(Foto: Roland Kühne)
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Kempen. Letzten Freitag fuhr um 7.30 Uhr erneut der AMNESTY INTERNATIONAL Truck das Rhein-Maas-Berufskolleg in Kempen an. Auf Vermittlung des Lehrers Marvin Loga-Derksen konnten sich interessierte Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrerinnen und Lehrer an dem alljährlich rund um den 10.12., dem Internationalen Tag der Menschenrechte, stattfindenden Briefmarathon informieren und auch teilnehmen. Zum Briefmarathon werden zehn konkrete Einzelfälle politischer Gefangener aus verschiedenen Ländern ausgesucht, für die weltweit Briefe an deren Regierungen geschrieben werden, um für Freilassungen, Schutz vor Bedrohungen oder Wiederaufnahme eines Justizverfahrens nach rechtsstaatlichen Gesichtspunkten oder medizinische Behandlung zu bitten.

Schnell wurde der Truck durch den Fahrer Maik und seinen Begleiter Benni von AMNESTY INTERNATIONAL (AI) als Bühne umgebaut. Hildegard Helten, Martina Zander und Ingrid Schmale, Mitglieder der Kempen-Nettetaler Gruppe von AI, legten das Informationsmaterial zum alljährlichen Briefmarathon bereit. Zunächst blieb es recht ruhig (und kalt), nur wenige Schülerinnen und Schüler näherten sich dem Truck. Aber um 10 Uhr kam ordentlich Bewegung auf. Schulstandortsprecher Elias Wittorf begrüßte die Mitglieder von AI. Er wie auch Marvin Loga-Derksen waren im Vorfeld aktiv auf die Klassen zugegangen und haben informiert. Elias Wittorf erwies sich als zuverlässiger Ansprechpartner für die Schüler, denn immer, wenn er sich wieder am Truck aufhielt, wurde er von Fragenden umringt. Ruhig und selbstbewusst informierte er die Schülerinnen und Schüler.

Obwohl im Unterricht der Gesamtschule der Briefmarathon ebenfalls aktiv unterstützt wird, kam gegen 10.30 Uhr die Schulsozialarbeitern Mira Dugal-Klahre mit mehreren Klassen der Mittelstufe und Schülern der Oberstufe, um diesen die Gelegenheit zu geben, sich direkt bei AI-Mitgliedern über deren Arbeit zu informieren. Es blieb nicht nur beim Austausch von Informationen, sondern alle Interessierten konnten sich mit ihren Unterschriften unter vorgefertigte Briefe des Briefmarathons daran beteiligen, an die jeweiligen Regierungen Forderungen zu richten, die sich auf die rechtliche Untersuchung von Fällen, auf die Freilassung von politischen Gefangenen oder Schutz vor Bedrohungen bezogen.

Bis gegen 13.30 Uhr besuchten verschiedene Lehrer und Lehrerinnen mit ihren Klassen den Informationsstand. Zum Schluss kamen Informatik-Schüler mit ihrem Politiklehrer; Herrn Bourakkadi, die sich bei Agnes Mellage und Katharina Digmayer, ebenfalls Mitglieder der lokalen AI-Gruppe, über den zur ethnischen Minderheit der Rohingya gehörenden Maung Sawyeddollah zu informieren, der den Meta-Konzern verklagt, da facebook Hassparolen gegen Rohingyas zuließ, was schließlich in Gräueltaten gegen diese Volksgruppe mündete.

Die an diesem Vormittag gesammelten 522 Unterschriften sind nun Teil des Briefmarathons, der immer um den 10.12., dem Internationalen Tag der Menschenrechte, weltweit in über 170 Ländern stattfindet, so dass zu den ausgewählten Einzelfällen tausende, ja millionenfache Briefe bei den entsprechenden Regierungsstellen eingehen. Diese Briefflut zeigt häufig positive Ergebnisse für die Betroffenen.

Für weitere Interessierte in Kempen besteht am 12.12. in der Zeit von 10-16 Uhr auf der Engerstraße in Kempen die Möglichkeit, am diesjährigen Briefmarathon teilzunehmen. Bis zum 2. Januar ist im Foyer des Kempener Rathauses eine Ausstellung zu 75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und 50 Jahre AMNESTY INTERNATIONAL Gruppe in Kempen zu sehen.

Weitere Informationen zum Briefmarathon und auch zu den Erfolgen der letztjährigen Aktion unter https://www.amnesty.de/amnesty-briefmarathon.

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