Hecken erfüllen eine wichtige Funktion zur Lebensraumvernetzung und federn lokal die Auswirkungen von Trockenheit und Wind ab (Foto: Naturschutzzentrum im Kreis Kleve/NZ Kleve)
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Mook (NL)/Bergen (NL)/Goch/Uedem/Weeze/Kalkar. In einem neuen Projekt an der deutsch-niederländischen Grenze wird die Agrarlandschaft unter anderem mit 10 Kilometer Hecken und 20 Kilometer Blühstreifen gestärkt. Auch die Wasserläufe werden natürlicher bewirtschaftet. Landwirte, die von extremen Wetterbedingungen betroffen sind, erhalten so eine zukunftssichere Landschaft, die auch mehr Pflanzen und Tiere beherbergt.

In dem großen Landschaftswiederherstellungsprojekt „Grenzeloos landschap – Grenzenlose Landschaft“ arbeiten die Vereniging Nederlands Cultuurlandschap und das Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. sowohl auf der niederländischen als auch auf der deutschen Seite der Grenze gemeinsam an der so genannten „Vernetzung“ der Landschaft. Vernetzen bedeutet, der Landschaft ein natürliches Aussehen zu verleihen, indem Elemente wie Hecken und Blühstreifen angelegt werden.

In trockenen Sommern kann die Tielebeek austrocknen und ihre Funktion als Rückzugsraum für Wasserlebewesen nicht mehr erfüllen (Foto: Vereniging Nederlands Cultuurlandschap/VNC)

Die Agrarlandschaft ist im Laufe der Jahre durch das Verschwinden von Landschaftselementen im Zuge intensiverer Bewirtschaftung anfälliger für extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen und Starkregenfälle geworden. Das hat oft dramatische Folgen für die Landwirtschaft. Durch die Wiedereinführung verschiedener Landschaftselemente wird die Agrarlandschaft gestärkt, da Hecken und Gehölze den Schäden durch extreme Wetterbedingungen wirksam entgegenwirken. Darüber hinaus fördern sie die biologische Vielfalt und sind von kulturhistorischem Wert. Das Anlegen neuer Landschaftselemente erfolgt in Zusammenarbeit mit Landwirten und Flächeneigentümern, die von extremen Wetterbedingungen betroffen sind.

Neben „trockenen“ Elementen wie Hecken und Blühstreifen bilden Wasserläufe wie Bäche und Gräben die „nasse Vernetzung“ der Landschaft. Im zweiten Teil des Projekts geht es darum, die Bewirtschaftung von Wasserläufen zu verbessern, damit sie besser funktionieren. Das heißt, dass sie bei starken Regenfällen weniger wahrscheinlich über die Ufer treten und bei extremer Trockenheit länger Wasser führen.

Schließlich werden Informationstafeln sowie Wander- und Radwege in dem Gebiet aufgestellt, die sich mit der Geschichte und Entwicklung der Landschaft befassen. Dies soll auch das Bewusstsein der Einwohner und Besucher für die Landschaft stärken.

Das Projekt beginnt diesen Herbst und läuft bis zum Sommer 2027. Es wird ungefähr zwischen Mook- Middelaar, Land van Cuijk, Gennep und Bergen (L) auf der niederländischen Seite und Goch, Weeze, Kalkar und Uedem auf der deutschen Seite stattfinden. So schließt das Projektgebiet auch an die Brabanter Maasheggen an, wodurch die natürlichen Verbindungen zwischen diesen Gebieten weiter ausgebaut werden. Das Projekt wird durch das Interreg VI-Programm Deutschland-Nederland, das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW, sowie die niederländischen Provinzen Limburg, Gelderland und Noord-Brabant gefördert.

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