Meer schwimmen und haben abends gemeinsam Spiele gemacht. Interessant waren die Schleussen-Fahrten durch enge Kanäle und unsere Tagestour nach Texel. Und bei über 10 Knoten Fahrt mit reichlich Wellen sind wir alle ganz schön nass geworden.“

Nach der Rückkehr am 15. Juli in Krefeld waren alle begeistert und es haben sich neue und engere Beziehungen in der „Poverello-Gruppe“ entwickelt. „Wir hoffen, dass wir diese Form der Erlebnis-Pädagogik auch nächstes Jahr wieder Kindern und Jugendlichen ermöglichen können“, appelliert Thomas Jansen, „dazu brauchen wir weiterhin engagierte Netzwerkpartner.“ Die Vorbereitungen sind bereits angelaufen.

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