Oben der PR3 Mix 4+ mit Kathrin Marchand auf Schlag und Marc Lembeck auf Pos. 3, kurz vor dem Ziel. Im Hintergrund Frankreich, vorn die USA (Foto: RC)
Anzeige

Leverkusen. Julius Christ und Jannik Metzger erreichen im C-Finale von Belgrad einen guten dritten Platz

Marc Lembeck und Kathrin Marchand haben im Para3-Mixed-Vierer mit Steuerfrau zusammen mit Susanne Lackner, Jan Helmich und Inga Thöne ihr großes vorolympisches Saisonziel erreicht.

Nachdem sie sich bzw. das DRV-Boot Anfang der Woche durch den Sieg im Vorlauf für das A-Finale und damit für die Paralympischen Spiele 2024 in Paris qualifiziert hatten, gingen sie heute als einer der Favoriten ins A-Finale gegen Abonnementssieger Großbritannien, die starken Boote aus den USA und Frankreich sowie Australien und China.

Es zeigte sich allerdings, dass die Konkurrenz so stark war wie erwartet und dass einige gesundheitliche Probleme im Wochenverlauf die Sache nicht einfacher machten, auch wenn sich diese rechtzeitig vor dem Finaltag lösen ließen.

Nach 500 m lag das deutsche Boot “nur” auf Rang vier, hinter den USA, den Briten und den Australiern. Danach kam die Crew um Inga Thöne immer besser in den Streckenschlag und schob sich bis zur Streckenhälfte an den Australiern vorbei, während Großbritannien die Führung übernahm.

An dieser Reihenfolge änderte sich auf der zweiten Streckenhälfte nichts mehr. Großbritannien “out in front”, gefolgt von den USA und dem deutschen Vierer, der geführt von Schlagfrau Kathrin Marchand mit einem stabilen Streckenschlag und einem guten letzten Teilstück den Podestplatz absicherte.

Ergebnis im PR3-Mixed-Vierer m. St.:

1. GBR 07:22.20
2. USA 07:25.01
3. GER 07:29.74
4. AUS 07:32.83
5. FRA 07:35.21
6. CHN 07:58.62

„Ich verlasse den Bootsplatz mit einem guten Gefühl“

Für Julius Christ und Jannik Metzger endeten die Weltmeisterschaften im serbischen Belgrad mit einem positiven Erlebnis im Zweier ohne Steuermann: Das junge Duo fuhr bei seiner WM-Premiere im C-Finale auf dem dritten Platz und ließ dabei drei Top-Boote hinter sich – darunter die Olympia-Fünften von Tokio (Mackovic/Vasic aus Serbien).

„Das hat mega Spaß gemacht“

Bei erstmalig im Verlauf der Woche annähernder Windstille und glattem Wasser an der Aga Ciganlija fanden Christ/Metzger gut ins Rennen und fuhren beständig im vorderen Teil des Feldes mit. „Dass wir offensiv von Start an mitgefahren sind, war unsere größte Verbesserung. Bei den anderen Booten dabei zu sein, hat mega Spaß gemacht“, meinte Jannik Metzger hinterher. Am Ende waren nur der EM-Vierte aus Litauen (Stankunas/Stankunas) und die Olympia-Achten und in Belgrad unter neutraler Flagge startenden Weißrussen Valadzko/Furman schneller. Die Zweier aus Frankreich, China und Serbien kamen hinter dem deutschen Boot ins Ziel.

Mit dem insgesamt 15. WM-Platz (von letztlich 26 gestarteten Booten) erzielten Christ/Metzger das beste deutsche WM-Ergebnis im Zweier ohne Steuermann seit 2014 – damals wurden Bastian Bechler und Anton Braun Fünfte in Amsterdam. „Im Viertelfinale haben wir Lehrgeld gezahlt, danach lief es. Wir haben die WM auf einem in unseren Augen ordentlichen Platz beendet. Ich verlasse den Bootsplatz hier mit einem guten Gefühl“, meinte Julius Christ und ergänzte mit Blick auf die nächste Saison: „Im Training müssen wir uns in der Sicht verbessern, dass wir auch bei Gegenwind-Bedingungen unsere Wettkampfhärte erhöhen.“ Weltmeister im Zweier wurden die Schweizer Roman Röösli/Andrin Gulich, gefolgt von Großbritannien (Oliver Wynne-Griffith/Tom George) und Irland (Ross Corrigan/Nathan Timoney). Das Paris-Ticket holten zudem die Boote aus Rumänien, den USA, Südafrika, Spanien, Australien, Neuseeland, Italien und Kroatien.

Ergebnis im Männer-Zweier ohne, C-Finale:

  1. LTU 6:30.33
  2. AIN1 6:31.31
  3. GER 6:33.08
  4. CHN 6:34.35
  5. FRA 6:35.62
  6. SRB 6:50.12

Mit Blick auf das große Ziel Olympia umriss Malte Großmann aus dem Vierer ohne Steuermann die Zielsetzung: „Der Olympia-Traum bleibt. Wir haben weiter die Chance, es nach Paris zu schaffen. Das gilt für den Vierer wie für den Zweier. Auch wenn die Chance klein ist, sie ist noch da. Ab Herbst werden wir neu angreifen.“ Schließlich werden im Mai 2024 bei der Qualifikationsregatta auf dem Luzerner Rotsee in jeder Männer-Riemen-Bootsklasse noch zwei Olympiatickets vergeben.

Alle Ergebnisse, Infos und Rennvideos worldrowing.com zu finden.

Beitrag drucken
Anzeige