Lea-Marie Witteberg von der Gesamtschule Schermbeck nahm während des Jugendlandtags für drei Tage den Platz von Charlotte Quik MdL ein (Foto: Büro Quik)
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Schermbeck. Debattieren, überzeugen und abstimmen: Die Abgeordneten im Landtag von Nordrhein-Westfalen tauschten letzte Woche für drei Tage ihren Platz mit einem jungen Menschen aus ihrem Wahlkreis. Beim Jugendlandtag lernten rund 190 Schüler oder Studenten im Alter von 16 bis 20 Jahren den politischen Alltag im Parlament kennen. Sie simulierten Fraktions-, Ausschuss- und Plenarsitzungen, berieten über reale gesellschaftliche Themen und hörten Sachverständige an. Für Charlotte Quik, Abgeordnete für Hamminkeln, Hünxe, Schermbeck und Wesel (Wahlkreis Wesel III) nahm die 19-jährige Lea-Marie Witteberg von der Gesamtschule Schermbeck für drei Tage ihren Platz im Landtag ein.

Für die Plenarsitzung am Samstag, dem Höhepunkt des Jugendlandtags, hatten sich die Jugendlichen zwei Tage lang vorbereitet: Sie informierten sich in Anhörungen bei Sachverständigen, stimmten Positionen in ihren Fraktionen ab und berieten die Anträge in Ausschüssen. Beim Parlamentsabend mit Kicker, Tischtennis, Air Hockey oder Dart lernten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und Mitglieder des Landtags besser kennen. Dazu gab es eine Diskussionsrunde mit Prof. Dr. Barbara Dauner-Lieb, Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs NRW, und dem Aktionskünstler H.A. Schult zum Thema „Zwischen Wahnsinn und Wirklichkeit – Was Kunst und Gerechtigkeit miteinander zu tun haben“.

Der Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen, André Kuper, begrüßte die Beratungen des Jugendlandtags. Er sagte: „Fast 200 junge Menschen haben drei Tage lang Demokratie live erlebt. Der Landtag nimmt die Jugendlichen ernst.“ Charlotte Quik ergänzt: „Mit dem Beschluss des Jugendlandtags wird sich der Hauptausschuss des Landtags befassen. Drei Tage im Parlament sind eine intensive Erfahrung und macht die jungen Menschen zu Botschafterinnen und Botschaftern für Demokratie.“

Am Samstag kamen die Jugendlichen dann zur Plenarsitzung zusammen. Erster Tagesordnungspunkt war die Aktuelle Stunde „Clankriminalität als elementare Bedrohung der inneren Sicherheit geschlossen bekämpfen“. Im Anschluss stimmten die jungen Abgeordneten mehrheitlich für den Antrag „Ausbildungsberufe attraktiver machen und Fachkräftemangel in NRW lösen“. Den Antrag „Politische Bildung fördern“ lehnten sie ab. Der Beschluss wird dem Hauptausschuss des Landtags zur Beratung und den Abgeordneten als Parlamentspapier zugeleitet.

Für Lea Marie Witteberg war der Jugendlandtag eine große Bereicherung: „Der Jugendlandtag hat mir gut gefallen, vor allem neue Leute zu treffen, mich mit ihnen auszutauschen – insbesondere auch mit jenen, die nicht in meiner Fraktion waren. Ich kann den Jugendlandtag nur jeder und jedem Jugendlichen empfehlen.“

 

Hintergrund:
Der erste Jugendlandtag fand im Jahr 2008 statt. Fast 2.500 Jugendliche haben an den bisherigen Jugendlandtagen teilgenommen. Besonders häufig waren Schulpolitik, der öffentliche Nahverkehr sowie die Digitalisierung Themen der Anträge.

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