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Düsseldorf/Essen. In einer gemeinsamen Pressekonferenz im K21 haben Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die nordrhein-westfälische Ministerin für Kultur und Wissenschaft Ina Brandes und der Düsseldorfer Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller am Montag, 18. September, die Gründungskommission für das Deutsche Fotoinstitut vorgestellt.

Das siebenköpfige Team versammelt eine breite fotografische Expertise. Die Gründungskommission wird zunächst die Aufgabenschwerpunkte des zukünftigen Fotoinstituts festlegen. Auf dieser Grundlage sollen zu einem späteren Zeitpunkt auch Fragen der baulichen Realisierung und der Organisationsform erörtert werden. Der Gründungskommission gehören an: Prof. Dr. Susanne Gaensheimer, Direktorin der Kunstsammlung NRW, Düsseldorf, Prof. Peter Gorschlüter, Direktor des Museum Folkwang, Essen, Felix Krämer, Generaldirektor, Mitglied des Vorstandes des Kunstpalastes, Düsseldorf, Katrin Pietsch, Fotografie-Restauratorin, University of Amsterdam, Christian Scheidemann, Restaurator, New York, Inka Schube, Kuratorin, Sprengel Museum, Hannover und Moritz Wegwerth, Fotograf, Düsseldorf.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth: “Mit dem Fotoinstitut geben wir der Kunst der Fotografie einen Standort in Deutschland und eine zentrale Anlaufstelle. Dabei kann es in Nordrhein-Westfalen von einer reichen fotografischen Tradition an Rhein und Ruhr profitieren. Unser Ziel ist ein lebendiges Institut, das Fotografie von höchster Qualität mit wissenschaftlicher Exzellenz und Nachhaltigkeit in Einklang bringt – und damit international neue Maßstäbe setzt. Wichtig ist dabei, dass die Perspektiven der Fotografinnen und Fotografen in all ihrer Vielfalt angemessen berücksichtigt werden. Die Gründungskommission wird deshalb den Dialog mit der Foto-Szene suchen. Als zeitgemäße Kultureinrichtung des 21. Jahrhunderts soll das Fotoinstitut darüber hinaus auch Vorbild für Nachhaltigkeit sein. Das Thema Klimaschutz muss deshalb bei Bau und Betrieb von Anfang an mitgedacht werden.”

Ministerin Ina Brandes: “Für das Deutsche Fotoinstitut hätte es keinen besseren Ort als Nordrhein-Westfalen geben können. Hier hat die berühmte Becher-Schule neue Maßstäbe für die künstlerische Fotografie gesetzt. Hier ist die Folkwang-Universität der Künste zu Hause – eine der größten Ausbildungsstätten für Praxis, Geschichte und Theorie der Fotografie Deutschlands. Mit der Gründungskommission haben wir Expertinnen und Experten gefunden, die die Fotoszene in all ihren Facetten abbilden. Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft und Ihr Engagement, das Fotoinstitut mit Ihrer Expertise zu prägen und mitzugestalten.”

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Wir freuen uns, künftig das Deutsche Fotoinstitut in Düsseldorf beheimaten zu dürfen. In der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens hat sich eine historisch gewachsene und äußerst dichte Infrastruktur um die Fotografie entwickelt. Die reichhaltige Kulturlandschaft aus städtischen Instituten und Landesinstitutionen wird von zahlreichen Galerien und unabhängigen Kulturinitiativen ergänzt. Ein Fotoinstitut kann von der unmittelbaren Nähe zu fotografischen Sammlungen, Ausstellungshäusern, Produktionsstätten und Hochschulen sowie von der wirtschaftlichen Präsenz rund um die Fotografie profitieren.”

Stellungnahme von Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen

Als Teil des siebenköpfigen Teams aus Expertinnen und Experten wurde auch der Direktor des Essener Museum Folkwang, Peter Gorschlüter, berufen. Aufgabe der Kommission soll es nun sein, das Konzept für das Institut zu schärfen. Auch der Sitz des Instituts muss noch gefunden werden. Ziel soll die Erforschung, Pflege und Erhaltung der künstlerischen Fotografie sein.

Oberbürgermeister Thomas Kufen (Foto: © Ralf Schultheiß)

“In der heutigen Pressekonferenz gab es keine großen Überraschungen”, so Oberbürgermeister Thomas Kufen. “Weder Ort noch konkrete Inhalte zum geplanten Fotoinstitut stehen fest. Aus meiner Sicht wird sich die Gründungskommission nochmals mit den Ergebnissen der damaligen Expertenkommission beschäftigen müssen. Diese hatte sich eindeutig für Essen als Standort ausgesprochen. Wir bringen uns weiterhin mit unserer Expertise und unseren Institutionen ein. Stadtrat und Verwaltung haben noch einmal bekräftigt, Essen als Fotostadt weiterhin stärken zu wollen. Von mir selbst wird deshalb in der kommenden Ratssitzung ein Haushalt eingebracht, der 250.000 Euro für Maßnahmen vorsieht, um in Forschung und Lehre, Archivierung und Kuratierung von Fotokunst am Standort Essen zu investieren – die Fortschreibung des Haushaltes im Jahr 2025 wird die gleiche Summe enthalten. Maßgeblich beteiligt werden dabei die Essener Institutionen wie das Museum Folkwang, das Historische Archiv Krupp, die Folkwang Universität der Künste und die Stiftung Ruhr Museum. Essen wird sich weiterhin als Fotostadt profilieren”, so Kufen abschließend.

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