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Duisburg. Auch in diesem Jahr mussten die Einsatzkräfte von Polizei und Stadt Duisburg in der Silvesternacht oft ausrücken: Zwischen 16 Uhr und 6 Uhr häuften sich über 400 Einsätze an. Das unsachgemäße und regelwidrige Abbrennen und Abfeuern von Feuerwerk, Körperverletzungen und Ruhestörungen waren hierbei die häufigsten Anlässe.

Ein nicht alltäglicher Einsatz ereignete sich bereits am Sonntagnachmittag (31. Dezember, 15 Uhr): Die Polizei Duisburg durchsuchte mit der Unterstützung von Spezialeinheiten die Wohnung eines 30-jährigen in Vierlinden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg ordnete ein Richter des AG Duisburg die Durchsuchung an, weil der Mann zuvor in der Öffentlichkeit angekündigt hatte, dass er am Silvesterabend mit einer Schusswaffe gegen Einsatzkräfte von Polizei und Stadt vorgehen wolle. Bei der Durchsuchung fanden die Polizisten zwei Schreckschusswaffen, Munition und Betäubungsmittel und stellten alles sicher. Die Beamten nahmen den Verdächtigen in Gewahrsam und leiteten gegen ihn ein Strafverfahren ein.

Ab den frühen Abendstunden wurden Polizei und der Außendienst des Bürger- und Ordnungsamtes mehr als 50 Mal gerufen, weil sich Anwohner über laute Musik in ihrer Nachbarschaft beschwerten oder Personengruppen auf der Straße grölten. In mehr als 40 weiteren Fällen wurden Einsatzkräfte ins Stadtgebiet entsandt, weil Personen weit vor dem Jahreswechsel Feuerwerkskörper zündeten oder mit Schreckschusswaffen auf der Straße in die Luft schossen. Ein solcher Fall ereignete sich unter anderem um 23:30 Uhr an der Behringstraße in Rheinhausen. Für das Abfeuern der Waffe in der Öffentlichkeit schrieben die Beamten eine Ordnungswidrigkeitenanzeige und stellten die Waffe sicher, weil der Schütze keinen kleinen Waffenschein besaß.

Die Feuerwehr beschäftigten zahlreiche Brände im Stadtgebiet. Bei einem Garagenbrand auf der Fliederstraße in Wanheimerort (1. Januar, 1 Uhr) konnte durch das schnelle Eingreifen verhindert werden, dass die Flammen auf das darüber liegende Wohnhaus übergriffen und Menschen zu Schaden kommen. Ursächlich hierfür könnte ein fehlgeleiteter Feuerwerkskörper sein.

Je näher der Jahreswechsel rückte, mehrten sich Vorfälle, bei denen Einsatzkräfte vorsätzlich mit Feuerwerkskörpern beworfen oder beschossen wurden. Auf der Weseler Straße in Marxloh wurden Einsatzkräfte der Polizei mit pyrotechnischen Gegenständen beworfen. Ein Beamter wurde hierbei leicht am Bein verletzt, konnte seinen Dienst aber fortsetzen. Bei der anschließenden Fahndung nach den Tatverdächtigen trafen die Polizisten einen Tatverdächtigen an und nahmen ihn in Gewahrsam. Weil er sich dagegen wehrte, muss er sich nicht nur wegen gefährlicher Körperverletzung sondern auch wegen Widerstandes gegen die Einsatzkräfte verantworten. Auch die Kräfte der Feuerwehr blieben nicht verschont: Während sie einen brennenden Müllcontainer auf der Weseler Straße löschten, wurden sie ebenfalls mit Feuerwerkskörpern beworfen. Auch hier schritt die Polizei konsequent ein.

Gegen 00:50 stellten die Beamten einen 14-jährigen zur Rede, weil auch er mit Raketen auf Einsatzkräfte und deren Fahrzeuge feuerte. Unter Hinzuziehung des Jugendamtes konnte der Jugendliche an seine Eltern übergeben werden. Er muss sich wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Auch im Stadtteil Hochheide griff die Polizei konsequent ein: Als Einsatzkräfte auf der Moerser Straße mit Pyrotechnik beschossen wurden, gelang es ihnen, zwei Männer zu identifizieren und in Ge-wahrsam zu nehmen sowie ein Strafverfahren einzuleiten. Beamte der Bereitschaftspolizei räumten daraufhin den Markt und erteilten einer Personengruppe Platzverweise.

Der Einsatzleiter Jörg Hansmeyer findet für die Angriffe auf Einsatzkräfte deutliche Worte: Unter jeder Uniform steckt ein Mensch! Angriffe auf Einsatzkräfte von Polizei und Stadt sind nicht tragbar und werden von uns konsequent verfolgt. Aufgrund der starken Kräftelage war die Polizei immer schnell vor Ort, um drohende Gefahren abzuwenden, Tatverdächtige zu stellen und zu identifizieren sowie durch Präsenz für einen geordneten Ablauf der Feierlichkeiten zu sorgen. (ots)

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