(Foto: privat)
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Mülheim an der Ruhr. Seit Dienstag, dem 5. Dezember 2023 darf nur noch Tempo 30 zwischen Klostermarkt und Straßburger Allee gefahren werden und viele Mitbürger fragen sich: Was soll das? Weniger Lärm und mehr Sicherheit versprechen sich die Verantwortlichen der Geschwindigkeitsbegrenzung. Die FREIEN WÄHLER Mülheim hinterfragen die Entscheidung und fordern eine differenziertere Betrachtung.

“Die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler ist uns allen wichtig, doch Tempo 30 zur Lärmreduzierung als Hauptargument für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf einer viel befahrenen Bundesstraße? Hier müssen wir genauer hinsehen”, so Maximilian Eitner von den FREIEN WÄHLER Mülheim an der Ruhr.

Dabei verweisen die FREIEN WÄHLER Mülheim an der Ruhr auf ein vom ADAC erstelltes Fact-Sheet zum Thema Tempo 30, in dem dezidiert die Annahme widerlegt wird, dass eine reine Begrenzung der zulässigen Geschwindigkeit bzw. das bloße Aufstellen von Verkehrszeichen zwangsläufig eine Reduzierung des Lärmpegels und von Unfällen zur Folge hat.

Die Autoren des ADAC betonen, dass ein Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) nachgewiesen hat, dass eine Geschwindigkeitsreduktion von Tempo 50 auf Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen keine signifikanten Verbesserungen der Verkehrssicherheit bewirkt. Eine vom niederländischen Umweltministerium beauftragte Studie der M+P Consulting Engineers zeigt, dass Tempo 30 im Vergleich zu Tempo 50 keine substanzielle Lärmreduktion herbeiführt.

Die Forscher erklären, dass die Lautstärke des Motorengeräusches von der Drehzahl abhängt und eine höhere Beschleunigung in einem Gang zu einer größeren Lärmentwicklung führt. Daher unterscheidet sich das Motorengeräusch bei Tempo 30 im dritten Gang nicht wesentlich von dem bei Tempo 50 im vierten Gang. Das Reifengeräusch erreicht erst bei über 50 km/h eine Lautstärke, die das Motorengeräusch signifikant übertönt.

Die FREIEN WÄHLER Mülheim an der Ruhr fordern, dass die Verkehrssicherheit, die Bedürfnisse der Anwohner und die Mobilität von Bevölkerung und Wirtschaft gleichermaßen bei solchen Entscheidungen berücksichtigt werden.

„Es sollte geprüft werden, ob eine mögliche Alternative darin besteht, die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 während der Schulzeiten festzusetzen, um somit eine ausgewogene Balance zu schaffen“, findet Maximilian Eitner von den FREIEN WÄHLER Mülheim an der Ruhr.

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