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Düsseldorf. Erfolgreich wird nach anderthalb Jahren am 31. Oktober 2023 das Projekt “Sicherheit in der Düsseldorfer Innenstadt (SIDI)” abgeschlossen. In den rund 18 Monaten der Projektlaufzeit wurden in der Zusammenarbeit zwischen Landeshauptstadt Düsseldorf und dem Polizeipräsidium Düsseldorf eine Vielzahl an Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt, wodurch die Sicherheit in der Altstadt und am Rheinufer nachhaltig verbessert wurde. Die erfolgreich aufgebauten Strukturen des Projekts werden auch in Zukunft erhalten bleiben.

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Das Projekt SIDI ist auf vielen Ebenen ein Erfolg für Düsseldorf. Sicherheit und Aufenthaltsqualität in der Altstadt und am Rheinufer haben sich signifikant verbessert. Die Zusammenarbeit zwischen Ordnungsamt, Polizei und Staatsanwaltschaft wurde weiter intensiviert. Probleme werden nicht nur symptomatisch, sondern präventiv angepackt – beispielsweise durch Streetwork und bauliche Maßnahmen wie das Beleuchtungskonzept. In einem relativ kurzen Zeitraum wurde ein großer Werkzeugkoffer erarbeitet, der zu diesem positiven Gesamtergebnis geführt hat. Wir werden in den Bemühungen, für Sicherheit zu sorgen, auch in Zukunft nicht nachlassen. Daher freue ich mich, dass die intensive Zusammenarbeit auch künftig fortgesetzt wird.”

Innenminister Herbert Reul: “Mit dem Projekt SIDI haben wir gezeigt, wie es geht. Wenn man an den richtigen Stellschrauben dreht, wird subjektiv und objektiv die Düsseldorfer Altstadt sicherer. Das hat funktioniert, weil Polizei und Stadt eng zusammenarbeiten, weil Waffenverbotszonen und Messerkontrollen die richtigen Signale senden. Und weil wir mit mehr Beleuchtung und Streetworkern da sind, wo Leute auf dumme Ideen kommen können. Auch wenn das Projekt formal zu Ende ist, es geht weiter. Und schon jetzt haben wir viel gewonnen: mehr Sicherheit für Bürgerinnen und Bürger.”

“Die Polizei blickt auf 18 konstruktive Monate zurück. Und unser Konzept wirkt: Wir konnten nicht nur das Sicherheitsgefühl der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer erhöhen, zum jetzigen Zeitpunkt deutet sich eine rückläufige Entwicklung der besonders bürgerbelastenden Kriminalität in der Altstadt an. Wir können vielleicht nicht immer den ersten Schlag verhindern, aber den zweiten und dritten”, sagt Silke Wehmhörner, kommissarische Behördenleiterin des Polizeipräsidiums Düsseldorf.

Die im Projekt SIDI erfolgreich aufgebauten Strukturen werden auch über das Projektende hinaus erhalten bleiben: “Eine zentrale Errungenschaft des Projekts ist die erfolgreiche Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Polizei”, sagt Ordnungsdezernentin Britta Zur. “Auch der Informationsfluss zwischen den einzelnen Akteuren wurde deutlich verbessert, zum Beispiel durch regelmäßige Lagebesprechungen von Polizei, OSD und weiteren Akteuren. Diese werden fortgeführt, während die struktuellen Bündelungsaktivitäten des Projekts SIDI mit Beteiligung des Kriminalpräventiven Rates erhalten bleiben werden.”

Die Maßnahmen im Überblick

Schulterschluss Polizei und Ordnungs- und Servicedienst (OSD)
Die bereits enge Zusammenarbeit zwischen Polizei und OSD wurde im Rahmen des Projekts weiter intensiviert. So wurde unter anderem die Anzahl gemeinsamer Streifen ausgebaut. Dafür wurden partnerschaftliche Workshops durchgeführt, in denen die gemeinsame Einsatztaktik aufeinander abgestimmt wurde. “Der ständige konstruktive Austausch zwischen Polizei und Ordnungsamt ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Projektes”, betont Harald Wilke, Leitender Polizeidirektor a.D. und Leiter des Projektes SIDI. “Dieser regelmäßige Austausch wird auch in Zukunft fortgeführt.” Auch die im Juli 2022 eröffnete Gemeinsame Anlaufstelle von Landeshauptstadt Düsseldorf und Polizei (GASt) wird von Polizei und OSD gemeinsam genutzt. Durch ihre strategisch günstige Lage am Rheinufer dient die GASt, die an Wochenenden und vor Feiertagen durch Einsatzkräfte besetzt ist, als Ausgangspunkt für gemeinsame Streifen.

Waffenverbotszone
Seit über einem Jahr führt das Polizeipräsidium Düsseldorf an Wochenenden regelmäßig Schwerpunkteinsätze in der Waffenverbotszone durch. Unterstützt die Bereitschaftspolizei, kann so nicht nur an mehreren Standorten gleichzeitig kontrolliert, sondern auch auf Besucherströme und Ansammlungen flexibel reagiert werden. Die Schwerpunktkontrollen finden bereits in den frühen Abendstunden statt und erreichen ihren Höhepunkt meist in den späten Abendstunden und der Nacht. Bereits viermal wurden besonders umfangreiche Kontrollen mit mehr als 11.000 Personenkontrollen in einer Nacht durchgeführt. Bis heute wurden bereits mehrere hundert Waffen sichergestellt.

Streetwork
Die pädagogische Arbeit der Streetworker von kohleG ist ein wesentlicher Bestandteil des Projekts SIDI. Mittel- und langfristiges Ziel des Streetworks ist es, Gewaltpotentiale bei der Zielgruppe – Jugendliche und junge Erwachsene – abzubauen. Durch regelmäßige Beziehungsarbeit und viele Gespräche mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird das Aufkommen von Konflikten möglichst schon in der Entstehung verhindert. Die Streetworker stehen dabei im regelmäßigen Kontakt zu Polizei und OSD, aber auch zu Anwohnern, Gewerbetreibenden, Schulen oder anderen Akteuren der Jugendhilfe. Insgesamt wurden 2.600 Erst- und Folgekontakte zu Einzelpersonen und Jugendgruppen verzeichnet. Rund 40 Personen nahmen weiterführende Hilfen und Beratung in Anspruch.

Beleuchtungskonzept
Insgesamt wurden im Rahmen von SIDI 15 Maßnahmen erarbeitet, um die Beleuchtung in der Innenstadt zu verbessern. So wird durch eine optimierte Grundausleuchtung das Sicherheitsgefühl von Anwohnern und Besuchern gestärkt. Im Bedarfsfall können die Leuchtenstandorte durch die Polizei angesteuert und das Helligkeitsniveau punktuell erhöht werden, um die Arbeit der Einsatzkräfte zu erleichtern und Störer und Straftäter aus der “Anonymität der Dunkelheit” zu holen. Seit Mitte Oktober wird die Erneuerung der ikonischen Kugelleuchten an der Rheinuferpromenade mit modernen LED-Leuchtkugeln umgesetzt.

Veranstaltungen
Mit dem “Masterplan Veranstaltungen” wird das Ziel verfolgt, eine Imageverbesserung und Belebung der Innenstadt durch Veranstaltungen und Durchmischung des Publikums zu erreichen. Hierfür werden potentielle Veranstaltungsflächen in der Innenstadt ausgewählt. Um die Planungen zu erleichtern, wird ein Flächenkataster mit notwendigen Informationen für Veranstalter in Kartenform sowie ein Genehmigungsprozess für Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen erarbeitet.

E-Scooter
Sorglos abgestellte oder nicht vorschriftsmäßig genutzte E-Scooter sorgten immer wieder für Ärger in der Innenstadt. Um das Abstellen zu regeln, wurden im Kernstadtgebiet der Landeshauptstadt fest definierte SharingStationen eingerichtet. Angestrebt werden 100 solcher Abstellflächen, die von angrenzenden virtuellen Parkverbotszonen umgeben sind.

Autoposer
Durch verschiedene bauliche und ordnungsbehördliche Vorkehrungen wie Schranken und die Einführung von Zwangsgeldern wurde das Phänomen der Autoposer in der Innenstadt und am Rheinufer wirksam bekämpft.

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