Moers. Die Mitglieder der Moerser Partnerschaftsvereine sind betroffen über den Tod von Dr. Bernhard Schmidt. Er ist am 31. Juli 2023 im Alter von 80 Jahren plötzlich verstorben. Der Romanist war nicht nur langjähriger Mitarbeiter und bis 2008 Leiter der vhs Moers – Kamp-Lintfort, sondern hat sich besonders um die Aufarbeitung der NS-Zeit in Moers gekümmert. „Bernd Schmidt hat aber nicht den Blick in die Vergangenheit, sondern auch nach vorne gerichtet. Das hat seine engagierte Arbeit für die Städtepartnerschaften deutlich gemacht“, erläutert Bürgermeister Christoph Fleischhauer. Insgesamt pflegt die Stadt Moers sechs Partnerschaften: Maisons-Alfort (Frankreich), Bapaume (Frankreich), Knowsley (Großbritannien), Ramla (Israel), La Trinidad (Nicaragua), Seelow (Brandenburg) und Stazzema (Italien). Außerdem hat die Stadt Moers eine Projektpartnerschaft mit der palästinensischen Stadt Beitunia abgeschlossen.
‚Bernardo‘ war Motor und Begründer
Eine Herzensangelegenheit für den Verstorbenen waren die Kontakte nach La Trinidad. Für seinen hohen persönlichen Einsatz in diesem Rahmen wurde er dort 1997 zum Ehrenbürger ernannt. „Mit Bernd Schmidt oder Bernardo, wie ihn seine nicaraguanischen Freunde genannt haben, verlieren wir den Motor und Begründer dieser Städtepartnerschaft. Sein Engagement hat zur Entstehung der Städtepartnerschaft im Jahr 1989 geführt“, erklärt Verena Hellwig, stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Bernd Schmidt fühlte sich dieser Partnerschaft sehr verbunden und bereiste häufig mit seiner Frau Maren das Land. Seine persönliche Verbundenheit zeichnete sich auch dadurch aus, dass bei Besuchen der nicaraguanischen Bürgermeister bzw. Bürgermeisterin diese bei Familie Schmidt privat gewohnt haben. Enge Bezüge gab es aber auch zu den beiden französischen Städten. Und natürlich war durch die Moerser Vergangenheit die gemeinsame Erinnerungskultur mit Ramla im Blick von Dr. Bernhard Schmidt. Um die Besonderheiten der jeweiligen Partnerschaft darzustellen, hat er 2010 sein Buch ‚Weltoffenes Moers‘ veröffentlicht. Die Idee dazu ist bei einem Besuch in Knowsley entstanden.
