v.l. Hartmut Wnuk, Arnd Vossieg, Geschäftsführerin Eva Maria Heiß und Oberbürgermeister Felix Heinrichs. Alle halten eine Luftaufnahme des alten Polizeipräsidiums, zukünftig Wissens- und Innovationscampus in den Händen (Foto: Stadt MG)
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Mönchengladbach. Eva-Maria Heiß (47) ist zur Geschäftsführerin der im Sommer 2021 gegründeten Wissens- und Innovationscampus Mönchengladbach (WICMG) GmbH als 100%ige Tochtergesellschaft der Stadt bestellt worden. Sie übernimmt damit die Aufgaben von Gründungsgeschäftsführer Arnd Vossieg, der als Leiter des städtischen Beteiligungsmanagements das Projekt in Gang setzte.

Die gelernte Sparkassenbetriebswirtin, die als Salesmanagerin im internationalen operativen Immobilienmarkt tätig war und in dieser Funktion auch Vertriebstrainings durchführte, war nach ihrer Selbstständigkeit in der Immobilienbranche unter anderem über das SKM als Quartiersmanagerin für das Sofortprogramm Innenstadt und anschließend als Projektmanagerin für die städtische Gesamtstrategie beim Beteiligungsmanagement der Stadt zuständig. „Ich freue mich riesig auf die neue und zugleich herausfordernde Aufgabe. Das ehemalige Polizeipräsidium als Nukleus für Startups und Existenzgründer sowie als Wissensschmiede zu entwickeln, ist absolute Pionierarbeit, der ich mich mit Leidenschaft zuwenden werde“, freut sie sich auf die neue Aufgabe. „Es ist gut, dass die neue Gesellschaft eine Geschäftsführerin an der Spitze hat, die sich mit Transformationsprozessen im Immobilienbereich auskennt und das für unsere Stadt wichtige Projekt gemeinsam mit ihrem Team mit Leben füllen wird“, so Oberbürgermeister Felix Heinrichs bei der Vorstellung der neuen Geschäftsführerin im alten Polizeipräsidium, wo die Gesellschaft bereits Büros bezogen hat.

Mit der Personalie nimmt zugleich das mit einer Laufzeit bis Sommer 2027 vorgesehene Projekt eines Wissens- und Innovationscampus Fahrt auf. Aufgaben der städtischen Gesellschaft sind die Planungsarbeiten für die Sanierung der Immobilie auf Grundlage der Nutzungsideen des Wissenscampus e.V., die bauliche Herrichtung der Gebäude sowie der Betrieb des Campus. Derzeit laufen weitere Stellenausschreibungen für fünf Mitarbeiter*innen im Team der neuen Geschäftsführung, die den Planungsprozess mit vorantreiben sollen. Zum Prozess zählen auch die Suche nach einem geeigneten Projektsteuerungsbüro sowie die Durchführung von Ausschreibungen für Planungen und Wettbewerbe.

Der geplante Wissens- und Innovationscampus auf dem 3,5 Hektar großen Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums an der Theodor-Heuss-Straße ist eines der Ankerprojekte der Stadt Mönchengladbach in der Umsetzung des Strukturwandels. Die Transformation dieses Geländes in direkter Nähe zur Hochschule Niederrhein ist zugleich ein Leuchtturmprojekt für den Städtebau im Rheinischen Revier: Bildungsprojekte und Innovationsförderung, zukunftsfähige Nutzung des Baubestands und ein nachhaltiger Umgang mit der knappen Ressource Fläche fließen hier zusammen.

Ziel des Wissens- und Innovationscampus ist es, beispielsweise durch die Förderungen von Existenzgründungen und Start-ups neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Chance auf zukunftsfähige Arbeit durch neue Weiterbildungsangebote für alle zu erhöhen. Zum Konzept gehört eine Junior-Uni, an der Kinder und Jugendliche an Naturwissenschaften herangeführt werden, und eine Coding-School, in der unter anderem das Programmieren auf dem Lehrplan steht. Die Zukunftsagentur Rheinisches Revier unterstützt diesen Prozess und hat den Campus als tragfähiges Vorhaben eingestuft.

Nachdem im Winter 2021 durch die WICMG der Ankauf des Geländes mit Hilfe der stadteigenen Entwicklungsgesellschaft (EWMG) erfolgte, machte das Projekt mit einem Förderbescheid über 8,9 Millionen Euro (90% Bund/ 10% Land) im Juli 2023 einen großen Schritt nach vorn. Bewilligt wurden die Mittel für die Planungsphase der notwendigen Sanierung der Immobilie über eine Laufzeit von vier Jahren.

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