(Foto: ThisIsEngineering/Pexels)
Anzeige

Duisburg/Rhein-Ruhr. Als Wiege der Industrialisierung in Deutschland verbindet das Rhein-Ruhr-Gebiet seit jeher Geschichte mit innovativer Strahlkraft. Kaum eine andere Region hat den Strukturwandel so gut gemeistert und lockt noch heute Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen an. Selbst alteingesessene Industriezweige haben den Trend zur Digitalisierung und einem nachhaltigeren Wirtschaften längst erkannt und bilden die Speerspitze, im Bereich der Dekarbonisierung und Automatisierung von Produktionsprozessen. Gründer können darüber hinaus von einer gut ausgebauten Infrastruktur und diversen Anreizen profitieren. Ein Blick auf die Standortzufriedenheit zeigt zudem, dass über 90 Prozent aller Unternehmen erneut in der Region ansiedeln würden. Wichtige Erfolgsfaktoren sind dabei das richtige Geschäftsmodell und eine zeitgemäße Vertriebsstrategie.

Schlüsselbranchen mit Erfolgspotenzial

Aufgrund seiner Bedeutung für die Frühphase der Industrialisierung in Deutschland und Zentraleuropa hat die Metropolregion zwischen dem Rhein und der Ruhr immer schon eine Vielzahl an Unternehmen aus den verschiedensten Branchen angezogen. Der Maschinenbau hat im Rhein-Ruhr-Gebiet eine lange Tradition und bleibt eine tragende Säule der Wirtschaft. Insbesondere die Hochtechnologie-Produktion und die Automatisierungstechnik florieren durch den Zugang zu einem breiten Netzwerk aus Zulieferern und Partnern. Aufgrund der breit ausgebauten Infrastruktur gilt das Gebiet auch als logistisches Drehkreuz Europas, welches zugleich als Innovationstreiber im Bereich des Supply-Chain-Managements fungiert. Seit den 1980er-Jahren siedelten sich zusätzlich zur Industrie auch immer mehr Dienstleistungsunternehmen an und Start-ups aus der Softwareentwicklung, Cybersicherheit und Telekommunikation profitieren von einer starken Nachfrage sowie einem vergleichsweise großen Fachkräftepool. Die Energiewende in Deutschland eröffnet zudem Chancen für Unternehmen, die sich der Produktion und Speicherung nachhaltiger Energie befassen.

B2B oder B2C – auf die Strategie kommt es an

Da sowohl produzierendes als auch Dienstleistungsgewerbe in der Region anzutreffen sind, eignen sich B2B und B2C-Konzepte gleichermaßen gut für Unternehmensgründungen – sofern die damit verbundenen Geschäftsideen gut genug sind. Durch die hohe Bevölkerungsdichte haben ansässige Business-to-Consumer-Unternehmen auch im lokalen Rahmen Zugriff auf eine große Zielgruppe. Das Rhein-Ruhr-Gebiet bietet außerdem zahlreiche gut frequentierte Einzelhandelsstandorte und Einkaufszentren, die sich für den Vertrieb von Konsumgütern eignen. Mit einer starken Präsenz im E-Commerce bleiben Anbieter jedoch nicht auf die Region beschränkt, sodass eine schnelle Expansion möglich ist. Business-to-Business-Modelle können sich dafür den hohen Bedarf an Investitionsgütern zunutze machen. Insbesondere im Kontext wachsender Branchen dürften sich findige Start-ups über die Aussicht auf langfristige Geschäftspartnerschaften mit in ihrem Bereich oft führenden Unternehmen freuen. Experten für B2B- und B2C-Marketing empfehlen in jedem Fall eine gründliche Marktanalyse, die bisher unbediente Geschäftsfelder aufzeigt.

Digitaler Strukturwandel als großer Einflussfaktor

Im Laufe der Geschichte hat die Rhein-Ruhr-Region in wirtschaftlicher Hinsicht einen bemerkenswerten Wandel durchgemacht. Wo früher Schwerindustrie und Bergbau das Tagesgeschehen bestimmten, stellen nun immer öfter Hightech- und Digitalunternehmen die Weichen für die Zukunft. Mit dem Rückgang der Kohleförderung und Stahlproduktion wurde der industrielle Sektor stark diversifiziert. Dadurch wuchs auch der Bedarf an einer breit aufgestellten Logistik und zuverlässigen Technologielieferanten. Ein Schwerpunkt liegt dabei mittlerweile auf der Softwareentwicklung und digitalen Dienstleistungen. Dieser Entwicklung kommt entgegen, dass den Bemühungen beim Breitbandausbau mit Glasfaserleitungen kürzlich massiv Nachdruck verliehen wurde. Jungen Unternehmen, die sich in der Branche betätigen wollen, ist dazu geraten, sich im Vorfeld über den Status vor Ort zu erkundigen. Das gilt im Speziellen auch für Geschäftsmodelle im B2C-Bereich.

Standortwahl und Fördermöglichkeiten

Neben der Netzanbindung sind bei der Standortwahl selbstverständlich auch klassische Faktoren wie Mietkosten, Verkehrsanbindung, Nähe zu Lieferanten und Kunden nach wie vor relevant. Da urbaner Wohnraum im Vergleich mit anderen Ballungsräumen günstig zu haben ist, kämpft die Wirtschaft vor Ort auch weniger mit dem sonst so akuten Fachkräftemangel. Trotz der globalen und europäischen Krisen der letzten Jahre verzeichnet die Region zudem ein stetiges Wirtschaftswachstum. In struktureller und demografischer Hinsicht ähnelt das Ballungsgebiet dem aufblühenden Berlin der frühen 2000er-Jahre. Damit setzt es sich positiv von vielen anderen Standorten in Deutschland ab. Der Bund und das Land NRW sind sich des Potenzials bewusst und investieren massiv in entsprechende Förderprogramme. Erst im Januar 2023 stellte die Landesregierung in Zusammenarbeit mit den Revierkommunen weitere Millionensummen für die Förderung von jungen Start-ups zur Verfügung. Die Gründung im Rhein-Ruhr-Gebiet kann sich für innovative Marktneulinge daher ganz besonders lohnen.

Eine starke Region mit Zukunft

Eine aktuelle Erhebung zeigt, dass sich über 90 Prozent aller befragten Unternehmen erneut in der Rhein-Ruhr-Metropole ansiedeln würden. Die hohe Zufriedenheit ist vor allem auf die diversen Vorteile durch die gute Anbindung, an die weitverzweigte logistische und digitale Infrastruktur sowie eine hohe Dichte an spezialisierten Zulieferern und Dienstleistern zurückzuführen. Rund 70 Prozent der Unternehmen sind zudem von der Dynamik und dem Zukunftspotenzial der Region überzeugt. Dafür sorgen auch die umfangreichen Investitionen in nachhaltige Prozesse und Geschäftsmodelle. So passen sich derzeit auch die standhaft gebliebenen, traditionellen Branchen wie die Stahlproduktion an die Bedingungen einer klimafreundlichen und ressourcenschonenden Zukunft an.

Beitrag drucken
Anzeige