Das Café Light (Foto: AWO)
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Mülheim an der Ruhr. Es ist ein schwerer Schritt – aber er ist alternativlos: Nach fast 50 Jahren endet für die AWO die Trägerschaft des Drogenhilfezentrums, bestehend aus der Drogenberatungsstelle und dem Café Light, beides Einrichtungen für die Nutzer*innen illegaler Drogen. Das 50jährige Jubiläum der Drogenberatungsstelle in 2024 wird es nicht mehr geben.

Zum Grund äußert sich Jochen Zürn, stv. Vorsitzender wie folgt: „Leider war es der Kommune – trotz vieler gemeinsamer Gespräche – nicht möglich, die mehr als 20 Jahre alte Abrechnungs- und Fördersystematik zu verändern, was dazu führte, dass unser Eigenanteil in den letzten Jahren immer höher wurde und mittlerweile nicht nur den Arbeitsbereich, sondern den gesamten Kreisverband gefährdet.“ Auch für Torsten Schrodt, Beisitzer ist klar: „Mit den aktuellen Tarif- und Sachkostensteigerungen mussten wir nun leider handeln und den wirtschaftlichen Schaden begrenzen, mit der Konsequenz, uns von diesem Arbeitsbereich trennen zu müssen.“

Für Michaela Rosenbaum, Geschäftsführerin ist diese Entwicklung in Anbetracht der großen Finanzierungslücke bei der sozialen Infrastruktur womöglich erst der Anfang, denn die nächste Tariferhöhung im Jahr 2024 steht an, ohne dass bislang die Tariferhöhung incl. Zulagen von Kommune, Lande und Bund refinanziert werden: „Diesen Arbeitsbereich aufgeben zu müssen, ist ein sehr schwerer Schritt für uns, denn die Beratung, Begleitung und Unterstützung gerade der Menschen, die illegale Drogen konsumieren und deswegen durch sehr prekäre Lebensverhältnisse gekennzeichnet sind, ist uns als Verband immer ein großes Anliegen gewesen. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, auch wenn wir die Drogenberatungsstelle und das Café Light nicht mehr selbst betreiben werden“.

Für den weiteren Betrieb ab dem 1.1.2024 ist das Amt für Gesundheit und Hygiene der Stadt Mülheim an der Ruhr verantwortlich.

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