(Foto: © Axel Küppers)
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Meerbusch. Die Bürgerstiftung Meerbusch hat dem Caritashaus Hildegundis von Meer eine Fahrrad-Rikscha zur Verfügung gestellt. Zu zweit und mit einem Fahrer können die Seniorinnen und Senioren der Osterather Pflegeeinrichtung nun auf dem elektrogetriebenen Bike Ausflüge in die nähere Umgebung machen. Der Clou: Die Gäste des Dreirads sitzen vorne und nicht – wie bei anderen Senioren-Rikschas üblich – hinter dem Fahrer.

„Was gibt es Schöneres, als jetzt im Frühjahr an der frischen Luft unterwegs zu sein“, sagt Dr. Lothar Beseler, der Vorsitzende der Bürgerstiftung, bei der Vorstellung. „Wir freuen uns sehr und sind Ihnen sehr dankbar“, betont Lydia Wisner, die langjährige Leiterin des Caritashauses mit 138 Bewohnerinnen und Bewohnern.

Ihr Nachfolger in der Leitung, Stanley Schmucker, schwingt sich gleich in den Sattel und dreht mit den Bewohnerinnen Renate Brauer (83) und Elisabeth Werres (93) eine Runde durch den Park und ums Haus. „Wir weisen unsere Ehrenamtler jetzt in die Technik ein und werden von der Rikscha sicherlich regen Gebrauch machen“, so Stanley Schmucker. Einen großen Nutzen sieht der 45-Jährige auch bei demenziell veränderten Bewohnern: „Sie nehmen die Umgebung wieder anders wahr, ihre kognitiven Fähigkeiten werden gestärkt.“

Als nächstes stellt der Soziale Dienst einen Plan auf, damit möglichst viele Bewohner in den Genuss kommen, den umweltfreundlichen Untersatz zu nutzen. „Je mehr Ehrenamtler wir noch gewinnen können, desto flexibler werden wir“, so Koordinatorin Ursula Krückels. Für Renate Brauer, die seit zehn Jahren in Hildegundis von Meer lebt,  wird es nun einfacher, ihren Kindern in Osterath einen Besuch abzustatten. Aber auch Abstecher in die grüne Umgebung, in den Ortskern, ins Café, in ein Geschäft, zum Wochenmarkt oder zu einem anderen Lieblingsort sind nun niederschwellig möglich.

Genau dieses Ziel verfolgt die Bürgerstiftung Meerbusch mit der Fahrrad-Rikscha. „Ich habe schon in anderen Einrichtungen erlebt, welche Freude die älteren Menschen an so etwas haben“, erläutert Vorsitzender Dr. Beseler. Für das Hildegundis-Gefährt hat die Bürgerstiftung auf Qualität gesetzt und ist bei einem niederländischen Hersteller fündig geworden. Sowohl aus Reihen der Bürgerstiftung, aber auch von nahestehenden Unternehmern und der Sparkasse Neuss haben sich Sponsoren gemeldet. Einen Zuschuss hat ferner das Land NRW gegeben, so dass die benötigte Summe von rund 10.000 € schließlich erreicht war.

Einfach losfahren und genießen

Benedict Meyer, stellvertretender Abteilungsleiter „Senioren und Pflege“ bei der Caritas Seniorendienste Rhein-Kreis Neuss GmbH, hat alles Organisatorische in die Hand genommen, damit die Bewohner einfach losfahren und genießen können. „Die Rikscha inklusive Fahrer und Fahrgäste sind versichert. Für kleinere Reparaturen können wir unsere Caritas-Radstationen nutzen. Das technische Niveau ist beeindruckend. Und die Rikscha bietet eine Menge Sicherheit im Verkehr.“

Anschnallgurte, ein stabiles Fahrgestell, unkaputtbare Reifen, ein Verdeck, komfortable Gepäcktaschen für die Siebensachen und eine Vorrichtung für Gehhilfen gehören zur Ausrüstung. „Und die zwei Akkus sind leistungsstark, 50 bis 60 Kilometer sind kein Problem“, so Dr. Beseler. In der Garage steht die chice E-Kutsche geschützt. Die Caritas prüft jetzt, über den ADFC ein Fahrsicherheitstraining in die Wege zu leiten.

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