(Foto: Stadt Geilenkirchen)
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Geilenkirchen. Am Donnerstag, dem 26. Oktober 2023 übergaben Kunsthistorikerin Dr. Constanze Köster und der Technische Betriebsleiter der Fielmann AG Heinsberg, Jens Blasberg, das Kunstwerk „Familienidyll in der Stube“ an die Stadt Geilenkirchen.

Die wenigsten wissen, dass die Fielmann AG neben dem Verkauf von Brillen auch verschiedene Bereiche des kulturellen Lebens fördert. Im Rahmen der Fielmann-Museumsförderung beobachtet die Kunsthistorikerin Dr. Constanze Köster den Kunstmarkt und nimmt an verschiedenen Auktionen und Versteigerungen teil. Die Idee hatte Günther Fielmann vor 25 Jahren. Seither werden Archive, kleineren Museen, Städte und andere Abnehmer mit neuen Kunstwerken ausgestattet. Immer mit dem Ziel, Kunst für diejenigen zu finden, die finanziell nicht so gut aufgestellt sind oder aufgrund von Bürokratie nicht schnell genug auf den Markt reagieren können. Dafür stellt die Fielmann AG jedes Jahr eine sechsstellige Summe zur Verfügung und verschenkt fast jede Woche ein Bild.

Entdeckt wurde das Ölgemälde von Kösters Vorgänger, Jürgen Ostwald, in einem Auktionshaus in Mecklenburg. Es hing einige Zeit in Wien, bevor es seinen Weg nach Mecklenburg und schließlich nach Geilenkirchen fand. Außer einer kleinen Macke im Gesicht des Kindes war das Bild in einem sehr guten Zustand, daher kaufte die Fielmann AG das Gemälde und beauftragte die Restauration. Köster: „Leider sind mir über den Maler sonst nur einzelne Puzzlestücke bekannt.“ Bekannt ist allerdings, dass der Maler, Theodor Franken, am 31. März 1811 in Geilenkirchen geboren wurde. Das ist auch der Grund, warum Ostwald das Gemälde der Stadt Geilenkirchen angeboten hat.

Auf dem Bild sieht man eine Familie, die idyllisch in einer Stube zusammensitzt. Signiert und datiert wurde das Gemälde im Jahr 1949 und zeigt das goldene Zeitalter des 17. Jahrhunderts, erklärte Köster. „Die fein und gut gemalten Details – bspw. das Jagdzubehör an der Wand, den Hasen, den aufwändigen Teppich – zeigen, dass Franken die Kunstakademie Düsseldorfer besuchte“, so Köster weiter. Sein Besuch an der Akademie ist auch von 1829 bis 1831 dokumentiert.

Seinen Platz wird es in der guten Stube Geilenkirchens finden, im Trauzimmer des Haus Basten. „Dort passt es genau hin!“, meint auch Erster Beigeordneter Herbert Brunen und bedankte sich für diese besondere Schenkung. Die meisten von Frankens Werken vermutet Köster im Privatbesitz, z. B. das Werk „Die Dorfpolitiker“. Das würde sich gut im Ratssaal der Stadt machen, scherzten die Anwesenden. Vielleicht kommt die Stadt ja noch ein weiteres Mal in den Genuss, von der Museumsförderung der Fielmann AG berücksichtigt zu werden.

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