Die Jüdische Kultusgemeinde machte mit ihrem Projekt "Mittendrin in Hörde" den ersten Platz (Foto: © Stadt Dortmund/Leopold Achilles)
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Dortmund. „Mittendrin in Hörde“, Nordstadtblogger und Nordstadtliga – das sind die beim Integrationspreis 2023 auszeichneten Projekte. Am Mittwoch, 20. Dezember fand die feierliche Preisverleihung im Keuning.haus statt.

Die Jüdische Kultusgemeinde Dortmund e.V. erhält den Integrationspreis 2023. Mit dem Projekt „Mittendrin in Hörde – Beratungs- und Begegnungszentrum“ belegte der Verein bei der diesjährigen Verleihung den mit 5.000 Euro dotierten ersten Platz. 3.000 Euro gingen an die Nordstadtblogger für den zweiten Platz, der AWO Unterbezirk Dortmund als Förderer der Nordstadtliga bekam als Drittplatzierter 2.000 Euro. Den Ehrenpreis verlieh die Jury an Hassan Adzaj von Romano Than e.V..

Stadt Dortmund ehrt Projekte, die das Zusammenleben fördern

Mit dem Integrationspreis 2023 zeichnen MIA-DO-Kommunales Integrationszentrum Dortmund und der Integrationsrat der Stadt Organisationen, Vereine und weitere Akteur*innen in Dortmund aus. Diese haben sich mit Projekten oder Aktionen zum Thema Integration, Teilhabe und Partizipation in besonderem Maße verdient gemacht. Damit fördern sie auch das gute Zusammenleben in der vielfältigen Stadtgesellschaft.

Aus insgesamt 23 Bewerbungen traf eine Fachjury die Entscheidung. Das Preisgeld in einer Gesamthöhe von 10.000 Euro spendete die Sparkasse Dortmund. Die Preisträger*innen wurden bei der Preisverleihung am 20. Dezember im Keuning.haus bekannt gegeben. Anwesend waren Bürgermeister Norbert Schilff, der Vertreter des Vorstands der Sparkasse Dortmund, Björn Wiggers, sowie Berna Celebi, die stellvertretende Vorsitzende des Integrationsrates Dortmund.

Die Projekte der Preisträger*innen: 1. Platz

Das Projekt „Mittendrin in Hörde – Beratungs- und Begegnungszentrum“ der Jüdischen Kultusgemeinde Dortmund e.V. verbindet Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religionszugehörigkeit. Vorrangiges Ziel ist es, Fremdenfeindlichkeit vorzubeugen und das Verständnis zwischen unterschiedlichen Kulturen zu stärken. Zudem will das Projekt der Isolation im Alter vorbeugen, die Bildungschancen von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen erhöhen und ein gutes Miteinander fördern. Dies geschieht etwa durch gemeinsame Freizeitaktivitäten für alle Altersgruppen sowie durch Informationsaustausch und Aufklärung. Das Projekt begleitet und unterstützt Menschen mit und ohne Migrationshintergrund dabei, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

2. Platz: Die Nordstadtblogger

Das Projekt „Redaktion in Vielfalt – für mehr Diversität im Journalismus“ haben die Nordstadtblogger in Kooperation mit der Auslandsgesellschaft.de ins Leben gerufen. Das Stipendienprogramm unterstützt junge Medienschaffende mit Migrationshintergrund. Diese sollen für die ehrenamtlich geführten Nordstadtblogger arbeiten und somit im Beruf Fuß fassen können, ohne etwa während des Studiums jobben zu müssen. Das Projekt will ihnen den Start in den Journalismus erleichtern. Es soll zudem eine vielfältige Besetzung des Redaktionsteams gewährleisten, um insbesondere die Kernthemen Zuwanderung, Sozialpolitik und Diversität glaubwürdig behandeln zu können.

3. Platz: Projekt Nordstadtliga

Mit dem Projekt „Nordstadtliga“ fördert der AWO Unterbezirk Dortmund die Chancen und Potenziale von Kindern und Jugendlichen aus der Dortmunder Nordstadt. Kernstück des Projekts ist eine von den Kindern und Jugendlichen selbst organisierte Straßenfußballliga. Diese besteht aus mehreren Teams, die in einem Ligarat vertreten sind. Die Jugendlichen bestimmen die Regeln mit und erfahren dadurch Wertschätzung. Über den Ligabetrieb hinaus umfasst das Projekt außerdem besondere Turniere, Ferienangebote, die „Nordstadtliga-Queens“ für Mädchen sowie Kooperationen mit Schulen und Ausflüge zu BVB-Spielen.

Ehrenpreis für Hassan Adzaj von Romano Than e.V.

Hassan Adzaj erhielt in diesem Jahr den Ehrenpreis der Jury. Er ist Vorstandsvorsitzender der Selbstorganisation Romano Than e.V. – Haus der europäischen Roma. Diese vertritt die über 8.000 Roma und Rom*nja sowie die mehr als 4.000 Sinte*zze und Sinti in Dortmund. Der Verein unterstützt die Familien zum Beispiel bei Amtsgängen, Übersetzungen und akuten Notlagen. Zudem fördert er die Bildungssituation von Kindern und Jugendlichen und richtet das Kulturfestival Djelem Djelem aus. Hassan Adzaj hat den Verein gemeinsam mit anderen aufgebaut und gilt als wichtiger Vertreter seiner Community auch über Dortmund hinaus. Für sein langjähriges Engagement würdigte die Jury ihn nun mit der Verleihung des Ehrenpreises.

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