Die übernommenen Fachkräfte im Caritasverband wurden von Geschäftsführer Frank Polixa (r.), Bereichsleiterin Manuela Jansen (2. v. l.) und Ausbildungskoordinatorin Jessica Lotz offiziell willkommen geheißen (Foto: Caritasverband)
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Mönchengladbach. Vom Auszubildenden zur Fachkraft: Elf neue selbst ausgebildete Profis in Pflege und Verwaltung hieß jetzt der Caritasverband Region Mönchengladbach offiziell willkommen.

Es hat Tradition bei der Caritas, dass kurz vor Weihnachten die frisch ausgebildeten und übernommenen Fachkräfte mit einem gemeinsamen Pizza-Essen begrüßt werden. Geschäftsführer Frank Polixa gratulierte ihnen zum bestandenen Examen. „Sie haben sich entschieden, mit Ihrem Wissen und Ihrem Know-how für die Menschen in der Region zu arbeiten und die Arbeit des Caritasverbandes zu bereichern“, sagte er. Unter den „Neuen“ sind zehn Pflegefachkräfte und ein Kaufmann im Gesundheitswesen.

Gemeinsam mit Bereichsleiterin Manuela Jansen und Ausbildungskoordinatorin Jessica Lotz überreichte Frank Polixa den neuen Mitarbeitenden jeweils eine Rose und einen Kino-Gutschein. Er wies darauf hin, dass die vor wenigen Jahren eingeführte generalistische Pflegeausbildung zwar sehr anspruchsvoll sei, „aber auch sehr abwechslungsreich, weil man alle Bereiche kennenlernt“. Derzeit erlernen über alle Ausbildungsjahre hinweg fast 60 Frauen und Männer ihren Beruf im Caritasverband.

Darunter sind häufig auch lebenserfahrene Menschen. Zu ihnen gehört die 46-jährige Manuela Bongartz, die kürzlich ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft erfolgreich abgeschlossen hat. „Ich war vorher schon als Hauswirtschafts- und Betreuungskraft in Teilzeit beim Caritasverband angestellt und bin dann angesprochen worden, ob ich die Ausbildung machen wollte“, berichtet sie. Ihren ursprünglichen Beruf in der Gastronomie hatte sie nach einem Unfall aufgeben müssen. Sie hat sich nach dem Examen bewusst für die ambulante Pflege entschieden: „Ich finde es toll, wenn ich Menschen ermöglichen kann, bis zu ihrem Lebensende zu Hause zu bleiben“, sagt die Mutter zweier 24 und 16 Jahre alter Töchter. Besonders gerne arbeitet Manuela Bongartz in der palliativen Pflege von schwerstkranken und sterbenden Patienten; hier absolviert sie eine viermonatige Zusatzausbildung. „Ich möchte beitragen, dass Menschen gut hinüberbegleitet werden. Mir gibt das sehr viel“, erklärt die 46-Jährige. Die Ausbildung sei eine herausfordernde Zeit gewesen. Aber: „Mein Mann und meine Familie haben das mitgetragen.“

Ganz anders war der Werdegang von Julia Müdder. Die heute 28-jährige absolvierte nach dem Abitur zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr im Krankenhaus, dann wurde sie Mutter. Als ihre heute sechs Jahre alte Tochter in den Kindergarten ging, entschied sie sich, beim Caritasverband die Ausbildung zur Pflegefachkraft zu machen. Einblicke hatte sie bereits als Heranwachsende erhalten – ihre Großmutter war nach einem Schlaganfall zwölf Jahre in der Familie gepflegt worden. Während der Ausbildung halfen Angehörige und Freunde der allein erziehenden jungen Frau bei der Betreuung ihres Kindes.

Julia Müdder hat sich für die stationäre Pflege entschieden, sie arbeitet im Caritas-Pflegewohnhaus Teresianum. „Es gefällt mir, wenn ich die Menschen um mich habe. Ich spreche viel mit den Bewohnern und möchte eine Beziehung zu ihnen aufbauen“, erzählt sie. Häufig bekommt sie Komplimente, über die sie sich freut: „Wenn ich Sie sehe, geht es mir gut“, sagte etwa kürzlich eine Bewohnerin zu ihr. Julia Müdder möchte die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten im Pflegeberuf nutzen und sich in der Palliativpflege oder zur Praxisanleiterin für Auszubildende qualifizieren. Was rät sie jungen Menschen, die mit dem Beruf liebäugeln? „Pflege ist toll, aber nicht für jeden geeignet. Um das herauszufinden, empfehle ich, vor einer Ausbildung ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein mehrwöchiges Praktikum zu absolvieren.“

Informationen über die Pflege beim Caritasverband Region Mönchengladbach gibt es unter www.caritas-mg.de oder bei Tanja Bremeyer unter Tel. 02161-810227.

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