v.l. Jan Eisenberg (Leiter Netzpartner, Thyssengas) und Rainer Hegmann (Geschäftsführer Stadtwerke Wesel) (Foto: Stadtwerke Wesel)
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Wesel. Stadtwerke Wesel und Thyssengas unterzeichnen Absichtserklärung und legen den Grundstein für die Anbindung des regionalen Verteilnetzes an eine künftige Wasserstoff-Transportleitung.

Wasserstoff (H2) gilt als Energieträger der Zukunft. Sein großflächiger Einsatz kann zur Versorgungssicherheit in Deutschland beitragen und die Dekarbonisierung von Industrie und Mittelstand beschleunigen. Um die H2-Versorgung der Region Wesel zu ermöglichen, stimmen Thyssengas und die Stadtwerke Wesel die Pläne für ihre H2-Leitungsnetze nun aufeinander ab.

Durch die heute unterzeichnete Absichtserklärung (Letter of Intent) legen die Stadtwerke Wesel und Thyssengas den Grundstein für die Anbindung des regionalen Verteilernetzes an eine künftige Wasserstoff-Transportleitung. Die bestehende Ferngasleitung verläuft zwischen Appeldorn und Voerde.

Die beiden Parteien planen nördlich von Spellen einen Anschluss an die Wasserstoff-Leitung, die bereits ab 2028 von Erdgas auf Wasserstoff umgestellt wird, zu ermöglichen. Ausgehend von diesem Netz kann der Wasserstoff über den zu errichtenden Netzkopplungspunkt durch die Stadtwerke im Stadtgebiet verteilt werden. So entsteht für Industrie und Mittelstand sowie für die kommunale Wärmeplanung der Region rund um Wesel eine H2-Versorgungsperspektive und damit deutlich mehr Planungs- und Investitionssicherheit.

Den Wasserstoff soll die Region einerseits über das Cluster GET H2 sowie durch eine Anbindung an den Grenzübergangspunkt Zevenaar (Niederlande) erhalten. Außerdem ist eine Anbindung an den H2-Nord-Süd-Korridor zwischen Wilhelmshaven und Köln geplant. Die Planungen stoßen auf großes Interesse der in und um Wesel ansässigen Unternehmen. Der geplante Leitungsabschnitt ist aufgrund der Vernetzung von H2-Import, Speichern, Elektrolyse- und Kraftwerksstandorten ein wichtiges Element für den H2-Hochlauf in NRW.

„Die Stadtwerke Wesel gestalten die Energiewende und die kommunale Wärmeplanung vor Ort aktiv mit. Eine Lösungsoption für den anstehenden Transformationsprozess ist der Einsatz von Wasserstoff. Ich freue mich, dass wir dies gemeinsam mit dem Partner Thyssengas realisieren können“, erklärt Rainer Hegmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Wesel.

„Der Weg zu einem schnellen Wasserstoff-Hochlauf führt über das H2-Kernnetz und basiert auf regionalen Kooperationen. Unsere H2-Netzplanung ist in vollem Gange und jede neue Transportverbindung ist ein weiteres Puzzlestück für den erfolgreichen H2-Hochlauf“, so Dr. Marc Fiebrandt, Referent Marktentwicklung grüne Gase bei Thyssengas.

Jan Eisenberg, Leiter Netzpartner und technische Verträge bei Thyssengas, ergänzt: „Die Vereinbarung mit den Stadtwerken Wesel unterstreicht einmal mehr, dass unsere Wasserstoff-Leitung, die den Niederrhein mit dem niederländischen Wasserstoffnetz und dem Ruhrgebiet verbindet, für die Region besonders wichtig ist und das Interesse an einem Netzanschluss zunehmend wächst.“

 

Über Thyssengas:

Die Thyssengas GmbH ist ein deutscher Fernleitungsnetzbetreiber. Hauptsitz des Unternehmens, das im Jahr 2021 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hat, ist Dortmund. Thyssengas betreibt ein rund 4.400 Kilometer langes Gasnetz – zum Großteil in Nordrhein-Westfalen, einzelne Leitungen aber auch in Niedersachsen. Darüber werden sowohl nachgelagerte Verteilnetzbetreiber als auch Industriebetriebe und Kraftwerke versorgt. Für die klimaneutrale Zukunft setzt Thyssengas auf den gasförmigen Energieträger Wasserstoff. Der Dortmunder Netzbetreiber engagiert sich dazu in zahlreichen Initiativen. Gleichzeitig investiert er gezielt in die Umstellung seines Leitungssystems, um einen schnellen Wasserstoff-Hochlauf als Teil der Energiewende möglich zu machen. An sieben Standorten im Netzgebiet beschäftigt das Unternehmen aktuell rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Tendenz steigend.

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