Thomas Gemke (Foto: Ralf Litera/ralf.litera@gmx.de)
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Kassel/Rhein-Ruhr/BRD. Die geplante Rückkehr zum höheren Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Speisen in der Gastronomie zum Jahresbeginn 2024 kritisiert der Deutsche Wanderverband (DWV). 

„Die Wanderdestination Deutschland benötigt entlang von Wanderwegen Einkehrmöglichkeiten. Derzeit haben wir in Deutschland über 1.300 Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland, 1.100 mit Speisenangeboten. Diese Gastgeber haben sich auf die speziellen Bedürfnisse von Wandernden eingestellt und unterstützen den nachhaltigen Wandertourismus – ein zentrales Element im Qualitätstourismus Deutschlands.

Doch diese Betriebe haben spätestens seit der Corona-Pandemie und dem Arbeitskräftemangel erhebliche Probleme. Es droht eine Ausdünnung. Diese Gefahr wird mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent noch größer. Laut Dehoga wird die Erhöhung der Mehrwertsteuer zu bundesweit 12.000 Betriebsschließungen führen.

Der Deutsche Wanderverband sieht hier ein falsches Signal. Wichtig wäre es, kleine und mittlere Betriebsstrukturen zu stärken. Dies würde auch dem ländlichen Raum zu Gute kommen. Wandernde bezahlten schon vor über zehn Jahren jährlich 7,8 Milliarden Euro in den Wanderregionen, die sie besuchten. Davon entfielen etwa 58 Prozent auf die Gastronomie und etwa 14 Prozent auf die Beherbergungsbetriebe. Daraus resultierten schon damals rund 144.000 Arbeitsplätze, insbesondere im ländlichen Raum. Leider gibt es keine aktuelleren Studien.

Aber nach der Corona-Pandemie dürften diese Zahlen nochmals erheblich gestiegen sein. Vor diesem Hintergrund ist die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent nicht verständlich.“

 

Ein KlarKlick von DWV-Vizepräsident Thomas Gemke, Deutscher Wanderverband (DWV) mit Sitz in Kassel

Anmerkung der Redaktion: Unter KlarKlick versteht die LokalKlick-Redaktion Gastkommentare, die zur gesellschaftlichen Diskussion führen. Sie geben nur die Meinung des Gastkommentatoren wieder und sind nicht unbedingt die Meinung der Redaktion.

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