(Foto: Chrisi Stark)
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Xanten. Bei seiner Sommertour „Schneider kriegt’s auf die Kette“ hat der Landtagsabgeordnete René Schneider in Xanten Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin der Niederrhein Tourismus GmbH, getroffen. Der Austausch zeigt: Fahrradtourismus am Niederrhein boomt, doch Arbeitskräfte im Freizeitsektor fehlen.

Der Niederrhein ist als Reiseziel für Touristen beliebter denn je. Die Übernachtungszahlen in der Region steigen. 2023 ist auf dem besten Jahr ein neues Rekordjahr zu werden. Doch damit geht eine große Herausforderung einher: Dem Tourismussektor in der Region fehlen die Arbeitskräfte, um das erhöhte Aufkommen tragen zu können. So schildert es Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin der Niederrhein Tourismus GmbH, im Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten René Schneider. Um diese Herausforderung zu bewältigen sieht Schneider großes Potenzial in dem kürzlich vom Bundestag verabschiedeten Fachkräfteeinwanderungsgesetz. „Damit hat die SPD-geführte Bundesregierung die Möglichkeit geschaffen, ausländische Fachkräfte gewinnbringend in den Arbeitsmarkt einzubringen“, sagt Schneider „So wirken wir dem Mangel an Arbeitskräften entgegen.“

Denn die Erfolgsgeschichte des Niederrhein-Tourismus gilt es fortzuschreiben. Da sind sich Baumgärtner und Schneider einig. Vor allem Kurzurlaube mit dem Fahrrad sind beliebt. 60 bis 70 Prozent der Urlauber in der Region sind Fahrradtouristen.920.000 Übernachtungen zählt die Niederrhein Tourismus GmbH bis Mitte Mai des aktuellen Jahres. Dabei berücksichtigt sind nur Unterkünfte mit mehr als zehn Betten. Die tatsächliche Zahl dürfte daher bei knapp 1,4 Millionen Übernachtungen liegen, das sind neun Prozent mehr als im Vor-Corona Jahr 2019 und damit ein neuer Spitzenwert. “Wir verdanken diesen Erfolg auch der guten Zusammenarbeit mit den Kommunen am Niederrhein“, so Baumgärtner. Aber auch allgemein habe Urlaub in Heimatnähe für die Menschen an Popularität gewonnen. Vor allem durch die Pandemie haben Menschen die Vorteile des  Deutschland-Urlaubs entdeckt, war doch das Risiko für eine Fernreise aufgrund der Pandemiesituation für Viele zu hoch.

Wichtig für den Tourismus ist auch der niedergermanische Limes. Rund 400 Kilometer umfasst diese ehemalige Grenze des römischen Reichs. Der Archäologische Park in Xanten ist dabei eines der Highlights. Vor zwei Jahren wurde der nasse Limes, wie man ihn auch nennt, als UNSECO-Welterbe anerkannt und steht seitdem auf einer Liste mit weltweit bekannten Denkmälern wie dem Kölner Dom, den archäologischen Stätten in Pompeii oder den Pyramiden in Ägypten. Eine große Chance, die es richtig zu nutzen gilt, sagt Martina Baumgärtner. Am 19. und 20. September findet daher in Xanten eine Tagung statt, die den Ausbau touristischer Aktivitäten rund um das UNESCO-Welterbe zum Inhalt hat. Hier wird besprochen wie man es schaffen kann, Bodendenkmäler richtig sichtbar und für Menschen erlebbar zu machen. So geht es unter anderem um nationales und internationales Marketing, aber auch um Barrierefreiheit und darum wie man die Vergangenheit mit digitalen Angeboten wie beispielsweise Augmented Reality greifbar machen kann.

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