Horst Vöge, Vorsitzender des Sozialverbands VdK NRW (Foto: © Heidi Scherm)
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Düsseldorf/Rhein-Ruhr. Die Temperaturen sinken, aber die Energiepreise explodieren. Der Sozialverband VdK NRW sieht vor allem einkommensschwache Haushalte in die Armutsfalle rutschen und fordert die Politik auf, vor der drohenden Kältewelle effektive Maßnahmen zu ergreifen. „Diese Menschen müssen dauerhaft vor künftigen Energiepreisschocks geschützt werden“, sagt der Vorsitzende des Sozialverbands VdK NRW, Horst Vöge. „Wer wenig verdient, wohnt laut aktueller Studie des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen meist zur Miete und kann damit nicht über eine Heizungsart entscheiden. Außerdem werden Mietwohnungen häufiger mit Energieträgern beheizt, die in Krisenzeiten einen besonders hohen Preisanstieg erfahren haben.“

Ein guter Ansatz sei die Kampagne „Wohngeld-Plus – Sorgenfreier Wohnen“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. „Allerdings müssen diese Informationen auch die Menschen erreichen, die anspruchsberechtigt sind. Viele wissen gar nicht, dass sie einen Antrag stellen können“, mahnt Horst Vöge. Er fordert Info-Busse in besonders von Armut bedrohten Regionen, wie etwa im Ruhrgebiet, wo die Armutsgefährdungsquote im Schnitt bei 22 Prozent liegt.

Zusätzlich sollte nach Ansicht des Sozialverbands VdK das Klimageld so ausgestaltet werden, dass es auf eine hohe Akzeptanz und Sichtbarkeit in der Bevölkerung stößt – etwa in Form einer monatlichen Auszahlung. „So könnten die regelmäßig anfallenden Energiekosten etwas abgefedert werden“, betont der VdK-Landesvorsitzende. Sonst drohe eine Armutswelle, die durchaus Potenzial habe, die Gesellschaft zu destabilisieren und politische Systeme infrage zu stellen.

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