(Foto: Roland Mümken)
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Rees. Sonntagnachmittag, ein warmer sonniger Septembertag und Menschen in bunten Kostümen laufen durch die Reeser Straßen. Nanu – ist schon wieder Karneval? Seniorenhüpfer nennen sich die bunt Gekleideten, Millfield Dancer und Time Out.

Unterwegs sind sie zum Bürgerhaus, haben Tanzschuhe im Gepäck und Kleingeld in den Taschen. Ihr Ziel kann nur eines sein: Die Tanz-Benefizveranstaltung des DJK TuS Esserden e.V. Und nicht nur sie waren am Sonntag, dem 4. September dorthin unterwegs. Auch etwa 200 Tanzbegeisterte machten sich fürs Zuschauen auf den Weg ins Bürgerhaus. Und diese fünfte Benefizveranstaltung des DJK hatte es in sich!

Tanzgruppen aus Rees, Haldern, Mehr und sogar Till-Moyland waren vertreten und haben eine derart vielfältige Mischung der Tanzgenres auf die Bühne gebracht, wie sie wohl nur selten zu sehen ist. Tanzgruppen des Remix, die Space Babes und New Ones aus Haldern sowie die Time Out und Wilden Hopser vom DJK hatten alle verschiedene HipHop Tänze mitgebracht, die ihnen einiges abverlangten und keine Stirn trocken ließen.

Die Gruppe Perlenzauber schüttelte mit ihrem Bauchtanz die Lasten des Alltags von sich und vor den Seniorenhüpfern konnte man nur den Hut ziehen: mitreißend und humorvoll tanzten sie „Hut ab!“ zu Rolf Zuckowskis Klassiker. In coolen Cowboystiefeln standen die Millfield Dancer für ihren Linedance auf der Bühne und die Wilden Hopser brachten ihren neuen Cheerleadertanz mit. Höhepunkte waren die Gesangeinlagen von Ella Gamers (11) und Philipp Hasenkox (11), die sich auch als Komiker gut gemacht hätten, sowie der Zirkus-Showtanz von No Name aus Mehr. Die No Names verstehen sich darauf mit ihren Showtänzen ganze Geschichten zu erzählen und dieses Mal war es eine gruselig anmutende Clownspuppen-Geschichte.

Doch der bewegte Nachmittag schweißte die Tanzbegeisterten nicht nur zusammen, sondern tat auch etwas Gutes. Das Kleingeld, das zu Beginn der Veranstaltung noch in den Taschen der Teilnehmenden geklimpert hatte, wanderte im Laufe der Veranstaltung in die Spendendose des Halderner Kinderheimes.

Benedikt Grunken von der Intensivgruppe Haldern des Kinderheim Wesel e.V. nahm an der Veranstaltung teil und berichtete vom Alltag der Halderner Kinder und Jugendlichen. Sieben junge Leute leben dort nahe des Halderner Waldes. Neben den alltäglichen Aufgaben wie Hausaufgaben, gemeinsam Essen und Zusammenleben bieten die hauptamtlichen Pädagoginnen und Pädagogen auch ein vielfältiges Freizeit- und Seelsorgeprogramm. Besonders tiergestützte Angebote stehen auf der Agenda, zum Beispiel Bauernhofbesuche oder Waldspaziergänge mit den hauseigenen Vierbeinern. Grunken freute sich sehr über die Großzügigkeit der Teilnehmenden, dank denen er ganze 825 € Spende mit in die Intensivgruppe nehmen konnte.

Auch Organisatorin Inka Helmes freute sich sehr darüber. Ihr ist es ein großes Anliegen, dass der Spendenzweck der Veranstaltung stets einer lokalen Initiative zugute kommt. Im letzten Jahr ging die Spende an Fremde werden Freunde e.V., die am 3. Juli mit den geflüchteten Kindern in Rees einen Ausflug ins Irrland unternahmen. „Es war ein schöner und abwechslungsreicher Tag für diese Kinder, die in ihrem Leben schon viel zu viel erdulden mussten“, weiß Inka Helmes zu berichten.

Auch im nächsten Jahr wird die Tanz-Benefizveranstaltung stattfinden und wer selbst Teil einer Tanzgruppe ist und die Bühne für sich nutzen möchte ist herzlich eingeladen, sich bei Inka Helmes dafür anzumelden (inka.helmes@web.de).

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