Persönlichkeiten aus der Politik und der jüdischen Gemeinde legten Kränze nieder (Foto: © Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer)
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Düsseldorf. Mit einer Gedenkveranstaltung und Kranzniederlegung gedachten am Sonntag, 28. Januar, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur, Dr. Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender Jüdische Gemeinde Düsseldorf K.d.ö.R., die Vizepräsidentin des nordrhein-westfälischen Landtags, Berivan Aymaz, sowie zahlreiche weitere Menschen am Deportations-Mahnmal an der Marc-Chagall-Straße aller Opfer des Holocaust und der NS-Diktatur. Im Namen der Landeshauptstadt Düsseldorf legte OB Dr. Keller einen Kranz nieder. Der Kantor der Jüdischen Gemeinde, Aaron Malinsky, sang das hebräische Trauergebet “El male rachamim”.

“Bei der Befreiung der Konzentrationslager und Tötungsorte im Frühjahr 1945 wurde das Ausmaß der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik offensichtlich. Es wurde sichtbar, was Menschen anderen Menschen antun konnten: Entwürdigung und Entrechtung, Entmenschlichung und Vernichtung. Wir gedenken heute der vielen Opfer und erinnern gleichzeitig daran, wie gefährdet unsere Demokratie, der Parlamentarismus und der Rechtsstaat aktuell sind”, sagte Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. “Daher appelliere ich: Stehen wir auf, seien wir laut – so wie Düsseldorf es gestern bei den großen Demonstrationen gewesen ist. Wir müssen den Feinden der Demokratie klare Grenzen aufzeigen. Vor dem Hintergrund der Geschichte und mit dem Wissen um die Millionen Opfer werden wir weder den Judenhass der Islamisten noch den Antisemitismus der Rechten akzeptieren.”

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Der Jahrestag der Befreiung ist der nationale Gedenktag für alle Opfer des Nationalsozialismus und zugleich internationaler Holocaust-Gedenktag. Um die Schabbat-Ruhe zu achten, fand die Gedenkveranstaltung in diesem Jahr am Sonntag, 28. Januar, statt.

Hintergrund
Das Deportations-Mahnmal erinnert seit 2012 an die Tatsache, dass vom ehemaligen Güterbahnhof Derendorf aus ab Oktober 1941 tausende Düsseldorfer und niederrheinische jüdische Menschen in Ghettos und Konzentrationslager deportiert wurden. Sie waren zuvor in der Großviehhalle des städtischen Vieh- und Schlachthofes an der Rather Straße “gesammelt” worden. Kaum jemand kehrte zurück. Alleine 2.633 Menschen aus der Stadt Düsseldorf wurden – als Juden verfolgt – Opfer des Holocaust.

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