Kamp-Lintfort. Eine verdiente 25-30 Niederlage hatten die Zweitligahandballerinnen des TuS Lintfort auf der Rückfahrt vom Auswärtsspiel bei den Kurpfalzbären im Gepäck. „Wenn man nachher feststellen muss, dass die Niederlage gegen einen Abstiegskandidaten verdient war, sagt das ja schon einiges über die eigene Leistung aus. Das war mehr Karnevalsausflug als Bundesligahandball“, ärgerte sich Bettina Grenz-Klein nach dem Spiel.
Die Trainerin monierte vor allem die Einstellung ihrer Spielerinnen, die schon früh die Gegenwehr eingestellt hatten. „Nach der Pause war das ein peinlicher Auftritt, der sich aber schon in den letzten Wochen angedeutet hat. Wer in 19 Minuten nur zwei Treffer zustande bekommt, hat eigentlich in der Bundesliga nichts zu suchen“, schimpfte Grenz-Klein deutlich. Die Bären waren von Anfang an bissig und kämpften um jeden Meter Raum. Dazu kam in der ersten Halbzeit eine gute Angriffsleistung der Gastgeberinnen. „Da fehlte mir schon die letzte Bereitschaft, Zweikämpfe zu gewinnen und das Tor erzwingen zu wollen“, sah Grenz-Klein beim 15-18 Rückstand zur Pause schon zu viele Fehler. Neben der schlechten Angriffsleitung stand auch eine komplett überforderte Defensive, die überhaupt keine Einstellung zum Gegner fand.
„Nach dem Wechsel hätten wir sicher Möglichkeiten gehabt, das Spiel zu drehen. Aber wir waren einfach zu lässig und zu zögerlich. Und eine so schwache Angriffsleistung habe ich zuletzt in Kinderspielen gesehen“, wunderte sich Lintforts Trainerin. Als die Bären auf 25-16 erhöht hatten, stand die peinliche Niederlage schon früh fest. Am Ende gelang lediglich noch etwas Ergebniskosmetik, die aber nicht über die schlechteste Saisonleistung hinwegtäuschen konnte. „Teilweise kam ich mir vor, wie auf einem Rosenmontagszug. So lustlos und unmotiviert darf man auch an Karneval nicht spielen“, beendete Bettina Grenz-Klein ihren Rückblick auf das Spiel.