Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion Dreikönigssingen zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Viele Mädchen und Jungen beteiligen sich überall in Deutschland an der traditionellen Aktion Dreikönigssingen. Als Sternsinger sind sie unterwegs zu den Menschen, bringen den Segen "C+M+B - Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus" und sammeln für Not leidende Gleichaltrige in aller Welt (Foto: © Martin Steffen / Kindermissionswerk)
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Essen/Ruhrbistum. Ab dem Jahreswechsel ziehen Kinder und Jugendliche wieder als Sternsingerinnen und Sternsinger durch die Straßen. In der Tradition der Heiligen drei Könige bringen sie den Segen für das neue Jahr in Wohnungen und Häuser, sammeln für Kinder in Not und engagieren sich für Umwelt- und Klimaschutz weltweit.

  • Kinder und Jugendliche bringen Segen und sammeln Spenden für Kinderhilfsprojekte.
  • Aktion Dreikönigssingen stellt in diesem Jahr besonders den weltweiten Kampf gegen Umweltzerstörung und Klimawandel in den Fokus.
  • Sternsingerinnen und Sternsinger sind Teil des deutschen Kulturerbes und bilden die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder.

Sie bringen Segen und sammeln Spenden für Kinder in Not: Nach dem Jahreswechsel sind in den Städten und Kreisen des Bistums Essen wieder viele Kinder und Jugendliche als Sternsingerinnen und Sternsinger unterwegs. In der Tradition der Heiligen drei Könige auf ihrem Weg zum neugeborenen Jesuskind in Bethlehem, ziehen sie durch die Straßen ihrer Gemeinden und bringen mit ihren Liedern den Segen für das neue Jahr in die Wohnungen und Häuser.

Motto für 2024: „Gemeinsam für unsere Erde ­ in Amazonien und weltweit“

Inhaltlich dreht sich die 66. Aktion Dreikönigssingen unter dem Motto „Gemeinsam für unsere Erde ­ in Amazonien und weltweit“ um den Kampf gegen Umweltzerstörung in Klimawandel, insbesondere in der Regenwald-Zone Südamerikas. „Vor allem Kinder und Jugendliche treffen die Folgen der Regenwald-Zerstörung hart“, betont das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und unterstützt deshalb mit den von den Sternsingerinnen und Sternsingern in Deutschland gesammelten Spenden Organisationen wie die kolumbianische „Fundación Caminos de Identidad“ (FUCAI, deutsch: Stiftung Wege der Identität), die seit rund 20 Jahren mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, um die Natur zu schützen und zugleich die Traditionen des indigenen Volks der Tikuna zu erhalten oder wiederzubeleben, um so die Zukunft der jungen Menschen zu schützen.

Fast 1,2 Millionen Euro Spenden

Für diese Arbeit und viele andere Kinder-Hilfsprojekte weltweite haben die Sternsingerinnen und Sternsinger im Bistum Essen im vergangenen Januar Spenden in Höhe von fast 1,2 Millionen Euro zum bundesweiten Gesamtergebnis von rund 45,5, Millionen Euro beigetragen. Seit Jahren zählt die Aktion Dreikönigssingen nicht nur zum anerkannten deutschen Kulturerbe, sondern gilt auch als weltgrößte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder engagieren.

Eröffnet wird die 66. Aktion Dreikönigssingen am Freitag, 29. Dezember, in Kempten (Allgäu) im Bistum Augsburg. Gut 600 Sternsingerinnen und Sternsinger samt 120 Begleitenden werden dort erwartet. Gemeinsam begrüßt werden sie vom Augsburger Bischof Bertram Meier, dem Präsidenten des Sternsingerwerks Pfarrer Dirk Bingener und dem Essener Domvikar Stefan Ottersbach, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Der BDKJ ist gemeinsam mit dem Sternsingerwerk Träger der Aktion Dreikönigssingen. Der Eröffnungs-Gottesdienst wird als Online-Livestream auf der Seite www.bistum-augsburg.de übertragen.

Sternsingerinnen und Sternsinger ziehen von Haus zu Haus oder stehen an festen Orten

Nach dem Jahreswechsel werden die Sternsingerinnen und Sternsinger in den 40 Pfarreien des Ruhrbistum dann ganz unterschiedlich unterwegs sein: So ziehen Sternsingergruppen von Haus zu Haus oder besuchen Menschen, die sich zuvor angemeldet haben. Vielerorts stehen Sternsingergruppen auch zu festen Zeiten zum Beispiel vor Supermärkten oder Einkaufszentren, singen, sammeln und verteilen dort den Haussegen „20+C+M+B*24“ als Aufkleber für die Haustür. Die Abkürzung steht für den lateinischen Satz „Christus mansionem benedicat“ – Christus segne dieses Haus. Die Detailplanungen vor Ort veröffentlichen viele Pfarreien in diesen Tagen auf ihren Internetseiten und in den Schaukästen an Kirchen und Gemeindeheimen. Auch die Gottesdienste am Dreikönigstag (Samstag, 6. Januar) und dem anschließenden Sonntag werden in vielen Gemeinden von Sternsingergruppen mitgestaltet.

Traditionell besuchen die Sternsingerinnen und Sternsinger zudem die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister vieler Bistums-Städte sowie die Landesregierung in Düsseldorf. Außerdem wird eine Gruppe das Bistum Essen beim Sternsingerempfang des Bundeskanzlers in Berlin vertreten.

INFO: Sternsingerinnen und Sternsinger am Essener Dom
Am Dreikönigstag, Samstag, 6. Januar, wird auch eine Sternsingergruppe vor dem Essener Dom stehen. Von 14 bis 16 Uhr singen die Kinder und Jugendlichen dort begleitet von der Cityseelsorge „grüßgott“ auf der Kettwiger Straße, verteilen die Segens-Aufkleber und sammeln Spenden für Kinderhilfsprojekte.

INFO: Jahrhunderte alte Tradition des Sternsingens
Wenn Sternsingerinnen und Sternsinger als Heilige Drei Könige umherziehen, stellen sie sich in die Tradition der biblischen „Sterndeuter“. Die seien, so berichtet es die Bibel im Matthäus-Evangelium, nach der Geburt Jesu nach Jerusalem gekommen, weil sie gesehen hätten, wie Jesu‘ Stern aufgegangen ist und ihm nun als neuem König huldigen wollten.  Sternsingen ist in verschiedensten Formen und in unterschiedlichen Regionen Europas seit dem Mittelalter nachweisbar.

Seit 1959 verbindet die Aktion Dreikönigssingen die spätestens seit dem 16. Jahrhundert bekannte Tradition, als Heilige Drei Könige mit Liedern von Weihnachten zu erzählen, mit einer Solidaritätskampagne von Kindern für Kinder. Die hatte 1846 die damals 16-jährige Auguste von Sartorius in Aachen gegründet.

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