IHK-Fachberater Karsten Moschek (v.l.) hat Azubis an die ASG GmbH vermittelt: Deniz Prill (ASG Aluminium und Stahl GmbH - HR | Projektmanagement | Marketing), Sabine Zellkes-Köhn (JIM Sofortangebot Markt & Integration U25), Lara Ruhrmann (JIM Sofortangebot Markt & Integration U25), Iclal Peksen (Auszubildende Kauffrau für Büromanagement), Nicolas Kakah (Auszubildender Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement), Mohamed Chliouet Alla (Auszubildender Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement) sowie Pascal Bengel (Auszubildender Kaufmann für Büromanagement) (Foto: IHK)
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Mönchengladbach. Den beiden Mönchengladbacher Unternehmen ASG Aluminium und Stahl GmbH und „2increase Marketing + Events“ geht es so wie vielen Betrieben derzeit: Es wird immer schwieriger, offene Ausbildungsstellen aus eigener Kraft mit geeigneten Jugendlichen zu besetzen. Bei der Suche nach potenziellen Azubis haben sich die Unternehmen Unterstützung bei der Ausbildungs-GmbH der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und beim Jugendjobcenter Mönchengladbach geholt. Genauer: Bei Karsten Moschek vom IHK-Projekt „Passgenaue Besetzung“ und Hans-Peter Jansen, zuständig für das Jobcenter-Angebot „JIM – Jugend im Mittelpunkt“.

„Wir waren in den vergangenen 20 Jahre immer nur auf unser Kernsegment Veranstaltungsmanagement fokussiert und haben auch immer gute Azubis gefunden, die ins Team passten“, erzählt Lars Thierling von „2increase“. „Nach Corona brachen hier jedoch die Bewerbungen radikal ab, da Studium und auch krisensicherere Ausbildungsberufe mehr nachgefragt wurden. So mussten wir uns aufgrund der aktuellen Situation am Ausbildungsmarkt etwas breiter aufstellen und weitere Ausbildungen anbieten, um möglichst viele Bewerber erreichen zu können.“ Die größte Herausforderung sei dabei gewesen, passende Azubis zu finden. „Leider haben neben der Anzahl auch die Qualität und Einstellung der Bewerber abgenommen. Was vor ein paar Jahren noch Standard war, kann man heute leider nicht mehr voraussetzen.“

Dank des Projekts konnte das Unternehmen aber inzwischen zwei Azubi-Stellen besetzen. „Unsere neue Auszubildende Lilien Nieẞen macht die Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation. Außerdem sind wir noch im Auswahlverfahren zum neuen Ausbildungshalbjahr für eine Stelle als angehende Kauffrau für Büromanagement. Das Projekt war ein Glücksfall für unsere Bemühungen, Azubis zu finden“, so Thierling.

Dass sich mehr junge Leute für ein Studium und gegen eine Berufsausbildung entscheiden, diese Erfahrung hat auch Deniz Prill von der ASG GmbH gemacht. Inzwischen konnte das Unternehmen dank der Unterstützung zwei neue Auszubildende einstellen: Aktuell Mohamed Chilouet Alla und Nicolas Kakah, die beide zum Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement ausgebildet werden. „In den vergangenen Jahren konnten wir über das Projekt bereits weitere Azubis gewinnen, die alle erfolgreich durch die Abschlussprüfung gebracht wurden“, so Deniz Prill. „Da wir unsere aktuelle Position am Markt beibehalten möchten, benötigen wir Bewerberinnen und Bewerber mit den unterschiedlichsten Stärken und Eigenschaften für die Ergänzung des bestehenden Teams.“ Mit Hilfe des Projekts sei das auch gelungen.

„Aufgrund der momentanen Situation auf dem hiesigen Ausbildungsmarkt und der unversorgten jungen Menschen ohne Ausbildungsplatz, die im Projekt JIM des Jugendjobcenters Mönchengladbach – mit zusätzlicher Unterstützung durch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit – betreut werden, haben wir uns weitere Gedanken über eine Verbesserung der Netzwerkarbeit für Mönchengladbach gemacht und sind durch Karsten Moschek auf die Passgenaue Besetzung der IHK Ausbildungs-GmbH aufmerksam geworden“, erzählt Hans-Peter Jansen vom Jugendjobcenter. Und Karsten Moschek von der IHK Ausbildungs-GmbH ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit dem Team des JIMs funktioniert erstklassig. Ausbildungssuchende werden an mich weitergeleitet, so dass ich sie direkt an Unternehmen aus meinem Pool vermitteln kann und bestenfalls ein Ausbildungsverhältnis zustande kommt. Diese Zusammenarbeit wird 2024 weiter ausgebaut.“

Das Projekt „Passgenaue Besetzung – Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen bei der passgenauen Besetzung von Ausbildungsplätzen“ ist für Mitgliedsunternehmen kostenfrei und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Ziel ist es, Ausbildungsplätze in kleinen und mittleren Unternehmen „passgenau“ mit Jugendlichen zu besetzen und durch diesen Beitrag zur Sicherung des zukünftigen Fachkräftebedarfs die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen zu stärken.

Die Beraterinnen und Berater besuchen und unterstützen die Betriebe, ermitteln den betrieblichen Bedarf an Auszubildenden, erstellen Anforderungsprofile, suchen nach potenziellen Auszubildenden, sichten Bewerbungsunterlagen und führen Auswahlgespräche und Einstellungstests durch. Auf dieser Grundlage treffen sie eine Vorauswahl geeigneter Auszubildender und unterbreiten dem Betrieb einen passgenauen Vorschlag. „Die Passgenaue Besetzung ist für alle Beteiligten eine Win-win-Situation“, sagt Fachberater Karsten Moschek. „Einerseits können Unternehmen mit unserer Hilfe ihre Ausbildungsstellen frühzeitig und passgenau besetzen. Andererseits werden Ausbildungswillige umfassend beraten und an Betriebe vermittelt.“

Weitere Informationen zum Projekt „Passgenaue Besetzung“ gibt es bei Karsten Moschek unter Tel. 02161 241-118, karsten.moschek@mittlerer-niederrhein-gmbh.ihk.de, www.schule-wirtschaft-ihk.de

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