Campino, Sänger und Texter der Toten Hosen aus Düsseldorf, spricht im April als Heinrich-Heine-Gastprofessor an der Universität Düsseldorf (Foto: Tereza Mundilova/Shotview Artists)
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Düsseldorf. Dem Sänger der Düsseldorfer Rockband „Die Toten Hosen“ wird die Heinrich-Heine-Gastprofessur der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) verliehen. Campino ist eine der prägendsten Persönlichkeiten der Musikszene und im gesamten deutschsprachigen Raum auch für sein starkes soziales und politisches Engagement bekannt. Nach Wolf Biermann ist Campino erst der zweite Heinrich-Heine-Gastprofessor mit musikalischem Hintergrund.

„Ist das noch Punk? Diese Frage werden wir ab jetzt bestimmt ganz oft hören“, ist sich HHU-Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck sicher. „Ich freue mich sehr darauf, dass Campino auf deutlich spannendere gesellschaftsrelevante Fragen antworten wird. Wir kennen ihn nicht nur als einen der bekanntesten Sänger des Landes, sondern auch als einen der engagiertesten und politischsten Musiker überhaupt. Und wir sind überaus glücklich darüber, dass er diesen Ruf an der Universität seiner Heimatstadt untermauern wird.“

Campino wird an zwei Tagen, am 2. und am 23. April 2024, im größten Hörsaal der HHU (3A) sprechen. Das Thema der ersten Vorlesung am 2. April um 16:30 Uhr lautet: „Kästner, Kraftwerk, Cock Sparrer. Eine Liebeserklärung an die Gebrauchslyrik“. Die Lesung und persönliche Betrachtung von Texten, die Campino inspiriert haben, wird Hosen-Gitarrist Kuddel musikalisch begleiten. Die Veranstaltung am 23. April steht unter dem Titel „Alle haben was zu sagen. Die Kakophonie unserer Zeit“. Darüber spricht Campino mit dem Journalisten und Autor Philipp Oehmke, Kulturchef beim Spiegel.

Campino sagt zur Übernahme der Gastprofessur: „Schade, dass meine Eltern nicht mehr erleben können, dass ich es, zwar im fortgeschrittenen Alter, aber immerhin, doch noch an die Uni geschafft habe. Ich freue mich auf diese Herausforderung.“

Beide Vorlesungen sind, wie alle Heinrich-Heine-Gastprofessuren, öffentlich, kostenfrei und machen das Selbstverständnis der HHU als Bürgeruniversität deutlich. Aufgrund des zu erwartenden großen Andrangs wird die HHU im Vorfeld der jeweiligen Veranstaltung eine Verlosung durchführen, um eine faire Verteilung der Einlasskarten zu gewährleisten.

Einlasskarten

Der Einlass erfolgt ausschließlich für namentlich registrierte Ticketbesitzer. Tickets für beide Veranstaltungen können nur über eine Online-Verlosung bezogen werden. Die Verlosungs-Website ist für den ersten Termin ab sofort bis 15. März 2024 und für die zweite Veranstaltung vom 3. bis 9. April 2024 unter dieser Adresse freigeschaltet: www.hhu.de/gastprofessur/ticketverlosung. Ganz wichtig: Es kommt innerhalb dieses Zeitfensters nicht darauf an, wer sich zuerst für die Verlosung registriert. Alle, die an der Verlosung während der genannten Tage teilnehmen, haben die gleiche Chance auf ein Ticket für maximal zwei Personen.

Über Campino

Campino, der mit bürgerlichem Namen Andreas Frege heißt, wurde 1962 in Düsseldorf geboren. Als Frontmann der Toten Hosen ist er nicht nur der Sänger, sondern auch das Gesicht der Band. 1978, im Alter von 16 Jahren, war er Gründungsmitglied der Gruppe Zentralkomitee Stadtmitte, kurz ZK. Vier Jahre später, als Punk auf dem absteigenden Ast war, rief er antizyklisch Die Toten Hosen ins Leben. Er prägt die Band seither nicht nur mit seiner Stimme und seiner Live-Performance, sondern ganz besonders durch seine Texte.

Als Sohn eines deutschen Vaters und einer englischen Mutter wuchs er mit fünf Geschwistern in Düsseldorf und Umgebung auf, verbrachte aber viel Zeit bei seiner Verwandtschaft in England und ist seit Jahrzehnten glühender Fan des Liverpool FC, dessen Spiele er regelmäßig live verfolgt. Die Toten Hosen sind mit über 20 Millionen verkauften Tonträgern und zwölf Nummer 1-Alben im Gepäck eine der erfolgreichsten Rockbands des Landes. Mit ihren Konzerten und Tourneen begeistern sie Millionen Fans im gesamten deutschsprachigen Raum.

Über die Heinrich-Heine-Gastprofessur

Die Heinrich-Heine-Gastprofessur ist ein Geschenk des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Jahr 1988 an die Universität anlässlich ihrer damals erfolgten Namensgebung. Vor Campino waren u. a. Helmut Schmidt, Juli Zeh, Wolf Biermann, Siegfried Lenz, Joschka Fischer, Antje Vollmer, Karl Kardinal Lehmann, Ulrich Wickert, Joachim Gauck und zuletzt Klaus-Maria Brandauer Heine-Gastprofessoren. Erster Heinrich-Heine-Gastprofessor war 1991 Marcel Reich-Ranicki. Die Gastprofessur wird auf Vorschlag der Rektorin oder des Rektors an meinungsstarke und engagierte Persönlichkeiten verliehen.

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